Man sollte nur nicht übersehen, von wem diese Studie kommt. Die AAR ist der Lobbyverband der amerikanischen Eisenbahnen und, vorsichtig ausgedrückt, sicher nicht neutral.
Die Studie hat zwei Szenarien untersucht:
- 105.000 Streckenmeilen werden für $870 Milliarden elektrifiziert
- Das gesamte Streckennetz von 139.000 Streckenmeilen wird für 1.100 Milliarden elektrifiziert
Ich glaube, außer der AAR ist bisher niemand auf die Idee zu kommen, derart viel Strecke zu elektrifizieren. Aber es bringt natürlich abschreckende Vorabinvestitionen.
Auch der hohe Strombedarf ist für mich ein schwaches Argument. Batterie- und Wasserstoffbrennstoffzellen-Antriebe oder Wasserstoff-Verbrennungsmotoren benötigen wegen ihres sehr viel schlechteren Wirkungsgrads noch mehr Strom. Und auch e-fuel müssen erst hergestellt werden.
Hier ist ein Link zur Studie: https://www.aar.org/wp-content…ation-Report-02252025.pdf
Die Federal Railroad Administration (FRA) hat bei der University of Texs eine Studie zum gleiche Thema in Auftrag gegeben. Diese Studie beschäftigt sich nicht nur mit der Vollelektrifizierung sondern auch mit alternativen Lösungen, um die Investitionskosten einzudämmen.
In den folgenden Quellen gibt es Zusammenfassungen:
FRA-Studie: https://www.railwayage.com/wp-…ectrification-Options.pdf
Natürlich bleiben die Investitionskosten eine große Hürde, aber die FRA-Studie zeigt Wege auf, die Kosten zu verringern und zu strecken. Letztendlich wird es vermutlich eine Mixtur der unterschiedlichen Zero-Emission Antriebe geben: Vollelektrifizierte Korridore, teilelektrifizierte Strecken mit Batteriebetrieb, Brennstoffzellen und Verbrennungsmotore mit Zero-Emissionen bzw klimaneutral.
Jetzt, während der den menschengemachten Klimawandel leugnenden Trump Admistration, können die Bahnen vermutlich durchschnaufen, aber danach könnte es mit dem Weg zu Zero-Emissions ernst werden.
Gruß, Volker