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Insgesamt überwiegt der Bildanteil ganz erheblich, was auch dem ungeübten Leser englischsprachiger Bücher entgegenkommt. Und wer schöne Lokportraits sucht, der kommt mit diesem Buch ganz auf seine Kosten. | Insgesamt überwiegt der Bildanteil ganz erheblich, was auch dem ungeübten Leser englischsprachiger Bücher entgegenkommt. Und wer schöne Lokportraits sucht, der kommt mit diesem Buch ganz auf seine Kosten. | ||
| − | Für Freunde der Dampflokomotive ein Leckerbissen, der in der heimischen Bibliothek nicht fehlen sollte. - Autor [[1900]] | + | Für Freunde der Dampflokomotive ein Leckerbissen, der in der heimischen Bibliothek nicht fehlen sollte. - Autor: [[1900]] |
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* '''O. Winnston Link "Steam, Steel & Stars"''' - Abradale Press 1984, 1998 - ISBN 0-8109-8185-8 | * '''O. Winnston Link "Steam, Steel & Stars"''' - Abradale Press 1984, 1998 - ISBN 0-8109-8185-8 | ||
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Das Besondere an diesem Buch ist die Kunst zu Fotografieren. Die letzten glorreichen Jahre der amerikanischen Dampflokomotive – 1955 bis 1960 – werden allesamt in nächtlichen schwarz-weiß Aufnahmen vorgestellt, im besonderen ist es die Norfolk & Western Railroad. Kaum ein Bild ist gestellt, und damit diese Aufnahmen zu Bildern werden, wurden oftmals mehrere 10 000 Watt Licht an die Strecke oder in die Station gebracht. Ein immenser technischer Aufwand, um fahrende Lokomotiven und Züge in stockdunkler Nacht ins rechte Licht zu bringen. Und es ist gelungen! | Das Besondere an diesem Buch ist die Kunst zu Fotografieren. Die letzten glorreichen Jahre der amerikanischen Dampflokomotive – 1955 bis 1960 – werden allesamt in nächtlichen schwarz-weiß Aufnahmen vorgestellt, im besonderen ist es die Norfolk & Western Railroad. Kaum ein Bild ist gestellt, und damit diese Aufnahmen zu Bildern werden, wurden oftmals mehrere 10 000 Watt Licht an die Strecke oder in die Station gebracht. Ein immenser technischer Aufwand, um fahrende Lokomotiven und Züge in stockdunkler Nacht ins rechte Licht zu bringen. Und es ist gelungen! | ||
| − | Dieses Buch vermittelt keine technischen Details, keine langen Erklärungen – es macht weiter nichts als Freude und sogar pure Freude an schönen Bildern, wobei der Hintergrund eben amerikanische Eisenbahnen sind. Für mich doppelte Lust! - Autor [[1900]] | + | Dieses Buch vermittelt keine technischen Details, keine langen Erklärungen – es macht weiter nichts als Freude und sogar pure Freude an schönen Bildern, wobei der Hintergrund eben amerikanische Eisenbahnen sind. Für mich doppelte Lust! - Autor: [[1900]] |
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Version vom 5. Juli 2007, 08:38 Uhr
Siehe auch die wesentlich umfangreiche Literaturübersicht unter Bücher
Deutschsprachige Bücher
- Martin Stierlen: "Amerikanische Eisenbahn im Modell"
- 182 Seiten - Erscheinungsdatum: April 2005 - ISBN 3613712539
Auf den ersten knapp 30 Seiten erhält man allgemeine Infos zum Vorbild, zur Geschichte, Fahrzeugen etc. So viel, dass sich ein Einsteiger ausreichend über die Zustände "drüben" informieren kann, und so wenig, dass es auch für einen Profi beim Lesen nicht langweilig wird. Da die Informationen meist allgemeiner Natur sind und der Autor darauf hinweist, dass sich vieles noch ändern kann (gerade was Bahngesellschaften, Fusionen usw. angeht) besteht hier nicht die Gefahr, ähnlich wie vergleichbare Literatur, Tatsachen zu vermitteln die beim Lesen schon längst nicht mehr stimmen.
Der Großteil des Buches widmet sich aber dem Bau der Modellbahn nach US-Vorbild, was natürlich auch Grundgedanken zur Planung, Material- und Szenenwahl und und und mit einschliesst. Das ganze ist sehr ausführlich beschrieben, für viele Tips gibt es im Text direkt Web Links, wo man zum Beispiel Schilder oder Waycards herunterladen kann. Klasse! Im Anhang gibts eine Übersicht über die meisten Magazine zum Thema, Buchverlage, Hersteller und auch Bezugsquellen in Deutschland und der Schweiz.
Für einen US-Anfänger kann ich das Buch sehr empfehlen, selbst ein alter Hase kann darin durchaus noch interessante Sachen erfahren - Sowohl vom Vorbild als auch vom Modell.
Über wirklich nur eine Handvoll Rechtschreibfehler (fehlende Buchstaben und Grammatikfehler) kann man in der Erstauflage sicher hinwegsehen, zum schmunzeln brachte mich die Erkenntnis, das es einen Modellhersteller namens Proto Power 2000 gibt... Was mir persönlich nicht so gefallen hat waren die offensichtlich mit MS Paint erstellten Grafiken - diese wirken teilweise recht billig - haben aber natürlich keinen negativen Einfluss auf den Informationsgehalt des Buches an sich.
Fazit: Die weit verbreitete Meinung, ein Buch über US-Modellbahnen von einem deutschen Verlag, tauge nix, wurde hier wiederlegt.
- Autor: Acela
Englischsprachige Bücher
Allgemeine Titel, Bildbände
Railroads - Bahngesellschaften
- Robert Darwin "The History of the UNION PACIFIC Railroad in CHEYENNE" - 1987, 2. Auflage ca. 2000 Express Press Ltd - ISBN 0-941421-09-0
- 385 Seiten mit fast 600 Bildern - Untertitel: A pictoral odyssey to the mecca of steam
Das Buch der Bücher? Mit Sicherheit für alle, die die Union Pacific lieben oder für die, denen Dampflokomotiven der großen Art eine besondere Freude sind.
Es war 1991, als ich dieses Buch nach langer Suche erhalten konnte – und ich war trotz damalig ungeheurer 260 DM der glücklichste Mensch. Das schönste und mächtigste Buch, was ich mir über amerikanische Eisenbahnen je vorstellen konnte.
In der Zwischenzeit hat sich dies etwas relativiert, aber es bleibt ein bedeutendes Buch über die UP in Cheyenne und es beschreibt sehr ausführlich die Geschichte der UP am Fuße von Sherman Hill - beginnend 1867, als eine erste Gruppe von Eisenbahnmänner ihre Zelte mitten in der Prairie aufschlugen, um eine Station für die Eisenbahn zu begründen, ein Ort, der später Cheyenne heißen sollte, und der sich schnell zu einem zentralen Punkt der UP auf dem Weg über die Rocky Mountains in Richtung Westen entwickeln sollte. Die Beschreibung endet etwa 1985, doch da hatte die Eisenbahnwelt schon alles gesehen, was es zu sehen gab – die 9000er Reihe, die Challengers, den Big Boy, die erste und zweite Generation der Diesels und die Gas-Turbinenloks, um nur das aufzuzählen, was das Herz wohl aller Eisenbahnliebhaber höher schlagen lässt.
Und all das mit genau der richtigen Mischung von Text und vielen, vielen Bildern, ebenso die Entwicklung der Lokwerkstätten wie des 48ständigen Rundhauses bis hin zum Rückbau fast der gesamten technischen Einrichtungen. Beeindruckend all die Schwarzweiß-Bilder, die in ihrer innerlichen Größe eben auch die Größe dieses Buches bedingen. Und wem da noch Eindrücke von der Dampfära fehlen, der kann sie hier mit diesem einmaligen Buch gegenießen.
Eine umfangreiche Galerie mit ganzseitigen Bildern am Ende schließen das Buch rundum ab. - Autor: 1900
Railroading - Bahnbetrieb
Steam - Dampf
- Eric Hirsimaki "LIMA the History" - Zweite Auflage 2004 Hundman Publishing Inc. - ISBN 0-945434-59-6, 350 Seiten
Der Autor beschreibt sehr umfangreich die Entwicklung einer kleinen Schmiede zur drittgrößten Lokomotivfabrik der USA. Den Daten der historischen Entwicklung, den Wirtschaftsdaten aber insbesondere den Produkten wird sehr ausführlich Raum gegeben.
Was besonders erfreut, ist die umfangreiche Darstellung der Entwicklung der Shay-Lokomotive und dazu die reichliche Untersetzung mit Bildern. Alle Typen sind vertreten, beginnend von den Vorgängern der A-class, typischen T-boiler ausgestatteten Winzlingen bis hin zu den Riesen mit acht Achsen. Und wer weiß schon, dass sogar eine zehnfach angetriebene Shays geplant wurde?
Aber ebenso beeindruckend die Beschreibung zur Entwicklung der herkömmlichen Lokomotiven bei Lima. Auch da entdeckt man völlig unbekannte kleine Loks aus der Frühzeit, kommt natürlich zur ersten Superpower-Lokomotive A-1 mit der Achsfolge 2-8-4 und wird weiter getragen bis zur ultimativen H-8 der Chesapeake & Ohio rr. mit 2-6-6-6 Achsen. Und das Lima auch Diesels der frühen Generation herstellte, wird natürlich ebenso wenig unterschlagen.
Insgesamt überwiegt der Bildanteil ganz erheblich, was auch dem ungeübten Leser englischsprachiger Bücher entgegenkommt. Und wer schöne Lokportraits sucht, der kommt mit diesem Buch ganz auf seine Kosten.
Für Freunde der Dampflokomotive ein Leckerbissen, der in der heimischen Bibliothek nicht fehlen sollte. - Autor: 1900
- O. Winnston Link "Steam, Steel & Stars" - Abradale Press 1984, 1998 - ISBN 0-8109-8185-8
- 144 Seiten - Untertitel: "America's last Steam Railroad"
Vorweg – Hier ist die Rede von einem reinen Bilderbuch, die ich eigentlich überhaupt nicht mag, zumindest dann nicht, wenn es um Eisenbahnen geht, noch dazu amerikanische.
Aber Eisenbahnen können auch wunderschön sein und O. Winston Link führte mit seinen Bildern in diesem Buch den Beweis.
Das Besondere an diesem Buch ist die Kunst zu Fotografieren. Die letzten glorreichen Jahre der amerikanischen Dampflokomotive – 1955 bis 1960 – werden allesamt in nächtlichen schwarz-weiß Aufnahmen vorgestellt, im besonderen ist es die Norfolk & Western Railroad. Kaum ein Bild ist gestellt, und damit diese Aufnahmen zu Bildern werden, wurden oftmals mehrere 10 000 Watt Licht an die Strecke oder in die Station gebracht. Ein immenser technischer Aufwand, um fahrende Lokomotiven und Züge in stockdunkler Nacht ins rechte Licht zu bringen. Und es ist gelungen!
Dieses Buch vermittelt keine technischen Details, keine langen Erklärungen – es macht weiter nichts als Freude und sogar pure Freude an schönen Bildern, wobei der Hintergrund eben amerikanische Eisenbahnen sind. Für mich doppelte Lust! - Autor: 1900
Diesel
Electric - Eloks
Rolling Stock - Wagen
Logging - Waldbahnen
- Merv Johnson "In Sarch of Steam Donkeys" - 1996, 2022 Timber Times - ISBN 0-9650213-0-0
- 280 Seiten, Untertitel: Logging equipment in Oregon
„Steam donkeys“ – Dampf-Esel? Ein Spitzname oder die Ableitung von der früheren Praxis, dass eben nicht mehr Esel – eher wohl Maultiere und Pferde – die geschlagenen Baumstämme aus dem Wald brachten, sondern nun durch Dampf getriebene Maschinen die außerordentlich schwere Arbeit übernahmen, um Baumstämme (logs) aus dem Wald zur Verladung zu ziehen, zu schleifen oder sie auch zu verladen ...
Gleich wie, der Untertitel „Logging equipment in Oregon“ beschreibt, worum es geht – technische Hilfsmittel, die die Begrenzung durch die Muskelkraft beim Abschlagen des Waldes überwinden sollten. Und was es da für Maschinen gab. Äußerst einfache mit nur eine einfachen Seilrolle bis zu Verbunddampfmaschinen, die vier Seiltrommeln antreiben konnten. Und das alles auf zwei meist sehr gewaltigen Baumstämmen montiert. Und das dies auf Oregon beschränkt ist, tut dieser Dokumentation einer vergangenen Zeit überhaupt keinen Abbruch. Der Autor beschreibt all das, was er in Bibliotheken, Museen, bei Geschichts-Gesellschaften und in den Waldgebieten von Oregon zu diesem Thema fand. Mit einigen Beschreibungen wird der technische oder technologische Hintergrund dieser Technik beschrieben und eine reiche Auswahl von Bildern, alle natürlich historisch, untersetzen die Texte mit praktischer Anschauung.
Die Abbildungen sind für den Liebhaber alter Technik eine hochinteressante Dokumentation einer einfachen aber effizienten Technologie, Holz zu gewinnen, zu sammeln und zu verladen – und das mitten im Wald, oft meilenweit entfernt jeder Zivilisation. Die interessantesten Eindrücke? Steam donkeys am Steilhang in Arbeitsposition, wo eigentlich kein Mensch mehr hinaufkriechen möchte. Oder donkeys, die sich mit ausschließlich eigener Kraft selbst durch den Fluß oder am Hang mit fast 100 Prozent Steigung hinauf ziehen.
Eine Übersicht über die unterschiedlichen Seilzugsysteme zum Transport und Verladen der logs, allesamt jeweils an einem zentralen Baum montiert und durch ein oder auch mehrere Systeme angetrieben, komplettiert schließlich dieses Kapitel der Holzgewinnung.
Ein wunderbares Buch für Logging Fans und auch Freunde alter Dampfmaschinen im Einsatz in einer völlig unwirtlichen Umgebung.
- Autor 1900