Hallo Dirk,
ich kenne Deine Schwierigkeiten - ich bin selber in Deiner Situation.
1. Steuerung
Bei mir spielen die Kinder mit einer Intellibox von Uhlenbrock und kommen prima damit zurecht.
2. Gleismaterial
Wir spielen auf Märklins C-Gleis und auf dem Nickel-Silver-Power-Lock-Track, die einer DC-Startpackung von Walthers (LifeLike) beilagen.
3. Lokomotiven
Ich hab' Märklin-Bahnen gekauft seit ich mein eigenes Geld verdiene und so Stück für Stück die Sachen meines Vaters ergänzt. Wieviel Geld ich versenkt habe - ich denke nicht darüber nach. Was den DB-Bereich angeht hab' ich an Loks bislang alles vertickt bis auf ein paar Stücke, die mir einfach am Herzen liegen.
Was den US-Bereich angeht ... da tuts mir einfach noch weh, wenn ich sehe, was heute bezahlt wird und ich damals ausgegeben habe. Die BigBoys und die UP-Mikado ist bereits weg, die anderen Loks folgen so nach und nach ...
Im DC-Bereich stellten sich folgende Loks ein - eine F3 Proto 1000 aus der Startpackung, digitalisiert mit ZIMO-MX64 Dekoder, eine GP7 von Kato/Atlas (derzeit noch analog), eine ALCO RSD-15 von BLI mit QSI-Dekoder aus 2005, eine Bachmann GP9 "DCC-Ready" und eine Trix-Mikado der UP.
Bis auf die GP9 (ich denke, hier liegt es am Dekoder und an der verbesserungsbedürftigen Stromabnahme) sind den Loks ein leises Gleiten zu eigen. Kein Getriebejaulen, kein Motorheulen - stille, wenn es sein soll. Die Dekoder lassen unterschiedliche Spielereien zu - einfach traumhaft für mich. Gut, erkauft wird das ganze mit gefühlten Millionen Einstellmöglichkeiten über die verschiedenen CVs ... ist halt eine Frage von Versuch und Irrtum, bis die jeweilige Lok so läuft, wie es mir gefällt.
Was die Zugkraft angeht, vermisse ich die Haftreifen wirklich nicht. Die erwähnte Startpackung bietet die Möglichkeit eine acht aufzubauen, die sich mittels Auffahrt und Brücke selber kreuzt. Die Steigung liegt irgendwo bei 5% und wird von den Loks mit dem Zug aus 5 (z.T. schweren) Wagen problemlos bewältigt.
Aus Spass hab' ich eine Märklin F und die F3 von Proto mal gewogen - die Loks waren annähernd gleich schwer.
Vom Grad der Detailierung her mögen sich bitte andere äußern, ich bin da nicht so firm.
Die F3 hat ziemlich gelitten und es ist nach ca. einem halben Jahr ungebremsten Spielen eher noch ein Rumpf denn ein Lokmodell. Die Mechanik hingegen läßt das alles kalt. Hier und da mal die Räder reinigen - und weiter gehts.
Auf der genannten acht, die auf einem ziemlich kruden Fußboden aufgebaut ist, gibt es keine Probleme mit Entgleisungen - RP25 ist meinen Erfahrungen nach Teppichbahntauglich, ebenso wie das Gleis aus der Startpackung. Die Optik des Gleises, dessen Ausbaumöglichkeiten sind halt arg beschränkt. Zum Spielen in Ordnung, für den Modellbahnbau eher nicht so.
4. Wagen
Ich habe zu wenig Ahnung von dem Wagenmaterial, dessen Vorbildtreue etc - es können sich andere dazu qualifizierter äußern als ich es könnte.
Ich habe die Wagen aus der Startpackung mit Kadee No. 5 Kupplungen ausgestattet, ebenso wie die Loks. Seitdem hat es sich mit dem ungewollten Entkuppeln erledigt. In meinen Augen ein großer Spielvorteil für kleine Kinder ist der, dass die Klauenkupplung das Hochheben eines Waggons aus dem Zugverband gestattet, ohne dass der ganze Verband in mitleidenschaft gezogen wird.
Mein Fazit: Der Umstieg auf DC ist schmerzhaft, der Verkauf meiner BigBoys und der UP-Mikado ... . Auf der anderen Seite stehen tolle Modelle, die dem Mythos der Tante - M - Loks in nichts nachstehen und diese im Preis--Leistungs-Verhältnis ganz locker übertreffen.
Willst Du also ein bestimmtes Thema, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmtem Ort der USA nachstellen ist DC in meinen Augen ohne Alternative.
Willst Du aber "nur" Teppichbahning betreiben, so ist grundsätzlich das Material egal. Der Geldbeutel entscheidet.
Für alles dazwischen bin ich - von meinen bisherigen Erfahrungen her - überzeugt, wenn US - Bahn, dann DC.
Viele Grüße
René