Rangieranlage nach US Vorbild

Hallo Zusammen,

als (bisher) stiller Mitleser Eurer sehr interessanten US- Modellbahnthemen möchte ich euch nun mein kleines Projekt vorstellen.
Ich habe eine kleine Vorliebe für Diesellokomotiven und finde auch die US Versionen (insb. die UP GP38-2) sehr schön anzusehen. Aus Mangel an Platz ist die Idee einer kleinen Rangieranlage nach dem Vorbild eines Time Savers von John Allen geboren. Grundlage sollen zwei Module a 1,25m x 0,5m sein. Als begleitende Idee ist die Einbettung in eine Stadtlandschaft angedacht. Im Hintergrund sind dazu einige Wohnblocks und eine Reihe Häuser vorgesehen. Der Hintere Bereich inkl. Strasse liegt etwas erhöht. Somit liegt die Strecke tiefer und ist plausibel nach Hinten begrenzt. Rechts und Links sind Straßenbrücken vorgesehen, die die Szene zur Seite begrenzen würden. Die Strassen bilden ein Niveau. Zwischen den Gleisen wäre noch evtl. Platz für ein Lagerhaus, das unter der Brücke eine Strassenanbindung bekommen würde. Vor der Strecke wäre die Andeutung eines Schrottplatzes denkbar, das wäre nicht so hoch und würde den Blick auf die Gleise ermöglichen.

Aufgrund der gewünschten Lok und der geringen Nutzlänge ist eine Zeit um 1978 möglich. Somit wären auch recht kurze Güterwagen noch sehr plausibel.

Der Gleisplan wurde 1:1 ausgedruckt und eine erste Stellprobe erfolgte:

Die Gleise sind mittlerweile auch verlegt und stehen kurz vor der Vollendung der Grundierung (in Hinsicht auf Gleisalterung).

Nun bin ich mal auf Eure Anregungen, Anmerkungen und Kritiken gespannt. Jedoch habt etwas Geduld mit einem Anfänger.

Gruß Matthias

Hallo Matthias,

willkommen im Forum. Mit dem Timesaver hast du dir einen Klassiker ausgesucht, der ja ursprünglich auf weit kleinerer Fläche gebaut wurde als du zur Verfügung hast. Es gibt viele Variationen des Gleisplans - aber das hat sich ja quasi schon erledigt, da deine Gleisverlegung abgeschlossen ist. Deshalb nur ein paar Gedanken zum Betrieb, da der original Timesaver ja ein Rangierspiel war/ist und der Betriebsgedanke im Vordergrund steht: Ich würde an einem Ende noch einen kleinen Fiddle Yard einplanen, von dem aus Wagen ins Spiel gebracht werden können bzw. in den Wagen abgefahren werden können. Das macht die Sache realistischer. Ansonsten schiebst du nur die Wagen auf den Gleisen hin und her. Außerdem: Der Plan, die Straße und Gebäude am hinteren Rand als Begrenzung der Szene etwas erhöht zu bauen, ist nicht unbedingt verkehrt. Aber das hintere Gleis hat damit noch keine Existenzberechtigung. Wie wärs mit einem Lagerhaus o.ä., an das man Wagen bringen kann. Ohne einen Anschließer kannst du das Gleis eigentlich nicht vernünftig gebrauchen, so dass sich der Betrieb auf der vorderen Anlagenhälfte abspielt. Und dort gibt es nach deinem Plan nur zwei Anschließer, was möglicherweise schnell langweilig wird. Und vielleicht hast du ja bei der Gestaltung die Möglichkeit, darauf zu achten, dass nicht alles parallel zum Anlagenrand verläuft. Das würde die Szene etwas realistischer machen.

Hallo Lutz,
Danke für das Willkommen. Hoffentlich wird hier nicht unterhalb der Grütellinie gegen US Bahner geschossen

Hallo Steffen,
Deine Denkanstöße sind sehr gut . In Gedanken habe ich mir Vorgestellt, das das hintere Gleis praktisch die durchgehende Strecke darstellen könnte. Aber in den Hintergrund noch zwei Ladestellen zu integrieren würde natürlich die abgestellten Wagen erklären. Die Idee einer Erweiterung in Form eines Fiddle Yards ist bereits berücksichtigt, denn alle Gleise wurden bis an die Modulkanten gezogen. So kann später ohne größere Probleme erweitert werden.

Habt Ihr eine Empfehlung für Gleisschotter?

Gruß Matthias

Zitat

Habt Ihr eine Empfehlung für Gleisschotter?

Ich habe früher mit Woodland geschottert, war aber nie richtig zufrieden damit. Sah irgendwie nicht ganz natürlich aus. Dann habe ich Diabas mittels Laborsieben selbst auf 0,4-0,8 mm gesiebt. Sah schon viel besser aus, dunkelte aber recht stark nach beim Kleben. Viele arbeiten mit Asoa. Bezüglich Körnung, Farbgebung und Verarbeitung kann ich dir auch Koemo sehr empfehlen. Wenn du eine konkrete Vorbildregion/ -gesellschaft in den USA hast, schaust du am besten mal nach, welche Farbe dieser am ehesten entspricht. Grundsätzlich geht nichts über Naturmaterial.

Zitat von Conny Coell

Sind mho und Wisconsin Central identisch?

Hallo Hubert,
wir sind nicht identisch. Wir haben den gleichen Vornamen und dabei ist meinen Namensvetter bei der Antwort von Jonny wohl die Verwechselung unterlaufen. Kann passieren . Ist aber auch selten, dass der Name in der gleichen Schreibweise unter einem Beitrag steht.

@Jonny,

Danke für Dein Willkommen von mir (mho) dann, sofern es noch gilt.

lachende Grüße Matthias (mho)

Hallo,
nun mal ein kleines Update von mir (Totgesagte leben länger )
Nochmal Danke für die Hinweise in Richtung Schotter.

Heute wurde die Verkabelung der Module vorerst abgeschlossen. Dazu wurden Löcher in die Spanten gebohrt und Kabelkanäle montiert. Der Verstärker von ROCO (aus der alten Anlage) wurde so montiert, dass man von der Bedienseite später noch die beiden Zustands LEDs ablesen kann. Dazu wurde einfach ein Langloch in die Frontplatte gebohrt.
Zwar wurden vorerst nur die Gleise mit Strom/ Spannung versorgt, jedoch stehen nun ausgiebige Testfahrten an. Dann soll das Farbfninish erfolgen und geschottert werden. Erst danach werden die Servos montiert und verkabelt. Aber in den Kabelkanälen sollte genug Platz vorhanden sein.
Anbei ein recht belangloses Bild:

Hier mal ein kleines Video von der ersten Probefahrt (Lautsprecher anmachen):

KLICK HIER

Die Videocam. war natürlich nicht einsatzbereit und es musste eine kleine Ersatzcam genutzt werden. Das Ergebnis ist nicht so berauschend, aber das Rangieren hat schon Spass gemacht. Auch die "zierlichen" Gleisprofile finde ich immer wieder schön anzusehen.

Grüße Matthias

Hallo,
mittlerweile ist ein besonderer Bausatz eingetroffen: eine Geschäftshaus. Das Haus soll in einer etwas heruntergekommenen Gegend direkt an der Bahnlinie stehen.

Basis ist ein Bausatz mit Bauteile aus Gips, Kunststoff, Papier und Pappe:

Natürlich sind Überstände an den Aussparungen und Kanten vorhanden, die vor der Montage vorsichtig entfernt werden sollten. Auch sollte vorher die Passgenauigkeit der Türen und Fenster überprüft und ggf. nachgebessert werden. Auf der Oberfläche hatten sich auch unschöne "Kugeln" gebildet, die ebenfalls vorsichtig entfern wurden. Kanten o. ä. die etwas verschwommen waren wurden bei der Gelegenheit nachgeritzt.

Nachdem alles schön nachgearbeitet und kontrolliert wurde erfolgte die Montage. Mit der Front und den Seitenwände wurde angefangen und nach dem Trocknen kam die Rückwand. Auch wurden die Klebekanten mit etwas Gips nachgearbeitet, also die Spalte geschlossen und Fugen geglättet. Zur Austeifung und auch um die einzelnen Geschäftsräume voneinander zu trennen wurden Innenwände eingezogen:

Die Fassade soll aus einem hellen, gelblichen Backstein dargestelt werden, also eine entsprechende Grundierung aufgetragen:

Einzelne Bereiche wurden mittels Airbrush eingefärbt, hier diese (absichtlich besonders gefärbte) Fliesenfront:

Der Rest wird in Feinarbeit mit dem Pinsel nachgezogen (noch nicht fertig, der aktuelle Zwischenstand):

Ganz zum Schluss ist eine gräuliche Endlasur angedacht, die die Fugen hervorheben soll und das Ganze mit einem Grauschleier wie Staub überziehen soll.
Grüße Matthias

Hi Rayk,
Danke für deine Hilfe.

Nachdem es heute eine kleine Regenpause gab konnte auch etwas MOBA- Zeit freigeschaufelt werden .
Das Gebäude soll in einem etwas heruntergekommenen Stadtteil einer imaginären Großstadt stehen und dementsprechend aussehen.
Es wurden noch ein paar Details farblich herausgearbeitet. Also stand heute die Abmilderung und Vermschmutzung der doch recht grellen Farben an.

Hier das Ergebnis:

Man beachte, dass alles aus Gips ist. Die Fenster, Türen der Front und einige Reklametafeln, aber auch der Rest (Dach) kommt in der nächsten Regenpause

Eure Meinungen sind wie immer willkommen.

Grüße Matthias