ES44

Aus Das US-Modellbahn-Lexikon
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GE Evolution Series (ES)

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Als Antwort auf die seit Anfang 2005 geltenden Abgasvorschriften in den USA (Tier-II) waren die Lokomotivhersteller gezwungen, ihre Motoren zu überarbeiten. Der bisher bei GE verwendete 7FDL, der z.B. in der C44-9W und der AC4400CW verbaut war, wäre ohne Modifikationen nicht in der Lage gewesen, die strengeren Abgasnormen zu erfüllen. Anstatt jedoch den 7FDL rundzuerneuern, setzte GE auf eine Neukonstruktion. Heraus gekommen ist der GEVO-12, ein 12-Zylinder Viertaktdiesel mit 45°-Zylinderwinkel und der gleichen Leistung des 7FDL-16 (4.400 HP) - laut GE der umweltfreundlichste und sparsamste Motor in dieser Leistungsklasse. Die Maschinen mit diesem Motor heißen nun ES44 (wobei das "ES" für Evolution Series steht). Es gibt eine Variante mit Gleichstrom- und eine für Drehstromfahrmotoren, eine 4.000 HP - Version und eine mit nur vier statt sechs Fahrmotoren. Von ihren Vorgängern sind die Loks in erster Linie an den zerklüfteten Kühlerblöcken zu unterscheiden.

ES44AC

Die ES44AC wird derzeit von UP (UP-Bezeichnung C45AC, 897 Maschinen bis 2009, davon 5 Vorserienloks aus 2003), CP (200 Maschinen, davon 60 mit kurvengängieren Drehgestellen), BNSF (592 Maschinen, davon 30 Vorserienloks aus 2003/04), CSX (250 Maschinen), Ferromex (100 Loks), Iowa Interstate Railroad (12 Maschinen), KCS (110 Loks), Quebec North Shore & Labrador Railway (25 Stück, Lieferung in 2009) und neuerdings auch der NS (24 Stück) beschafft.
Die Drehstromvariante der ES44 hat eine höhere Zugkraft (166.000 lbs) und eine stärkere elektrische Widerstandsbremse (bis zu 117.000 lbs, je nach Ausstattung) als die Gleichstromversion ES44DC. Dementsprechend wird die Maschine zumindest bei den großen Bahngesellschaften (sogenannte Class-I Railroads in den USA) in der Hauptsache für schwere Züge mit niedrigen Fahrgeschwindigkeiten eingesetzt, z.B. für Kohlezüge.

ES44C4

Die neueste Variante der ES44 stellt im Prinzip eine ES44AC dar - allerdings mit nur vier statt sechs Fahrmotoren. Die mittleren Achsen beider Drehgestelle sind antriebslos, können aber um etwa 35mm angehoben werden, um bei niedrigen Fahrgeschwindigkeiten mehr Masse auf die Antriebsachsen zu verteilen, was zu einer höheren Traktion führt. Diese Lokomotive tritt auf die Kostenbremse, weil sie mit weniger Antriebskomponenten auskommt - nur 4 Fahrmotoren mit der dazugehörigen Leistungselektronik, was gleichzeitig die Wartungskosten reduziert.
Eine solche Lokomotive eignet sich am besten für Züge mit hohen Fahrgeschwindigkeiten, also Stack- und Trailertrains (Container- und Sattelaufliegerzüge). Hier kommt es nicht so sehr auf hohe Zugkräfte an, die sechs Fahrmotoren bieten würden. Die ES44C4 dürfte eine Zugkraft von etwa 100.000 lbs besitzen, was nur geringfügig weniger wäre als bei der ES44DC und der C44-9W ("Dash-9") - und das bei unveränderter Leistung.
Sollte sich das Konzept der ES44C4 bewähren, könnte sie das Ende der Gleichstromantriebstechnik bei den amerikanischen Bahngesellschaften, die Gleichstromlokomotiven bekanntlich zumeist aus Kostengründen immer noch gern ordern, einläuten, denn die DC-Technik ist längst nicht mehr zeitgemäß. Momentan testet die BNSF 25 Lokomotiven, hauptsächlich eingesetzt im Intermodalverkehr.

ES40DC

Eine 4.000 HP-Gleichstromvariante ist die ES40DC für, wie könnte es auch anders sein, die Norfolk Southern.

ES44DC

Die ES44DC wird von der BNSF (727 Stück bis 2009), CN (90 Loks) und CSX (402 Stück bis 2009) gefahren. Sie ist im Prinzip der direkte Nachfolger der erfolgreichen Dash-9. Im Bereich der Leistungsfähigkeit gibt es keine signifikanten Verbesserungen zur Dash-9. Die Zugkraft liegt bei 109.000 lbs, die elektrische Widerstandsbremse liefert 78.000 lbs an Bremskraft.