Utility Poles im Modell

  • Ich überlege, einen Anschluß für eine Firma zu bauen, die in Tacoma unter dem Namen "Cascade Pole Company" hölzerne Masten für Strom, Telefon etc. hergestellt hat. Dazu gehörten das Abdrehen ("turning") der Baumstämme und das Imprägnieren des in die Erde gesetzten Teils. Die Masten waren teilweise sehr lang, etwa 80 Fuß, und konisch. Die Verladung auf 65' mill gondolas mit idler car ergibt eine reizvolle Ladung. Siehe hier:
    http://s23.photobucket.com/use…otos2007third-15.jpg.html
    Ich habe auch ein entsprechendes Vorbildfoto der Great Northern, das ich nicht posten darf.
    Mein Problem ist nun: Wie stelle ich die konischen Masten im Modell her? Sie müssen 15,2 cm lang sein und auf einer Seite 2,5, auf der anderen 1,5 mm Durchmesser haben. Hier auch gut zu sehen:


    http://www.flickr.com/photos/rickm15/4571860329/
    Ich habe zwar eine kleine Drehbank, aber so einen dünnen Holzstab bekomme ich damit über die Länge nicht konisch abgedreht.
    Hat jemand eine Idee, wie ich das machen kann?
    Gruss, Peter

  • warum nicht eine Ziehklinge oder ein Holz mit Sandpapier in der länge in den Support im richtigen Winkel einspannen

    Das Problem ist, dass sich das Werkstück in der MItte durchbiegt beim Bearbeiten. Da müsste man mehrere Lünetten einsetzen, die dann wieder im Weg sind. (Außerdem habe ich keine passende) Oder eine Feile einspannen und gleichzeitig mit umgeschlungenen Sandpapier dagegenziehen?Aber der Gedanke mit dem Schleifpapier bringt mich auf eine andere Idee, ob ich nicht den Holzstab in eine Bohrmaschine einspannen kann und dann mit einer zu bauenden Vorrrichtung auf den umgedrehten, ebenfalls laufenden Parkettschleifer drücke. Hm. Probier ich mal aus. Da wären als Rohmaterial sicher auch Rundstäbe aus Linden- statt aus Buchenholz von Vorteil.

  • Ich habe jetzt mal Versuche mit Schleifen angestellt. Problem: Wenn die Krafteinwirkung zu groß ist, schert der dünne Holzstab (jetzt im Versuch Linde) ab. Eine selbstgebaute Lünette versagte auch.
    Nach einigen Versuchen habe ich jetzt die aktuell besten Ergebnisse, indem ich einen um den mit etwa 250 U/min. drehenden Stab gelegten Streifen Schmirgelpapier mit der Hand entlang führe und dabei darauf achte, keinen seitlichen Druck auf das Holz auszuüben. Eigentlich total simpel. Bis jetzt habe ich aber minimal 2 auf 3 mm Konus über die 15 cm Länge geschafft, bevor irgendwas wegknickt. Ich würde gerne noch auf 1,5 zu 2,5 kommen.
    Gruß, Peter

  • Wieviel willst du eigentlich machen?

    Hallo Thomas,
    tja, habe ich noch gar nicht richtig drüber nachgedacht. Auf einen Wagen passen beim Vorbild etwa 40 Stück. Wenn ich die nicht so dünn mache, genügen vielleicht 30. Will ich aber einen Teil der Fabrik darstellen, ufert das natürlich schnell aus. Allerdings sind nur ein Teil der Produktion so lange Dinger. Andere sind kürzer und auch weniger stark konisch.
    Gruß, Peter

  • N'abend Peter
    Ich denke da hast du erstmal den Kopf voll :pinch:
    Ich habe mal im Netz so nach verwendbarem Material gesucht...sach mal in Sachen Schaschlikspiesse bzw. Bambusspiesse von unseren asiatischen Freunden sind die nicht auch eine Alternative? Da gibt es teilweise konische Spiesse in HO freundlichen Maßen. Ich glaube wenn du da ca. 100 Stck. etc. "drechseln" willst, ist deine Freizeit bis Weihnachten erledigt? :whistling:


    Gruß Thomas :welc:

  • Ich glaube wenn du da ca. 100 Stck. etc. "drechseln" willst, ist deine Freizeit bis Weihnachten erledigt

    Was denkste, warum ich gefragt habe, ob jemand eine einfache Idee hat, wie ich die herstelle? Die Schaschlikspiesse oder Eßstäbchen, die ich gefunden habe, sind entweder nicht konisch, oder zu groß für Spur N. Wie gesagt: 15 cm lang, Durchmesser 1,5 bis 2,5 mm. Ich habe übrigens auch versucht, einen Bambus-Schaschlikspiess abzudrehen, weil sich der nicht so durchbiegt. Da passieren ganz verblüffende Effekte mit der faserigen Struktur. :thumbdown:

  • Hallo Peter,


    ich habe auch über Deine Idee nachgedacht und bin zu diesem Lösungsvoerschlag gekommen.
    Wir bedienen u.a. von Riesa aus ein ähnliches Imprägnierwerk in Wülknitz. Ich glaube kaum, dass die verwendeten Techniken und Technologien so großartig von denen in den Staaten abweichen. Vielleicht heißen die verwendeten Chemikalien EU-gerecht anders und sind deshalb weniger schädlich :D . Aber grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass alles das Gleiche ist. Dort werden u.a. auch Masten in den von Dir genannten Maßen gefertigt und mit "60' Bulkhead Flatcars" :D angeliefert und zum Teil auch abgefahren. Die fertigen Masten sind als Ganzes imprägniert und bei einigen werden die unteren ca. 2 m Länge mit einer asphaltähnlichen Substanz beschichtet. (Bei uns werden die nur noch selten verwendeten Holzmasten zum größten Teil an in den Boden gelassenen Betonteilen befestigt. In früheren Zeiten waren auch alte Stahleisenbahnschwellen nicht unüblich. Holzmasten erfordern bei uns ganz besondere Arbeitsschutzvorkehrungen, wenn sie bestiegen werden sollen. Deshalb werden sie im Bereich der DB nicht neu verwendet.)
    Dessen ungeachtet ist das aber ein sehr schönes und einfach zu gestaltendes Thema mit hohen Spielwert. (Wir benötigen für die Bedienung im Orginal ca. 2 Stunden.)
    Mir erschein jedoch der Aufwand konisch geformte Masten herzustellen, für die Nachbildung im Modell nicht notwendig / gerechtfertigt, da die genaue Form keinen so großen Einfluß auf's Thema im Ganzen hat. Ich wüde Schaschlykspieße von ca. 2 mm Durchmesser mit feiner Strucktur aus Bambus verwenden. Diese sind 15 - 20 cm lang. Wenn das zu kurz ist, würde ich aus 2 mm dicken, im Querschnitt runden Modellbauleisten die gewünschten Längen herstellen und dabei Holz mit feiner Struktur vorziehen.
    Diese "Masten", gebeizt oder irgendwie farblich behandelt und dann gestapelt, stellen schon eine gute Nachbildung dar. Wenn die Enden geschwärzt sind und dann alles wechselseitig gestapelt wird, sieht das bestimmt echt aus. Es wird in der Masse nicht auffallen, dass die Masten nicht konisch sind. (und nachmessen ist verboten ;) )


    Grüße Tom

  • Hallo Tom,
    danke für die Info über Wülknitz. Ich hätte nicht gedacht, dass in Deutschland noch ein Betrieb für Holzmasten existiert, obwohl auf dem Land bei meiner Familie im Süden auch noch die Telefonkabel von Holzmast zu Holzmast hängen. In den USA mit ihrer typisch provisorisch anmutenden und altmodischen Infrastruktur prägen sie ja noch heute unverändert das öffentliche Bild.


    So ein von Dir erwähnter Schaschlikspieß liegt übrigens auch auf meinem Werktisch. Ich bin aber persönlich mit den rein zylindrischen Modellmasten unzufrieden. Ich habe jetzt noch zwei andere Ideen: Erstens gibt es vielleicht in der Natur etwas passendes. Die vertrockneten Blütenstengel unseres Lavendelbusches auf der Terrasse kommen von den Dimensionen gut hin, sind aber doch krummer als sie wirken. Vielleicht läßt sich das durch Pressen/Trocknen korrigieren?
    Zweitens kann man vielleicht aus dreieckig zugeschnittenem Papier einen konischen Stab wickeln. Hier werde ich einen Versuch machen.
    Eine Holzstruktur halte ich nicht für notwendig. Die Oberflächenbearbeitung der Originale war ziemlich gut, so dass die Masten in 1 : 160 eher ganz glatt aussehen müssen.
    Du hast allerdings recht, wenn Du sagst, dass die konische Form für den Modellbahnbetrieb mit seinen 1000 Kompromissen völlig irrelevant ist.
    Das hat für mich mehr sportlichen Charakter: Gelingt es mir, etwas herzustellen, das den Vorstellungen hinreichend entspricht?
    Gruss, Peter

  • Hallo Peter,


    eine Lösungsmöglichkeit für diese Aufgabe wäre eine Schleifvorrichtung in ungefähr dieser Anordnung.

    Ein fester Auflagetisch und darüber im entsprechenden Abstand und Winkel eine Bandschleifmaschine angeordnet.
    Von der weiteren Seite wird dann ein Holzstab mit beliebigen Profil eingeführt und bis zum Ende der Schleifmaschine im Winkel geschliffen. Dann wird der Stab immer wieder um einen Winkel verdreht neu eingeführt bis er letzten Endes einen runden Querschnitt und eine konische Form hat.


    Grüße Tom

  • 1. der Sportliche Ehrgeiz gefällt mir, könnte von mir sein, man hat manchmal so´n Splin
    2. Bandschleifer;Holzstab in Akkuschrauber;dicker Lederhandschuh, müßte gehen, wenn man will und genug sportlichen ehrgeiz aufbringt.
    3. massenproduktion---sehr viel zeitlicher Ehrgeiz ;)

  • Hallo,


    den Stab wärend des Schleifs zu drehen, dürfte nur zum Schluss erfolgen , wenn nur sehr kleine Kanten wegzuschleifen sind, da sonst wieder ein Moment im Stab aufgebaut wird, der ihn zerstört - genau wie beim Drehen/Drechseln. Der Stab darf nur in Längsrichtung belastet werden. Das ist eine Eigenschaft von Holzbauteilen. Holz erträgt große Druckkräft, kleinere Zugkräfte und fast keine Momente.


    Grüße Tom

  • den Stab wärend des Schleifs zu drehen, dürfte nur zum Schluss erfolgen , wenn nur sehr kleine Kanten wegzuschleifen sind, da sonst wieder ein Moment im Stab aufgebaut wird, der ihn zerstört - genau wie beim Drehen/Drechseln. Der Stab darf nur in Längsrichtung belastet werden. Das ist eine Eigenschaft von Holzbauteilen. Holz erträgt große Druckkräft, kleinere Zugkräfte und fast keine Momente.

    Tom, Du hast natürlich recht. Ich habe die Idee mit dem sich drehenden Stab ja schon ausprobiert. Das geht garnicht, weil das bremsende Moment den dünnen Stab sofort abreißt. Ihn "viereckig" abzuschleifen, würde sicher gehen, dann habe ich aber einen 2. Arbeitsgang. Ich habe heute früh mal auf die Zeit geguckt: In knapp 2 Minuten ist das Holz in der in meinem Foto gezeigten Methode abgeschliffen. Wenn ich da eine Stunde im Akkord schaffe, habe ich 30 Stück. So schlimm ist das auch nicht. Aus dem Schleifstaub kann ich dann prima Ladungen für Woodchip Gondolas bauen. :P
    Peter

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