Clever Models Yard Shed in HO/1:87 - Baubericht über ein Kartonmodell


  • Clever Models Yard Shed in HO/1:87


    Vor einiger Zeit habe ich seit langem mal wieder ein Kartonmodell gebaut. Es ist ein kleines Gebäude, das im Bahnhofsbereich für vieleZwecke genutzt werden kann:


    - Unterstand bei schlechtem Wetter
    - Lager von empfindlicherem Werkzeug
    - Lager von Schildern
    - Schmiermittellager
    - etc..


    Das Modell gab es im Dezember auf der Homepage von CLEVER-Models als kostenlosen Download. Dieser wurde aber schon nach ein paar Tagen durch ein etwas anderes Modell ersetzt. Da ich den Wasserturm nach John Allen Vorbild bauen möchte, brauchte ich etwas zum "vorwärmen". Gerade beim Kartonmodellbau ist Übung sehr wichtig..



    Hier der Bogen. Das nötige Werkzeug ist ebenso zu sehen, wie die doch recht kleinen, feinen Teile.


    Als Erstes werden einige der Teile grob ausgeschnitten und, je nachdem wie stark man die Teile haben will, mit Graupappe (Verpackunsmaterial, Corn-Flakes Schachteln etc.) verstärkt. Dabei den Leim nicht zu dick auftragen, dafür aber schön gleichmäßig. Gegen das Verbiegen vielleicht auch etwas beschweren.


    Teile auf Graupappe


    Neben den üblichen Metalllinealen habe ich seit langem noch dieses feine Werkzeug im Gebrauch. Es ist ein Blech, mit dem Im PC-Gehäuse ein großer Laufwerks-Slot verschlossen war. Vorteil: Handlich und wegen der nicht entgrateten Kanten verrutscht das Ding nicht beim schneiden von kleinen Teilen.


    PC-Slotblech als Lineal und Schneidhilfe


    Um die Fensteröffnungen sauber ausschneiden zu können, benutze ich immer ein Messer. Vorher steche ich die Ecken etwas an. Man fühlt dann den Eckpunkt beim Schneiden sehr genau und schneidet seltener über das Ziel hinaus.


    Vorstechen der Ausschnitte


    Bevor das gesamte Teil ausgeschnitten wird, erst die Biegekanten vorrillen. Nachdem die Fenster ausgeschnitten sind, von der Rückseite die Schnittkanten einfärben (Aquarellstifte sind ganz gut geeignet), Klarsichtfolie aufkleben und die im Bausatz vorgesehenen Innenwände aufkleben. Diese müssen aber unbedingt einen kleinen Abstand voneinander haben, da sie sich sonst beim Falten ins Gehege kommen würden.



    Innenwände und Verglasung



    Die Grundform wird sichtbar...


    Jetzt folgt der "Fummelkram". Ausschneiden der gedoppelten Fenster und Türteile...



    Gedoppelte Fenster und Türen


    Auch das Dach besteht aus mehreren Teilen, davon sehr schön die zweischalige Dachhaut. Unten Bretter, darüber Asphaltschindeln.


    Dachkonstruktion.


    Ein paar Teile der Tür...



    Kleinteile


    Nun sieht man schon etwa wie es am Ende aussehen wird.



    Die Grundform ist fertig


    Hier könnte der Dachdecker mal wieder vorbei schauen: der Vorteil der von vornherein zweischalig vorgesehenen Dachkonstruktion. Altern ohne Probleme möglich.



    Blick durch die Fenster


    Schornstein (oder Entlüftung) drauf und dann geht es weiter mit dem Tank.


    Teile für den Öltank


    Beim Tank ist es wichtig, das Behälterteil vorzurunden, um eine saubere Verklebung zu erreichen. Es gibt keine Klebelaschen. Hier wird stump auf Kante geklebt. Hat man die Teile mit dem Messer ausgeschnitten, sind die Schnittkanten etwas breiter und offener als beim Scherenschnitt. Dadurch geht das verkleben etwas besser. Nach dem Durchtrocknen kommt noch etwas Boden und Grünzeug dazu. Ob ich das Originalbild auf der Grundplatte lasse, ist noch nicht klar.


    Ein schönes, kleines Modell


    Und jetzt noch einmal komplett:



    und von der anderen Seite:



    Das Modell hat eine Grundfläche von etwa 30x30mm und ist etwa 50mm hoch - bis zur Spitze des Kamins. Die Bilder zeigen alles, natürlich auch die vielen kleinen Fehler in doppelter Größe oder mehr...


    Ich kann jedem den Nachbau nur empfehlen. Außer einem (sehr) scharfen Messer, Kleber und Geduld wird nur der kostenlose Bogen benötigt. Bauzeit etwa 4-5 Stunden.


    Schade ist eigentlich nur, dass es für den Einsteiger keine Bauanleitung gibt. Vielleicht helfen aber meine Bilder dabei schon etwas weiter.


    Ähnliche Modelle gibt es immer wieder kostenlos bei CLEVERMODELS. Man sollte sich aber auch einmal die recht günstigen Kaufmodelle anschauen. Mehr Bastelspaß fürs Geld gibt es wohl kaum.


    Für dieses Modell ein herzliches dankeschön an THOM.


    Gruss
    Peter

  • Auf der Website von CLEVER (unter BLOG) ist jetzt ein scratch-building Wettbewerb
    angekündigt. Jeder soll seiner Kreativität freien Lauf lassen und aus den Clever-Modellen
    etwas neues "zusammen schütteln". Als Preis gibt es für den Gewinner ein einmaliges
    Spezialmodell.


    Ich bin schon auf die Ergebnisse gespannt.


    Also Drucker, Grafikprogramm, Schere und Kleber hervorgeholt und los....


    Gruss


    Peter

  • Schönes Modell. Ich glaube, dass Kartonmodelle noch immer etwas unterschätzt werden. Gerade das Selbstausdrucken von Bausätzen hat hier völlig neue Möglichkeiten eröffnet, man muss nur etwas Arbeit investieren, damit kein plattes Pappmodell, sondern ein Gebäude mit plastisch wirkender Fassade herauskommt. Für mich haben selbst ausdruckbare Kartonbausätze natürlich auch den großen Vorteil der Skalierbarkeit in beliebige Maßstäbe, so dass man auf diese Weise auch in TT zu brauchbaren US-Gebäuden kommt.


    Jörn

  • Hallo Jörn,


    ich kann Deiner Einschätzung nur zustimmen. Man sollte aber, genau wie bei Plastik- oder Holzmodellen auch, immer davon ausgehen, dass die Qualität eines Modells auch im Zusammenhang mit dem zum Bau betriebenen Aufwand steht. Der tollste Craftsman-Kit für etliche Dollar sieht mies aus, wenn der Erbauer z.B. nicht mit Farben umgehen kann, ein Plastikmodell ohne Nachbearbeitung sieht nach Plastik aus. Genauso sollte man auch ein Kartonmodell so verfeinern, wie man andere Modelle verfeinern würde, z.B. durch Aufdoppeln, Verwendung von feinen Holzleisten oder generell Teilen aus der Bastelkiste. Wir sind ja keine Kartonpuristen, die an einem entsprechenden Wettbewerb teilnehmen, der jegliches andere Material verbietet.,
    Eine feine Sache ist aus meiner Sicht die Möglichkeit sich eine "virtuelle" Bastelkiste zuzulegen. Einfach die Pdf Dateien mit CorelDraw o.Ä. öffnen und die oft benötigten Teile "ausschneiden" und auf einer neuen Seite in der benötigten Menge einkopieren. So bekommt man Fenster, Wände, Laderampen usw. auch für größere Projekte zusammen. Das sind auch Arbeiten, die man mit dem Notebook bei schlechtem Wetter im Urlaub machen kann. Einen echten Bausatz kann man so schlecht mitschleppen.


    Bei Clever gibt es zur Zeit neben einigen V-Modellen für den MS-EIsenbahnsimulator auch noch ein paar andere als free Download . Soetwas sollte man immer sofort herunterladen, weil man nie wissen kann, wie lange die Downloads angeboten werden.


    Peter

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