Güterwagen-Scratchbuilding: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Das US-Modellbahn-Lexikon
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Und nun habe ich mit einigen weiteren Modellen einen recht interssanten Maschine plant construction train, der mit diesen ungewöhnlichen Wagen immer wieder Aufmerksamkeit erzielt. <br>
 
Und nun habe ich mit einigen weiteren Modellen einen recht interssanten Maschine plant construction train, der mit diesen ungewöhnlichen Wagen immer wieder Aufmerksamkeit erzielt. <br>
 
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Version vom 6. Februar 2006, 15:11 Uhr

Siehe auch das Thema Güterwagen-Kitbashing - Güterwagen-Umbauten

Eigenbau eines Heavy load Flatcars

Heavy load flat car # 20006 der Wabash rr.
Die Ladung entspricht der des Vorbilds sehr genau.

Dieses Modell entstand vollständig aus Holz und Eigenbauteilen, lediglich Drehgestelle und Kupplungen sind handelsüblich.
Anregung für diesen Modellbau waren eine Skizze in einem älteren Model Railroader und eine (einzige) Abbildung dieses Wagen mitsamt der Ladung von 1901. Das Bild fand ich auch in weiteren Publikationen, aber die Sizze war der Anhaltspunkt, diesen Wagen auch maßstabsgerecht als HO-Modell bauen zu können.
Basis dieses Modells ist ein selbstgebauter Holzrahmen, in den eine ca. 2 mm starke Bleiplatte eingelegt ist. Es war von Anfang an klar, dass für gute Laufeigenschaften die übliche Gewichtsberechnung nach NMRA nicht gültig sein konnte. Schließlich müssen hier die doppelte Anzahl Achsen mit ausreichender Belastung über die Schienen rollen und da wäre Bauen nach Vorschrift wohl eher ein Mißerfolg, weil zu leicht. Jeweils zwei Drehgestelle sind durch einen Verbindungsblech miteinander verbunden und jede dieser Drehgestellgruppen hat eine Dreipunktlagerung, so dass schon da ein Kippeln ausgeschlossen wird. Mitten auf diesen Verbindungsblechen ist wieder mit Drehzapfen der Rahmen aufgesetzt, hier habe ich allerdings eine Vierpunktlagerung realisiert, damit sich die Bewegungen einzelner Achsen nicht zu sehr auf den Wagen übertragen. Zusammen mit der schweren Ladung hat sich diese Lösung ausgezeichnet bewährt, die Wagen fahren über alle Unebenheiten, ja sogar über Höhensprünge bei Modulanlagen ganz ausgezeichnet und vor allem sehr ruhig.
Der Rest zum Wagen war dann relativ einfach zu tun. Tritte, Handgriffe, Bremszylinder, Handbremse und auch Stake pockets, die Einsteckeisen an den Außenträgern für mögliche Rungen. Diese sind jedoch wie Kadee-Kupplungen und Archbar-Drehgestelle aus dem Laden vom Händler. Was ich jedoch selbst baue, sind die Spanneisen mitsamt den Spannschlössern. Gerade die liefert mir jedoch keine Industrie so fein und klein, wie ich es mir vorstelle. Dazu verwende ich dann feine Injektionskanülen, die ich mir beim Doktor beschaffe. Und was ich seit jüngster Zei auch noch bei allen Modellen hinzufüge, dass sind Lift bars, die Entkupplungshebel an den Stirnseiten der Wagen, allerdings sogar mit einigen Kettengliedern ausgestattet, die direkt bis auf die Kupplung reichen. Ich finde, sie sehen gut aus und sind auch einfach nötig.
Für detaillierte Begriffserklärungen siehe insbesondere den Artikel Begriffserklärungen.

Nach Diskussionen über die Nutzung der Welle in einem amerikanischem Forum könnte diese Welle Teil einer Pelton-Turbine gewesen sein, die in Bergwerken der Rockies und anderen Gebirgszügen eingesetzt wurden, um damit große Kompressoren zur Frischluftzufuhr für die Stollen und Schächte anzutreiben. Und das Wasser für den Antrieb kommt dazu direkt aus den Bergen. Eine größere Mine wird es jedoch in jedem Fall gewesen sein.

Ein weiteres Modell mit einem sehr wuchtigem Seilrad
Nach meinen Ideen mußte zu der Antriebswelle des ersten Wagens natürlich auch ein entsprechend großes Antriebsrad existieren. Ein Zahnrad? Ein Seilrad?
Da ich in irgend einem Zusammenhang mit diesen Wagen von den Cabel Cars in San Francisco gelesen hatte, sollte es ein Seilrad sein, und dann sogar ein mehrläufiges. Im Nachhinein hat sich jedoch (nur) bestätigt, dass mit diesen Wagen (es gab nur zwei dieser Art bei der Wabash rr., dazu war der zweite sogar geringfügig abweichend) für den Transport des Seils für die Cabel Cars gebaut und eingesetzt wurden. Auch wenn zunächst kein genaues Vorbild verfügbar war, das Seilrad ist ein Eigenbau, gedreht, halbiert und Rippen an den Stegen und großen Flanschflächen versehen. Denn so ein Rad im Ganzen zu transportieren, das war wohl damals gänzlich unmöglich. Alles in allem war ich damit sehr zufrieden ... und wurde es umsomehr als ich ganz in meiner Nähe bei einem Dampfmaschinenverein eine stationäre Dampfmaschine mit einem ebensolchen Antriebsrad fand.
Betriebsfähige Dampfmaschine des Sächsischen Dampfmaschinenvereins Wilsdruff
Wenn auch nicht in der Dimension, wie ich mein Modell gebaut hatte, diese Dampfmaschine treibt ein Seilrad mit vier Seilen an, von denen zum Leidwesen des Vereins nur noch zwei existieren. Das Rad besteht wie mein Modellrad aus zwei Teilen, die zusammengeflanscht sind. Ich war sehr glücklich über die nachträgliche Bestätigung meines Modellbaues. Und zugleich sollte dies auch anderen Meodellbauern Mut geben, sich an Dingen zu versuchen, wenn sie denn einigermaßen plausibel sind.
Aber den beeindruckendsten Beweis gerade für dieses Modell fand ich erst einige Jahre später mit der Abbildung in einer Zeitung, als im Rahmen eines Berichts über eine Unternehmerfamilie ein Bild veröffentlicht wurde, dass mir dieses Antriebsrad zu 120 Prozent bestätigte. Auf die 120 Prozent komme ich deshalb, weil mein Antriebsrad 10 Seillaufnuten besitzt, während das aus der Abbildung sogar 12 Seile antreibt, mindestens der Größe meines Modellrades entspricht und ab 1867 mit einer ebenso großen Dampfmaschine als Antriebssystem in einer Großen Spinnerei und Weberei eingesetzt war. Aus urheberrechtlichen Gründen kann diese Abbildung hier leider nicht gezeigt werden. Für alle Interessenten deshalb der Link auf meine Modellbauseite, wo neben weiteren und ausführlicheren Beschreibungen meiner Eigen- und Umbauten auch dieses Bild der beschriebenen Dampfmaschine und eine Abbildung des Vorbilds für den Wabash car #20006 zu sehen ist.
Der Vollständigkeit halber möchte ich erwähnen, dass ich mit meinen Informationen und einer weiteren "Projekteseite" auf der Website von Michael Kreiser zu Gast bin - eine der ganz guten deutschsprachigen Websites über das Thema US-Eisenbahnen und Modellbau, wie ich meine.
Und ein drittes Modell dieses Wagens
Nach meiner Überzeugung konnte die Antriebswelle meines ersten Modells nicht allein existieren. Da mussten einfach ein dritter Wagen her, zumal ich die Ladung wie eben diese Welle mit einem Malteserkreuz schon hatte. Ob so ein Teil in der Industrie tatsächlich existierte? Mir war es jedenfalls der Mühe wert, auch noch einen dritten Wagen der gleichen Bauart zu bauen, mit unterschiedlichen Nummern natürlich.
Und nun habe ich mit einigen weiteren Modellen einen recht interssanten Maschine plant construction train, der mit diesen ungewöhnlichen Wagen immer wieder Aufmerksamkeit erzielt.


Bausatzmodell eines old time reefers

Ein Refrigerator car der Colorado Midland rr.
Ein immer wieder schönes Modell ist nach meiner Auffassung der Reefer der Colorado Midland rr. mit den Indianer als Logo (im Amerikanischen "herald"). Meines Wissens nach waren allerdings nur die reefer derartig gekennzeichnet.
Das Modell entstand aus einem Bausatz von LaBelle, ein Hersteller, der eine Reihe sehr schöne Bausätze liefert. Aber wie bei solchen Bausätzen üblich, es sind nur eine Handvoll feinster Holzleisten, ein paar ganz spezifische Gußteile und neben einer Zeichnung eine Bauanleitung. Früher war der Begriff Craftsman kit üblich, heute wird er weniger gebraucht, aber solche Bausätze gibt es auch kaum noch. Eine Folge dessen, dass eben auch immer weniger selbst gebaut wird.
Aber ich liebe solche Modelle und hier ist deutlich zu erkennen, dass der Wagen kräftig durchhängt, ein Zustand, den viele Holzgüterwagen spätestens nach 10 oder 12 Betriebsjahren erreichten. Witterungseinflüsse und ständige Zug- und Druckbelastungen belasteten den Holzrahmen in der Regel so sehr, dass er eben mt der Zeit surchsackt. Um diesen zustand nachzubilden, muss man dies von vorn herein beim Modellbau so konzipieren. Das heißt, dass alle Längsleisten, Rahmen und Dachprofil ordentlich eingeweicht und schließlich im vorgespannten Zustand trocknen müssen. Wichtig ist insbesondere, dass senkrechte Pfosten wie an den Stirnseiten oder auch die Seitenwandbeplankung auch im gealterten Zustand senkrecht stehen müssen, weshalb die Längsleisten vor dem Bauen ihren deformierten Zustand erhalten müssen.
Der Rest ist mehr oder weniger Fleißarbeit mit Säge, scharfem Messer, Leim und Schleifpapier. In fast allen Fällen sind ein paar Metallteile selbst anzufertigen wie Haterungseisen für den Bremserstand an der Stirnseite oder die gelieferten Steigeisen müssen gegen solche aus Messing- oder Neusilber- oder auch Stahldraht ausgewechselt werden. Was mir bei dem Modell besonders gefällt, ist die unorthodoxe Art der Eisbeschickkng, nämlich zentrisch direkt über den Türen. Ich liebe solche Abweichungen von der Regel, allerdings sollte man darauf achten, dass solche Ausnahmen nicht zur Regel werden und am Ende keine oder fast keine Wagen eines Zuges dem üblichen Bild der amerikanschen Eisenbahnen entsprechen. und da spreche ich aus eigener Erfahrung.
Doe Lackierung wurde nach dem Vorbild gewählt, und der Indianer war glücklicherweise beim Bausatz dabei. Zu solche einem alten Wagen gehöhrt natürlich ein entsprechendes Weathering und da denke ich doch einen Holzwagen entsprechenden Look erreicht zu haben. Ich gebe zu, dass ich diesen Wagen am liebsten auch als "fresh from the shop" besäße, aber da müsste ich wohl ein zweites Modell gänzlich bauen. Lieferbar ist der Bausatz jedenfalls noch.