Genesis

Aus Das US-Modellbahn-Lexikon
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Jedem war klar, das die B32-8WH nur eine kurzfristige Zwischenlösung war - eine "richtige" Personenzuglok musste her. Amtrak stellte ein Lastenheft vor mit den Vorgaben für die neue Lok: Modernste Mikroprozessor-Steuerung, 4.000 HP, HEP auch mit niedrigen Motordrehzahlen möglich (z.B. in Bahnhöfen), leichter als die F40 und die Möglichkeit, alternativ durch eine Stromschiene Fahrstrom an die Drehgestelle zu liefern, um ohne den Dieselantrieb nach New York einfahren zu können. (In New York ist es nach einigen Unfällen seit 1902 verboten, mit allem, das qualmt, in die Tunnel einzufahren - und das schließt auch Dieselloks ein.)

1993 stellte GE die B40-8P vor, die erste Lok der "Genesis"-Serie. Diese 4.000 HP - Lok erfüllte bis auf die Möglichkeit der Stromaufnahme per Stromschiene ("Dual-Mode") alle geforderten Vorgaben von AMTRAK. Die in Kooperation mit Krupp Verkehrstechnik Deutschland entwickelten Hochgeschwindigkeitsdrehgestelle boten einen ungeahnten Komfort und der HEP-Generator mit 800 kW Drehstromleistung war für den 16-Zylindermotor keine allzu große Bremse. Von dieser Version mit formschöner, schlanker Form wurden 46 Loks gebaut.

1995 kam die P32AC-DM heraus.(GE und AMTRAK hatten das Nummernschema geändert ) Hauptsächlich für den Verkehr von und nach New York konzipiert, wurden diese Maschinen mit dem Dual-Mode-Antrieb ausgerüstet. In den New Yorker Tunnels und Bahnhöfen nehmen die Maschinen 660V Gleichstrom aus einer Stromschiene auf, wobei die Stromschiene wahlweise von oben (Penn Station), oder von unten (Grand Central und Nordwärts) bestrichen werden kann. Außerhalb übernimmt ein 12-Zylinder-Diesel mit 3.200 HP und ein Hauptgenerator in Drehstromtechnik die Versorgung der Wechselstrom-(AC)-Fahrmotoren. Mehr Leistung ist bei den kürzeren Zügen im Pendlerverkehr nicht nötig. Für die Versorgung der Passagierwagen ist die Maschine mit einem 800 kW-HEP-Generator ausgerüstet. Da die Maschine dieselbe Karosserie wie die B40-8P verwendet, ist die einzige optische Unterscheidung die Stromabnehmer seitlich an den Drehgestellen sowie etwas andere Lüftergitter am hinteren Ende der Lok. Von dieser Ausführung wurden bisher mehr als 50 Loks für AMTRAK und andere regionale Verkehrsbetriebe (MTA, CDOT) gebaut und sie wird immer noch produziert.

Seit 1996 werden für den Langstreckenbetrieb die P42DC-Modelle gebaut. Die Loks kommen optisch im selben Kleid wie die anderen Genesis-Maschinen daher, im Inneren haben sie jedoch komplett weiterentwickelt. Motoren mit elektronischer Dieseleinspritzung, mikro-computer-basierende Schaltungen, On-Board-Diagnose und vieles mehr. Im Personenverkehr kommt es nicht auf extreme Anfahrzuglasten an, daher verzichtete man auf die aufwändigen AC-Fahrmotoren und setzt die üblichen Gleichstrom-(DC)-Motoren ein. Die P42DC wurde bisher in mehr als 200 Exemplaren an AMTRAK ausgeliefert und ersetzt die F40 inzwischen fast vollständig. Seit Herbst 2001 werden diese Loks auch von der kanadischen VIA RAIL eingesetzt, die ihre älteren LRC-Loks auf den Strecken im östlichen Kanada ausgemustert hat. Auch hier läuft die Produktion immer noch.