Ich habe einen Bausatz des US Army M65 280mm Geschütz, mit Zugmaschinen, von Arsenal-M.
Wem M65 das nichts sagt: Wikipedia und als Bild....
Quelle: Wikipedia GNU (Das Foto stammt von 2007 aus Aberdeen)
Die ab 1952 in 20 Exemplaren gebaute 280mm Atom-Kanone wurde auf der Krupp-Konstruktion des 280mm K5 Eisenbahngeschütz des deutschen Wehrmacht entwickelt.
Die US Army erbeutete in der Schlacht von Anzio in Italien zwei der deutschen K5 und brachte diese in die USA.
Eines der beiden existiert noch heute in Fort Gregg-Adams, die durch Lima bekannte "Leopold".
Quelle: Wikipedia GNU (Das Foto stammt von 2008 aus Aberdeen)
PS: Wer jetzt sagt "Die sieht genau so gerupft aus wie das Lima-Modell, so ohne Geländer, ohne Kraftzentrale!" Die Antwort ist: "Genau deshalb!" Lima hat die K5 in Aberdeen als Vorbild genutzt, genau so wie die da steht.
Die K5 bekam den Spitznamen "Anzio Annie", die M65 wurde fast logisch zur "Atomic Annie".
M65 fährt auf der Straße. Statt Drehgestelle und Lok, ist hier vorn und hinten je eine von KENWORTH gebaute M249 und M250 Zugmaschine, jede mit 375hp, zwischen denen die Lafette eingehängt ist. Zwei Fahrer mit Sprechverbindung steuern den Koloss.
16 der 20 je gebauten M65 waren von 1955 bis 1962 in Deutschland stationiert. Die übrigen vier in Südkorea und Okinawa.
In Deutschland sah man die Geschütze im Straßenverkehr, hauptsächlich in Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern.
Der überwiegende Teil der Fotos im Tankograd Heft zur M65 zeigt diverse Geschütze entweder in Aberdeen auf dem Proving Ground oder in Deutschland, eines mitten in Freudenstadt. (Ich könnte schwören ich hätte einmal eines gesehen aus unserem Nachbarort Diez...)
Und jetzt kommen wir zur Schiene:
Auf einer Seite in Detailfotos wie die Verladung des 26 Meter langen, und 77 Tonnen schweren, Geschützes auf vier Flachwagen zu erfolgen hat. Und da kam ich auf Ideen...
- Den Transport auf den Fotos nachbilden. Die Geschütze wurden im Watervliet Arsenal bei New York und im Watertown Arsenal in Massachusetts hergestellt und mit den Zugmaschinen zusammengestellt. Zwei M65 wurden im Mai 1953 auf der Schiene nach Nevada transportiert.
- Die moderne Variante: Sieben der Kanonen stehen in Museen. 2009 bis 2011 wurde die Sammlung aus dem U.S. Army Ordnance Museum in Aberdeen, Maryland, darunter eben die M65, aber auch K5 Leopold usw. über 215 Meilen in das United States Army Ordnance Training Support Facility in Petersburg in Virginia transportiert. Seit 2023 Fort Gregg-Adams.
Kleine Story noch: 1953 wurden wie erwähnt zwei M65 nach Nevada geschickt für den Nuklear-Granaten-Test Grable in der Testreihe Upshot-Knothole. Der einzige jemals durchgeführte Abschuss einer Nuklear-Granate. Die Kanone, die den Schuss abgab sollte später in das U.S. Army Artillery Museum in Fort Sill in Oklahoma. Einfache Sache? Denkste!
Die letzten, der in der Realität letzten Endes unhandlichen, M65 waren bereits nach 11 Jahren im Jahr 1963 ausgemustert worden. In diesem Jahr, die Kanone stand schon einige Zeit im Museum, entdeckte man in Fort Sill das diese das Reservegeschütz von 1953 war.
Wo ist die "Echte"? Die ersten waren schon verschrottet!? Nach einiger Suche fand man 1964 die gesuchte, komplett und angeblich in Baumholder, auf jeden Fall in Deutschland.
Beim Transport in die USA wurden deren Zugmaschinen so beschädigt das eine Reparatur nicht mehr lohnte.
Wieder komplettiert, die beiden Zugmaschinen stammen von einer anderen M65, steht die M65 von einzigen Schuss einer atomaren Granate seitdem im Museum.