MDC Roundhouse Shay Bausatz

  • Ich muss mich doch noch mal dazu äußern - und meine vorherige Meinung korrigieren. Die Rohrleitungen der zitierten Shay
    http://www.gearedsteam.com/shay/sc_class_d.gif als Heißdampfmaschine sind natürlich falsch - und meine Aussage ebenso.


    Hier nun ein Bild einer tatsächlich und als solche erkennbaren Heißdampf-Shay http://www.gearedsteam.com/sha…es/western_maryland_6.jpg - die Frischdampf wie auch Abdampfleitung sind deutlich erkennbar und beide kommen von bzw. führen zur Rauchkammer.

    Hallo Bernd, Du bist mir zuvorgekommen, habe in der Eile kein gutes Photo gefunden... bei den meisten Shays ist die Abdampfleitung hinter dem Luftkessel oder unter dem Running Board versteckt und daher auf Photos schwer auszumachen.

  • Und hier noch das Bild einer nahezu "degenerierten" Shay, aber zweifelsfrei eine Shay. Man beachte den Lok-Wagen-Übergang.


    http://www.shorpy.com/node/7786 - enjoy!


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


    [size=10]Der Name ist Programm: 1900 - und das in H0!
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  • Hallo Bernd,


    es ist in der Tat eine "Shay", aber keine "SHAY" !!! Verwirrt? Ich werde es euch aufklären :


    Die Lok auf dem Bild von Bernd ist eine Lok der Harbor Springs Railroad. Diese Bahn fuhr auf 30" Spurweite und wurde von Ephrahim Shay gebaut und betrieben. Eben dem Ehprahim Shay, nach dem die Lokbauart genannt wurde. Erfunden hat er sie nämlich gar nicht.


    Die Konstruktion mit stehender Dampfmaschine, seitlichem Kardanantrieb und Kegelrädern hat die Firma LIMA in Ohio entworfen und erstmals konstruiert, als sie die erste selbst gebaute Dampflok von Ephrahim Shay in dessen Auftrag nachbaute und zugleich verbesserte. Diese hatte nur ein angetriebenes Drehgestell auf der die 2-Zylindermaschine direkt montiert war.


    http://www.shaylocomotives.com/shaypages/0001-cripper-t.jpg


    Die Lok auf Bernds Bild entstand zusammen mit einer Schwestermaschine (die Anstelle des Packabteils eine Plattform hatte) in der eigenen Werkstatt von E.Shay und nicht bei LIMA, welche sämtliche Patente auf die Bauart SHAY hielt.


    Also Shay - aber nicht SHAY =)


    LIMA in Ohio ist der einzige Hersteller der SHAY-Lokomotiven gebaut hat. Und dies in einer Stückzahl von fast 3000 in den verschiedensten Ausführungen. Wer mehr darüber erfahren möchte und auch über die Geschichte der Entstehung dieser Bauart sollte sich mal ein wenig auf www.shaylocomotives.com rum treiben.


    BTW : Es gab noch eine zweite Lokbauart die der SHAY zum Verwechseln ähnlich sieht. Willamette hatte in den letzten Jahren versucht mit einem Shay-Nachbau ebenfalls noch ins Eisenbahngeschäfft mit einzusteigen. Bis dahin hatten sie den größten Umsatz mit Donkey Engines und anderem Loggingequipment gemacht. Ganz offensichtliches Erkennungsmerkmal ist die Tatsache, daß bei der Willamette alle 3 Zylinder in die gleiche Richtung zeigen, während bei der Shay der hintere immer gespiegelt montiert ist.


    Hier ein Link zu einer Willamette : http://www.gearedsteam.com/willamette/images/anaconda-7a.jpg


    Generelle Informationen über Getriebedampfloks gibts übrigens auf www.gearedsteam.com


    Schönen Gruß, Gerd

    Waldbahner aus Leidenschaft :love:


    Narrow minded and proud of it - Meine Regelspur ist Schmalspur 8o

  • Gerd, ich kann deinen Ausführungen nicht so recht folgen, aber sei es wie es sei. Ohne dass ich jetzt die ganze LIMA-Bibel durchlese ("LIMA - The history" von Eric Hirsimaki) wird wohl nicht viel Unterschied zwischen Shay und SHAY bestehen, war es doch Ehprahim Shay, durch den aus dessen Gartengeräte-Schmiede heraus erfolgreich LIMA entstand, so dass wohl E. Shay mit seiner Lokkonstruktion und LIMA, wenigstens in den Anfangsjahren, ein und dasselbe ist. Und tiefer will ich hier nicht drauf eingehen.


    Viel interessanter ist die Tatsache, dass diese Lok auf dem Bild http://www.shorpy.com/node/7786 eine frame-less engine ist! Oder daher wieder keine Shay, weil die üblicherweise einen Rahmen haben, Gerd?


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


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  • Hallo Bernd,


    genau da liegt der Irrtum - LIMA gabs schon vor Ephrahims Lokkonstruktion und hat Farmgerätschaften, Kessel, Logging Equipment und anderes gebaut (im 2. Weltkrieg kamen im übrigen auch die Sherman-Tanks).
    Ehprahim hat versucht mittels Eisenbahn die Holzbringung zu erleichtern. Damals war es üblich das Holz im Sommer zu schlagen und im Winter wenn Schnee lag zu den Sägewerken zu schlitteln. Durch den Einsatz der Eisenbahn wäte die Holzbringung das ganze Jahr hindurch möglich gewesen und wirkte sich somit auf den Preis für Holz aus da die Kosten reduziert werden konnten.


    Da jedoch die typischen 0-4-0 und 0-6-0 Lokomotiven auf den unebenen Gleisen leicht zum Entgleisen neigten suchte er nach einer Alternative. Die Lösung sah er in einer Drehgestelllokomotive und baute sich diese 1876 in seiner eigenen Werkstatt zusammen mit Mr. Crippen der ihm den Kessel und die Dampfmaschine baute. Mr. Crippen hat die Lok von Shay später noch ein paar mal nachgebaut und von einem dieser Nachbauten stammt dieses Bild => http://www.shaylocomotives.com/shaypages/0001-cripper-t.jpg


    Durch den Einsatz der neuen Eisenbahn konnte Ephrahim Shay den Verkaufspreis von Holz $3.50 auf $1.25 je Board-Feet senken und war somit einer der gefragtetsten Holzlieferanten.


    Nächste Schlüsselfigur war James Alley, der von Shay's Lokomotive begeistert war und ebenfalls eine für seine Waldbahn haben wollte. Er wandte sich an Crippen, aber der war komplett ausgebucht mit dem Bau von Lokomotiven für andere Interessenten. Somit war es James Alley der sich letzten Endes an LIMA wandte. Da Ephrahim Shay keine Patente angemeldet hatte konnte die Lok kopiert und nachgebaut werden. Alley bestellte 3 Shay-style Lokomotiven bei LIMA.


    1878/79 beschloß E.Shay seine Lok ein wenig zu überarbeiten und weiter zu verbessern. Da Mr. Crippen einfach zu beschäftigt war und keine Zeit hatte sich mit E.Shay zu treffen wandte sich dieser an LIMA. Die Leute bei LIMa sahen großes Potential in der "Waldbahnerei" und schickten daher einen Mitarbeiter, George Disman zu Shay um sich mit ihm über dessen Ideen zu unterhalten. Hauptproblem war die geringe Leistung. Da nur ein Drehgestell angetrieben war an der originalen Shay sollte eine Lösung gefunden werden auch das zweite Drehgestell für den Antrieb zu nutzen. Die Lok wurde in die LIMA-Werke gebracht und dort von John Carnes eingängig studiert. Er galt schon damals als kluges Köpfchen und hatte so manche gute Ideen für LIMA ausgebrühtet. Im Fall der Shay von E.Shay war es eben jener Mr. Carnes, der die Idee hatte das zweite Drehgestell mittels Karndanwellen und Kegelrädern an zu treiben. Die Lok wurde diesbezüglich modifiziert und zurück zu E.Shay geschickt.


    Dies war das einzige mal, daß LIMA für E.Shay Eisenbahntechnisch etwas unternommen hat !!!! Von allen anderen 2770 Shays die gebaut wurden ging keine an Shay. E.Shay hat das Prinzip übernommen und auf der Basis zwei neue Lokomotiven für die Hemlock Central RR gebaut. Und eine davon ist nun jene Maschine die Bernd uns hier verlinkt hat. http://www.shaylocomotives.com/shaypages/hemolch-1.jpg


    Letzten Endes war es James Carnes der das uns die heute bekannte SHAY beschert hat. Ephrahim Shay war viel mehr die treibende Kraft dahinter und hatte grundlegende Ideen die er mit Mr. Crippen umsetzte. Der Erfolg der Shay-Lokomotiven für LIMA war riesig, so daß E.Shay am Verkauf der ersten 400 Lokomotiven beteiligt wurde. Dabei hätte diese Ehre eher James Carnes zu gestanden.


    Im Detail ist die ganze Geschichte hier im Original nach zu lesen => http://www.shaylocomotives.com/shaypages/EphraimShay.htm


    So... ich hoffe ein wenig Licht ins Dunkel gebraucht zu haben =)


    berNd : Ist nicht böse gemeint - Ich wollte nur die Gelegenheit nutzen etwas von meinem Wissen zu vermitteln wo ich doch bei den ganzen Diesel, Alco, GP und sonst was nicht mitreden kann =)


    Besten Gruß vom Waldbahner - aka Gerd

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  • Ok. Gerd, Du hast Recht!


    Und das sage ich jetzt nicht, um meine Ruhe zu haben oder einfach abzuwinken. Gerd hat tatsächlich Recht. Ich habe den Abschnitt über die Ausgangslok und die ersten Schritte zum Shay-Design nochmals nachgelesen und da steht in Etwa das, worauf sich Gerd bezieht. Und ich gebe zu, dass ich manche dicke Wälzer nicht immer in allen Details bis auf das letzte Wort studiere.


    Also eine korrekte Darstellung, der ich mich anschließen möchte. Aber Gerd, keine Sorge. Ich bleibe kritisch, was Du sicherlich auch akzeptieren kannst. Grüße ...


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


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  • Noch was zur Willamette. Da gibts noch ein Erkennungszeichen ausser dem nicht gespiegelten Zylinder. Die Zylinder liegen alle vor dem Führerhaus und nicht wie bei der Shay ganz oder teilweise im Führerhaus. Reparaturfreundlicher.
    Die Firma hatte durch ihre Loggingprodukte durchaus Erfahrengen mit Shays. Denn sie bekam oft von Kunden, z.B. nach Unfällen, Reparaturaufträge für Loks. Da wurden auch gleich Verbesserungen oder Umbauten die die Kunden wollten gemacht. So lag es nahe, nach Auslauf der Patente solche Loks selbst zu bauen. Und durchaus mit Erfolg. Die meisten liefen im Nordwesten. Und Lime musste bei den Shays darauf hin nachlegen.
    Seit letztem Jahr läuft wieder eine Willamette bei der Mt. Rainier Scenic Railroad..


    Kurt

  • Der Bausatz ist da. Teilweise schon zusammengebaut.
    Was ich nach einem kurzen check feststellte war, das die aussen liegenden Zahnräder und Wellen in einem relativ beweglichen Kunststoff liegen. Ein Drehgestell läuft einwandfrei. Ein zweites hakt. Aber nicht wegen Verspannungen, sondern an der sehr leicht beweglichen angegossenen Abdeckung.
    Für mich siehts gerade so aus, statt der von Lutz ins Spiel gebrachten Idee die Schnecken vom "inneren" Antrieb fehlen zu lassen, genau denn entgegen gesetzten Weg zu gehen. Die Zahnräder aussen fehlen zu lassen und den "äusseren" Antrieb nur durch 1-2 Zahnräder herzustellen. Auch bedingt durch den elastischen Kunststoff. Da besteht die Gefahr, dass die Zahnräder überspringen. Diese Lösung wäre auch zu verschmerzen, da die Zahnräder durch eine Verkleidung eh nicht so sichtbar sind und und MDC eh Kronenräder statt Kegelräder verwendet hat.
    Aber vor der endgültigen Lösug muss ich noch etwas basteln und ein paar Versuche machen was besser ist.


    Kurt

  • Hiho =)


    Magst du vom Bau deiner MDC-Shay hier berichten?


    Mich selbst reizt noch der Kauf eines solchen Bausatzes in H0n3 für meine Sammlung. 2 Hefte mit Detailierungshinweisen für die MDC-Kits habe ich auch schon mal bei eBay günstig geschossen.


    Gruß, Gerd

    Waldbahner aus Leidenschaft :love:


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  • Der Bausatz ist da. Teilweise schon zusammengebaut.
    Was ich nach einem kurzen check feststellte war, das die aussen liegenden Zahnräder und Wellen in einem relativ beweglichen Kunststoff liegen. Ein Drehgestell läuft einwandfrei. Ein zweites hakt. Aber nicht wegen Verspannungen, sondern an der sehr leicht beweglichen angegossenen Abdeckung.
    Für mich siehts gerade so aus, statt der von Lutz ins Spiel gebrachten Idee die Schnecken vom "inneren" Antrieb fehlen zu lassen, genau denn entgegen gesetzten Weg zu gehen. Die Zahnräder aussen fehlen zu lassen und den "äusseren" Antrieb nur durch 1-2 Zahnräder herzustellen. Auch bedingt durch den elastischen Kunststoff. Da besteht die Gefahr, dass die Zahnräder überspringen. Diese Lösung wäre auch zu verschmerzen, da die Zahnräder durch eine Verkleidung eh nicht so sichtbar sind und und MDC eh Kronenräder statt Kegelräder verwendet hat.



    Kurt

    Den Post von Lutz habe ich nicht aufmerksam genug gelesen ... sonst hätte ich schon protestiert. Die äussere Welle ist m.M. nach ungeeignet Kräfte zu übertragen, aus obgenannten Gründen. Sie soll ja nur "leer" mitlaufen bzw gerade das Dampftriebwerk antreiben, selbst wenn man es zusammenbrächte die Kraftübertragung durch die äussere Welle zu bewerkstelligen würden die Zahnräder sicher bald verschleissen.

  • Der Antrieb ist schon eine seltsame Konstruktion. Da sind Probleme vorprogrammiert.
    Aber zuerst muss ich mal Versuche machen und eventl. die zusammengebauten Trucks noch mal zerlegen.
    Ausserdem bin ich auf die seltsame Idee gekommen das Ding vielleicht als Willamette zu bauen.
    Kann also noch etwas dauern mit Bauberichten. Bauberichte sind dann wie immer im weekly zu sehen.


    Kurt

  • Sehr schön. Ich freu mich schon drauf.


    Ich bin aktuell auf der Jagd nach einem H0n3-Kit... Egal ob 2- oder 3-truck. Wenn einer nen Tipp hat bitte melden =)


    Danke + Gruß, Gerd

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