Güterwagen-Scratchbuilding
Siehe auch das Thema Güterwagen-Kitbashing - Güterwagen-Umbauten
Eigenbau von Heavy load flat cars der Wabash RR.
| Heavy load flat car # 20006 der Wabash RR. mit einer Antriebswelle, die dem Vorbild sehr genau entspricht. Eine Abbildung von 1901 dieses Wagens mit der außergewöhnlichen Ladung als Vorbild für den Modellbau kann aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht gezeigt werden, dafür aber wenigstens dieser Link. |
| Außer Drehgestelle und Kupplungen wurden alle Details selbst gefertigt, wobei es dazu keiner großen Werkstatt bedarf. Allerdings wurde hoher Wert auf vorbildgerechte Details gelegt, also Schraubbolzen am Wagen und an der Ladung, Steigeisen, Handgriffe und Entkupplungshebel und schließlich auch eine leichte Verwitterung des ganzen Modells. Nur die Ladung musste natürlich "fresh from the shop" sein! |
| Ein weiteres Modell als Eränzung zu dem originalen Wagen, die Ladung - ein sehr wuchtiges Seilrad. Die nachträgliche Suche nach einem entsprechenden Vorbild, da war das Modell schon länst im Einsatz, führte sozusagen bereits vor der Haustür zum Erfolg. |
| Betriebsfähige Dampfmaschine des Sächsischen Dampfmaschinenvereins Wilsdruff - ein mögliches Vorbild für die Ladung des Wabash flat car #20000. Dieses wenn auch in der Größe nicht ganz entsprechende Seilrad hatte zumindest den gleichen konstruktiven Aufbau. Es war ebenso geteilt und die beiden Teile an Flanschflächen durch kräftige Schrauben miteinander verbunden - und stammt darüber hinaus aus dem Jahr 1900, exakt die Zeit, aus der Vorbilder meiner Modelle stammen. Ein Bild, das dann zu einem späteren Zeitpunkt gefunden wurde, zeigt genau ein solches wuchtiges Seilrad, sogar noch etwas größer - Antriebssystem der Dierig AG. |
| Noch ein drittes Modell dieses Wagens - Wabash flat car #20008. Der Ausgangspunkt war wiederum eine existierende Ladung, eine Welle mit einem Malteserkreuz und Zahnrädern, die ich in geeigneter Weise als Ladegut verwenden wollte. Auch hier ist die Ladung so schwer, dass ein weiterer achtachsige Schwerlastwagen als das rchte Transportmittel erschien. |
Für eine ausführlichere Beschreibung zu diesem Modellbau wird die Website Rusted Rails, die Modellbau-Website des US-Modellbahn-Lexikons oder in aller Ausführlichkeit auf meiner Website (unten) empfohlen.
Autor: 1900 - Website
Bausatzmodell eines old time reefers
| Ein Refrigerator car der Colorado Midland rr. |
Ein immer wieder schönes Modell ist nach meiner Auffassung der Reefer der Colorado Midland rr. mit den Indianer als Logo (im Amerikanischen "herald"). Meines Wissens nach waren allerdings nur die reefer derartig gekennzeichnet.
Das Modell entstand aus einem Bausatz von La Belle Woodworking, einem Hersteller, der eine Reihe sehr schöne Bausätze liefert. Aber wie bei solchen Bausätzen üblich, es sind nur eine Handvoll feinster Holzleisten, ein paar ganz spezifische Gußteile und dazu eine Zeichnung samt Bauanleitung. Früher war der Begriff Craftsman kit üblich, heute wird er weniger gebraucht, aber solche Bausätze gibt es auch kaum noch. Eine Folge dessen, dass eben auch immer weniger selbst gebaut wird.
Aber ich liebe solche Modelle älterer Fahrzeuge und hier ist deutlich zu erkennen, dass der Wagen kräftig durchhängt, ein Zustand, den viele Holzgüterwagen spätestens nach 10 oder 12 Betriebsjahren erreichten. Witterungseinflüsse und ständige Zug- und Druckbelastungen belasteten den Holzrahmen in der Regel so sehr, dass er eben mit der Zeit durchsackt. Um diesen Zustand nachzubilden, muss man dies von vorn herein beim Modellbau auch so konzipieren. Das heißt, dass alle Längsleisten, Rahmen und Dachprofil ordentlich eingeweicht und schließlich im vorgespannten Zustand trocknen müssen. Wichtig ist insbesondere, dass senkrechte Pfosten wie an den Stirnseiten oder auch die Seitenwandbeplankung auch im gealterten Zustand senkrecht stehen müssen, weshalb die Längsleisten vor dem Bauen ihren deformierten Zustand erhalten müssen.
Der Rest ist mehr oder weniger Fleißarbeit mit Säge, scharfem Messer, Leim und Schleifpapier. In fast allen Fällen sind ein paar Metallteile selbst anzufertigen wie Halterungseisen für den Bremserstand an der Stirnseite oder die gelieferten Steigeisen müssen gegen solche aus Messing- oder Neusilber- oder auch Stahldraht ausgewechselt werden. Was mir bei dem Modell besonders gefällt, ist die unorthodoxe Art der Eisbeschickung, nämlich die zentral angeordneten Luken direkt über den Türen. Ich liebe solche Abweichungen von der Regel, allerdings sollte man darauf achten, dass solche Ausnahmen nicht zur Regel werden und am Ende keine oder fast keine Wagen eines Zuges dem üblichen Bild der amerikanischen Eisenbahnen entsprechen. Und da spreche ich aus eigener Erfahrung.
Die Lackierung wurde nach dem Vorbild gewählt, und der Indianer war glücklicherweise als Abziehbild beim Bausatz dabei. Zu solche einem alten Wagen gehört natürlich ein entsprechendes Weathering und da denke ich doch, einen für Holzwagen typischenen Look erreicht zu haben. Ich gebe zu, dass ich diesen Wagen am liebsten auch als "fresh from the shop" besäße, aber da müsste ich wohl ein zweites Modell gänzlich neu bauen. Lieferbar ist dieser Bausatz jedenfalls noch. -- Autor: 1900