Meine Santa Fe Heavyweights

  • Einiges von diesen Umbauberichten ist schon einmal gepostet worden in Weekly Work Report, hier möchte ich jedoch diese Fragmente bündeln und zusammen fassen.



    Es begann damit, dass ich für die 2-6-2 einen sogenannten Rider Car gesucht habe. Sie stammen aus der Zeit als die US Bahngesellschaften noch verpflichtet waren Reisezugdienste, auch auf dafür unrentabel gewordenen Strecken, anzubieten.
    Diese Rider Cars waren umgebaute Combines die u.a. eine Ofenheizung erhielten und somit autark waren. Sie nahmen die Aufgaben eines Cabooses (ATSF Nomenklatura: Way Car) wahr und boten gleichzeitig Mitfahrgelegenheiten für Fahrgäste. Somit waren sie für die Bahngesellschaft betriebswirtschaftlich kostengünstig zu betreiben weil sie einen separaten Personenzug ersparten, aber trotzdem die gesetzlichen Auflagen erfüllten. Sie waren noch bis weit in das Dieselzeitalter hinein anzutreffen.


    Die Suche nach so einer umgebauten Kombine gestaltete sich etwas schwierig. Es gab zwar Brass Modelle dieser Wagen und sie tauchen ab und zu in der US Bucht auf, aber zu prohibitiven Preisen so um die 500,- $ Anfangsgebot.
    Bleibt dann als vernünftige Reaktion nur das Selbststricken eines solchen Rider Cars.
    Von unseren Forenmitglied Chessyger konnte ich als Ausgangsbasis günstig eine uralte Rivarossi Combine erwerben. Die ist oben in ihren Ursprungszustand abgebildet.



    Als allerstes vorausgeschickt, die Heavyweights der Santa Fe haben ein charakteristisches Sill am unteren Ende der Seitenwände. Damit ist das gut sichtbare C-Profil als Aussenlängsträger gemeint. Bei allen anderen Heavyweights ist der äussere Längsträger verkleidet und nicht sichtbar. Bei nahezu allen allen Großserienmodellen fehlt das; d.h. selbst wenn dort Santa Fe aufgedruckt ist, bedeutet das noch lange nicht, dass es auch ein Santa Fe Wagen ist. Lediglich Walters hat(te) einen Chair Car im Programm der diese Sillnachbildung aufweist.
    ATSF Heavyweights die beim Vorbild dieses Sill nicht aufweisen, sind Gebrauchtkäufe von Pullman gewesen. Und das waren dann Sleeper u. Ä.




    Als erste Massnahme habe ich dann den unteren Teil der Seitenwände durch Abfräsen und Abschleifen bis auf die Höhe des Wagenbodens entfernt.
    Des weiteren war dieser Rivarossi Wagen zu lang geraten und ich habe deshalb ein Stück herausgesägt.



    Das andere Ende mit dem herausgetrennten Dachteil an dem die Fensterverglasung mit angespritzt ist.
    Die originalen Rivarossi Drehgestelle sind auch nicht so das Wahre.




    Hier habe ich die Sills durch ein untergeklebtes C-Profil dargestellt.




    Die angespritzten Griffe und Tritte wurden entfernt und durch selbst gelötete freistehende Exemplare ersetzt.




    Am anderen Ende habe ich die Türen entfernt und den stufigen Boden des Vestibules auf eine Ebene abgeschliffen.
    Hier habe ich die charaktistischen gebogenen Caboose Handläufe angebracht.
    Des weiteren wurden die Fensteröffnungen durch eingeklebte Kunststoffstücke auf ein vorbildgerechtes Mass verkleinert.





    Im weiteren Verlauf und nach Ausgraben weiterer Quellen, wurde mir klar, dass auch dieser Umbau letzten Endes nur ein Stand-In darstellt weil beim Vorbild dieser Typ von Combine für höherwertige Züge im Einsatz war.
    http://rr-fallenflags.org/atsf/atsf-c1303ab.jpg
    http://rr-fallenflags.org/atsf/atsf-cb2544jpa.jpg
    Ähnliche Wagen der allerdings bis zum Schluss im Reisezugeinsatz verblieben.



    Zu Rider Cars hat man bei der ATSF noch ältere Schinken umgebaut. Selbst alte Combines mit hölzernen Wagenkästen wurden dafür hergerichtet. Sie wurden dann durch die Heavyweights in Stahlbauweise abgelöst.
    http://rr-fallenflags.org/atsf/atsf-cb2622ggC.jpg
    http://rr-fallenflags.org/atsf/atsf-cb2622ggC.jpg
    http://rr-fallenflags.org/atsf/atsf-cb2642jpa.jpg
    Das sind so ein typischer Rider Cars für Branchlines. Man erkennt deutlich das Ofenrohr für den Kanonenofen der anstatt der üblichen Dampfheizung im Winter für Wärme sorgte.Hier und an anderen Vorbildfotos habe ich mich orientiert.


    Ich habe trotzdem mit dem vorhandenen Material weiter gemacht.




    Der Unterboden von Heavyweights, das Buch mit den sieben Siegeln.
    Im Endeffekt hätte man den kompletten Unterboden neu bauen sollen als dieses Flickwerk zu machen.
    Ich habe mich jedenfalls bemüht die Unterbodendetails glaubhaft aussehen zu lassen. Dafür habe ich den grössten teil der dort angespritzten Details wie Einrichtungen für die Klimaanlage und hier überlüssige Batteriekästen entfernt. Dann habe ich eine UC Bremsanlage von Cal Scale angebracht, mich dabei aber nur auf die von aussen gut sichtbaren Details beschränkt.



    Die Türöffnungen wurden mit einem Schutzgitter versehen. Faltenbälge hatte die Rider Cars im allgemeinen nicht mehr.




    Die UC Bremsanlge von aussen.
    Darüber ist der Schnitt erkennbar, ich habe ich nicht gespachtelt.



    Mittlerweile hat der Wagen Drehgestelle von Bachmann Spectrum erhalten.




    So ging er zum Micha nach DD zwecks Lackierung und Beschriftung.




    So ist er aus Dresden vom Lackiereren zurück gekommen:




    Micha hat hier etwas gezaubert und weisse ATSF Beschriftung aufgetrieben die sonst nicht oder nur sehr zufällig erhältlich ist.




    Und so war er dann in Mutschelbach 2015 im Einsatz:

    Eine Innenbeleuchtung habe ich mit einem Streifen LEDs realisiert. Sie sind allerdings duch einen zusätzlichen weiteren Vorwiderstand von 1,5Kohm gedämpft.




    So ganz fertig bin ich noch nicht. Die Inneneinrichtung gefällt mir auch noch nicht so richtig. Es fehlt noch das Ofenrohr nebst dem Kanonenofen der es befeuert. In Mutschelbach habe ich von Patrick Bopp Inneneinrichtungsbauteile von Red Cap Line gekauft. Mal schauen was ich damit anstellen kann. Des weiteren werde ich wohl noch einmal den weissen Farbtopf heraus holen müssen:
    http://rr-fallenflags.org/atsf/atsf-cb2640jpa.jpg



    Edit: Textergänzungen und Links eingefügt

  • Im weiteren Verlauf konnte ich einen Satz von 4 Bachmann Spectrum Heavyweights gebraucht erwerben.
    Den Observation habe ich vorerst einmal ad acta gelegt, die beiden Coachs und die Combine erwiesen sich als brauchbar.



    Um zu zeigen was zu machen ist um das Santa Fe sill nachzurüsten. Rechts der Wagen ist noch unbeleckt. Man sieht deutlich die "Brückenbauer" Nietreihen.
    Links ist die untere Reihe schon schon abgefräst.





    So sieht der Wagenboden danach von unten aus. Des weiteren wurden Schlitze für die noch anzufertigen Mittelträger in die Querträger gefeilt.





    Zuerst werden jedoch die Sills aus Kst.- "C" - Profil eingeklebt.





    Bei dem fischbauchartigen Mittellangträger habe ich mir die Sache etwas vereinfacht. Er besteht aus insgesamt 8 Einzelteilen, 2 geraden Mittelteilen, 4 schrägen Endteilen, alle aus 0,8mm PS Plattenware und schliesslich aus 2 Unterzügen aus 0,3mm PS Platte. Man hat es so einfacher bein Zuschneiden des Materials.





    Die hochkant stehenden Teile werden eingeklebt, dafür wurden vorher die Schlitze gemacht.






    Darauf werden dann die Unterzüge aus dem 0,3mm PS geklebt. Breite ist eigentlich egal, nur sollen die Unterzüge dann etwa 0,5mm aussen hervorstehen und so ein "T"-Profil imitieren.
    Ich fange an einem Ende an und arbeite mich beim Kleben Stück für Stück zum anderen Ende vor.






    Das dünne Material passt sich ganz von selber an die Konturen an.
    Und wie man sehen kann habe ich, hier bei diesem Wagen, einen Teil der Aggregate unter dem Wagenboden abgebaut weil er einfach bei diesem Wagentyp nicht dahin gehört.






    So macht das schon mehr den Eindruck eines Santa Fe Wagens.






    Die beiden Coaches wurden auf die gleiche Weise umgebaut. Die rechts sichtbaren unten an den Wagenboden geklebten Kuststoffklötzchen dienen der Entwackelung der Spectrum Heavyweights.





    Mehr Drehgestellausschlag gibt es nicht. Mutschelbach 2015 hat bewiesen, dass es vollkommen ausreicht. Wer durch engere Radien Fahren möchte, dem zeigt das Foto was er wo hier noch ändern muss.

  • Hallo Lutz


    mit Interesse habe ich deine Umbauberichte verfolgt. Leider habe ich nicht die Zeit und vielleicht nicht die nötige Ruhe um derartige Projekte anzugehen. Da meine Fahrzeugflotte neben D&RGW auch Fahrzeuge der ATSF umfasst, war ich auch an einer derartigen Combine interessiert. Für umgerechnet 155 € habe ich ein derartiges Mssingteil bei Caboose Hobbies ergattert. Dazu noch die Lackierung bei Micha und fertig war der Wagen. An die Scherengitter an den Wagenenden hatte ich nicht gedacht. Durch deine Bilder bin auf dieses Manko gestoßen. Werden bei Gelegenheit nachgerüstet. Hier ein Bild. Ist von Micha nach der Lackierung.


    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang!


    Da hast Du wahnsinniges Glück gehabt! Wenn die Dinger dann mal auf ebay.com aufgetaucht sind, nur sehr sporadisch übrigens, waren dann gleich 499,- USD als Anfangsgebot aufgerufen. Zustand war zwar lackiert und beschriftet, aber ohne Inneneinrichtung und ohne Fenster. Selbst so ein zusammengestückelter Rivarossi Wagen, wie ich ihn gemacht habe, hat da mal für über 400 Dollars den Besitzer gewechselt.

  • Diesen praktischen Combine RPO / Baggage habe ich letztes Jahr ersteigert. Laut aufkleber soll es sich um High County Brass handeln.









    Die Drehgestelle sind zwar Messing, aber eher suboptimal detailliert.



    Hier habe ich eine Lichtmaschine ergänzt.
    Des weiteren habe ich die DG mit Bremsbacken ergänzt.



    So ging der Wagen nach Dresden zu Micha zum Lackieren und Beschriften. Wobei nur der Wagenkasten gemacht werden sollte, weil ich u.a. Arbeiten am Unterboden auch die Drehgestelle austauschen wollte . Einen Tag vor Mutschelbach kam er dann wieder zurück. Da man knapp mit Fensterwagen war, habe ich kurz entschlossen den Wagenboden und die DG mit mattschwarzer Farbe gestrichen. Vor Ort habe ich dann noch die Fensteröffnungen mit glasklaren Material hinterlegt. So war den Wagen dann in Mutschelbach 2015 im Betriebseinsatz.



    Danach habe ich, wieder zu Hause, an beiden enden Faltenbälge von American Limited angebracht. Hier passten sie so ohne weitere Zwischenlagen.













    Vorgestern habe ich die DG gegen solche von Walthers ausgetauscht. Dafür mussten dann neue DG-Aufnahmen gedreht werden, da sich die Quertraversen der DG doch erheblich voneinander unterscheiden. Sowohl von der Höhe als auch vom Durchmesser der Befestigungsbohrungen. Ein DG erhielt durch auf den Wagenboden aufgeklebte Klötzchen aus Kst. eine Art Wankstütze während das andere frei pivotieren kann. So hat man eine 3-Punktauflagerung was bezogen auf den grossen Drehzapenabstand doch recht sinnvoll ist.






    Also ich finde die Walthers DG sehen um Längen besser aus als die originalen Messingußdrehgestelle.


    Jetzt überlege ich dem Wagen, zumindest in der Posthälfte, eine Inneneinrichtung zu verpassen. Bislang habe ich aber noch nichts Brauchbares dafür gefunden.

  • Gleichzeitig mit der im vorherigen Beitrag beschiebenen RPO/Baggage Combine habe ich auch diesen Wagen ersteigert. Das hier ist eine Suydam Baggage/Coach Combine aus den 1960er Jahren. Genauer gesagt, hier habe ich nur einen leeren Wagenkasten, der allerdings schon mit einem Holzboden, der mit Detaillierungsteilen aus Resine und Metallguss bestückt ist; allerdings ohne Drehgestelle.



    So sieht ein Wagenende aus. Der Wagen steht provisorisch auf alten Rivarossi Drehgestellen.



    Ich hatte das Glück, daß der Vorbesitzer schon einen Wagenboden aus Holz und Unterbodendetails angebracht hatte. Beides war damaliges zeitgenössisches Zubehör um die Wagenkästen zu vollständigen Wagen zu ergänzen. DG waren, wie schon erwähnt, jedoch nicht mit dabei.




    Bei einem Händler in den Staaten konnte ich noch ein Paar DG finden. Hier als Bausatz und harmlos aussehend.



    Hier noch mal der eigenhändig ausgepackte Inhalt (in anderen Foren wäre das jetzt der Gipfel :D )
    Man erkennt links oben die Seitenwangen, rechts daneben die Equalizer (hier würde man diese Wiegebalken Schwanenhälse nennen), Radsätze und Bremsen aus Kst.
    Darunter einen Gußbaum mit den Quertraversen, Federpaketen und weiteren Längswiegebalken. Dann die Mittelteile, die Achsgabelstege und die Federn.
    Des weiteren habe ich hier noch weitere für diesen Wagen bestimmte Teile mit abgebildet. Sitze, Lichtgenerator, Scherengitter und eine UC Bremsanlage



    Hier noch einmal die DG Teile näher betrachtet.



    Die ersten Arbeiten sind das Abtrennen von Gußbaum, das Entgraten und das Richten der Bauteile. Man erkennt auch hier, daß die Achshalterbleche doppelt ausgeführt sind.



    So fügen sich die Schwanenhälse mit den angegossenen Achslager zwischen die Achshalter. Das ganze muß natürlich leichtgängig beweglich sein damit die Federung später auch richtig arbeiten kann.




    Could'nt resist
    Konnte nicht widerstehen die Dinger an einem Abend zusammen zu bauen:






    Um Fragen zu beantworten, ja die Primärfederung funktioniert einwandfrei. Die Federn sind nicht allzu stramm und ein entsprechend schwerer Wagenkasten wird auch den Federn "schwimmen" und richtig federn.
    Die DG habe ich komplett zusammen gelötet. Nur mit den Bremsen bin ich noch nicht ganz glücklich. Die bestehen aus Kst. wegen Eliminierung der Kurzschlußgefahr. Jedoch sitzen die Bremsbacken bei vorschriftsmäßiger Montage nicht richtig vor den Radlaufflächen. Da werde ich mir noch etwas einfallen lassen müssen.




    Die DG unter den Wagen geschraubt:



    Die nächsten 4 Bilder zeigen das DG beim Überfahren einer Kinke im Gleis (hier ist mir mal etwas Schweres daraufgedonnert) auf meiner Werkbank:






    Wie man sehen kann arbeitet die Federung, die Ausgleichshebel gleichen aus und alle Rädchen bleiben auf dem Gleis. :thumbup:




    Zu der Bremsanlage ist mir auch etwas eingefallen. In evilbay.de, damals als die Suchmaschinen noch funktionierten und es keine "Geheimangebote" gab, konnte man auch so etwas exotischens wie Messinggußbremsbacken von Fuchs finden. Glücklicherweise habe ich damals mengenmässig richtig zugeschlagen. Zwar noch keinen Plan gehabt wofür man die Dinger einmal brauchen wird, diffus hatte ich die B&O Mikado (siehe gesonderten Thread) im Hinterkopf, aber hier sind sie sehr nützlich.



    Die Bremsbacken sind von Fuchs, das Gestänge und die Aufhängung sind selber gemacht.



    So sieht es von unten aus. Die Bremsbacken müssen noch - kurzschlußfrei - ausgerichtet werden. Hier tendiere ich im Sinne der Betriebssicherheit zu etwas größeren Abständen zu den Rädern.









    Der Drehzapfen am Baggage Ende wurde nach Vorbild weiter zum Wagenende hin versetzt. Daher hat der Wagen, bezogen auf die Länge, eine unsymetrische Anordnung der Drehzapfen.


    Das ist bei diesem Wagen vorläufig Stand der Dinge.

  • Servus Lutz,
    ich hatte mir schon mal überlegt, Drehgestelle von Precision Scale zuzulegen, was ich nun bei dir hier gesehen habe, lasse ich's lieber bleiben.
    Für deine Arbeit, Hochachtung!!! :ilike:

  • Der ist ordentlich modifiziert , sieht interessant aus. Hast du ein konkretes Vorbild dazu gefunden?


    - Die PSC Drehgestelle sind zwar schön, aber "a pain in the ass" zum zusammenbauen. Gussfehler, schief geschnittenen Gewinde, bei den letzten Interurban Drehgestellen hat man gleich alle Bohrungen und Gewinde weggelassen und liefert nur die Rohlinge aus.



    ..... nachdem die Frage scheinbar immer wieder aktuell ist - meine Empfehlung punkto sechsachsiger HW Drehgestelle : Wenn man Wert drauf legt, auf ein Modell aus der guten alten Zeit auch standesgemässe Drehgestelle zu montieren, führt an Central Valley kein Weg vorbei. Out´of Produktion, aber da zu zigtausenden verkauft und nur zum Teil verbaut worden sind gibts die noch für lange Zeit bei eBay, Richtpreis ~ 20 Dollar.


    Hat man da keine Hemmungen bezüglich zeitgenössischer Korrektheit, ist Walthers The Way to go. Sehen gut aus, sind immer wieder "on Sale" und laufen gut. Nur die Befestigung bzw die Art der erforderlichen Bolster ist eine Kopfwehangelegenheit, ich dreh mir aus Messing abgestufte "Stoppel" mit Gewinde für die Befestigungsschrauben.

  • Also ich würde es wieder tun, die gefederten PSC Drehgestelle zusammenbauen. Des weiteren gibt es die gefederten DG auch in Kunststoff, wobei der zusammenbau sich wohl einfacher gestalten dürfte.
    Und davon abgesehen, es gibt von PSC auch einfache Versionen wo die Seitenteile aus einem Stück gegossen sind. Die Central Valley DG kenne ich nicht, ausser von kleinen Abbildungen. Die Walthers DG halte ich selber für eine gute Alternative. Mir selber kommt es hier bei den Modellen nicht auf eine zeitgenössiche Korrektheit an, sondern auf eine möglichst korrekte Modellnachbildung des Vorbilds an.


    Auf dem schwarzen Filztuch in dem die Combine eingewickelt war, ist dieser handschriftliche Aufkleber (wobei hier "n" und "u" gleich aussehen):


    AT & SF Santa Fe
    Super Chief Service 1930
    _________________________
    78 Standard Combina-
    tion Baggage - Lounge
    - umbanans 78 Comb.


    E, Suydam & Co


    Daher das unverständliche Wort. "Lounge" kann man hier sowohl als "Louuge" als auch als "Lonnge" interpretieren. Die beiden Buchstaben in der Mitte sind hier völlig identisch geschrieben worden.
    Wenn einer es entziffern kann, nur zu.


    Als Ergänzung füge ich hier zum Umbau noch an:
    Die originalen Tritte unter der Packwagentür habe ich abgelötet und durch selbstgefertigte nach Vorbildfotos ersetzt.
    Die klassische Kadee Coupler Boxen, die #232 mit "Ohren", liessen sich einfach anschrauben. Dafür war der Wagen schon vorbereitet. Da hinein habe ich dann die #158 Scaleheads montiert.
    An einem Ende habe ich mal einen Faltenbalg von American Limited provisorisch angeheftet um die Abstände zum nächsten Wagen zu ermitteln.
    Was die Ausrüstung des Unterbodens mit Aggregaten, so wie die Inneneinrichtung betrifft, bin ich mir noch unsicher. Der Wagen hat jedenfalls eine Klimaanlage, erkenntlich am Duct über dem Passagierabteil, so wie einen Kompressor unter dem Wagenboden.

  • Hier gibts die ganzen Unterlagen von Suydam dazu :


    http://www.hoseeker.net/suydam.html



    Oben Mitte "Traction Instructions" wählen, dann klappt ein Menue mit den Seiten über Heavyweights auf. Allerdings ohne Abbildung der Lounge. Man sieht aber Vorschläge betr Anordnung der Komponenten unterm Wagen.


    Dein Wagen war scheinbar ursprünglich der da:


    http://atsfrr.net/resources/Sandifer/Review/Lmbrt/Rider.htm



    kaum wiederzuerkennen. Die drei hohen Fenster sind original (und kleiner gemacht, Baggage Door passt auch, alles andere ist nachträglich reingeschnitten. Hats von Suydam wie auch von Lambert gegeben, Suydam mit Holzboden, Lambert hatte schon einen Boden aus Messing


    Interessanter Umbau - wenn ich ein Vorbildphoto dazu finde, überleg ich mir das auch.


    ------betr PSC Drehgestelle - wenn man ein unbedingt ein konkretes Drehgestell haben will (Roller Bearing zum Beispiel) muß man sich die Arbeit antun und die Schlampereien der guten Leute halt ausbügeln. Hab ich z.b. bei dem Milwaukee 4000er coach gemacht, der DARF keine Friction Bearings haben. Ansonsten ists mir zu mühsam.

  • Hallo Gerold!


    Meinst Du, daß mein Wagen schon vorher umgebaut worden ist?


    Hier habe ich ein Vorbildfoto vom Wagen, wie von Dir verlinkt, ( http://atsfrr.net/resources/Sandifer/Review/Lmbrt/Rider.htm ) ausfindig gemacht:
    http://rr-fallenflags.org/atsf/atsf-cb2908cca.jpg
    Die waren m. W. als Rider Cars für die ansonsten reinen Postzüge gedacht. Das ist auch das Vorbild mit den 3 Fenstern für das Rivarossi Modell.


    Dann bin ich noch auf den hier gestossen:
    http://rr-fallenflags.org/atsf/atsf-c1303ab.jpg
    Aber hier stimmen andere Details wieder nicht, wie eine kleinere Packwagentür.

  • Hallo Gerold!

    Meinst Du, daß mein Wagen schon vorher umgebaut worden ist?

    Ja, definitiv. Die Oberlichten der ersten drei grossen Fenster sind ja nachträglich verschlossen worden, die nächsten zwei grossen und dann die zwei kleinen sind reingeschnitten worden.

    Hier habe ich ein Vorbildfoto vom Wagen, wie von Dir verlinkt, ( http://atsfrr.net/resources/Sandifer/Review/Lmbrt/Rider.htm ) ausfindig gemacht:
    http://rr-fallenflags.org/atsf/atsf-cb2908cca.jpg
    Die waren m. W. als Rider Cars für die ansonsten reinen Postzüge gedacht. Das ist auch das Vorbild mit den 3 Fenstern für das Rivarossi Modell.

    Rider Car ist korrekt, ich bin aber sicher daß die Wagen nicht als solche gebaut wurden, sondern daß ältere Wagen, die obsolet waren durch Verschliessen einiger Fenster u.a. Umbauten adaptiert wurden. Daher wäre naheliegend, daß der Vorbesitzer die Ursprungsausführung bauen wollte, während der Rider Car - wie ihn Suydam/ Lambert/ Rivarossi anboten - den Letztzustand repräsentiert. Wäre natürlich hochinteressant nach welcher Vorlage er da gearbeitet hat.


    --punkto Rivarossi - ich unterstelle Herrn Rossi jetzt mal - ohne daß das bös gemeint ist - daß da gar keine Vorbildrecherche gemacht wurde sondern man einfach ein Messingmodell nachgebaut hat.


    Danke für die Links, den #2908 kannte ich noch nicht.

    Dann bin ich noch auf den hier gestossen:
    http://rr-fallenflags.org/atsf/atsf-c1303ab.jpg
    Aber hier stimmen andere Details wieder nicht, wie eine kleinere Packwagentür.

    #1303 war ein baggage lounge dormitory , ursprünglich bar lounge dormitory. Da gibts noch ein sehr schönes Farbphoto davon.


    Es ist aus heutiger Sicht nicht ganz nachvollziehbar, wieviele Varianten - oft nur mit kleinen Abweichungen voneinander - es da gab. Wenn man dann noch berücksichtigt daß ständig Wagen umgebaut wurden, wird es komplett unübersichtlich. Leider sind auch vermutlich viele Typen gar nicht dokumentiert, oder zumindest die Informationen für das gemeine Volk nicht zugänglich.


  • Es ist aus heutiger Sicht nicht ganz nachvollziehbar, wieviele Varianten - oft nur mit kleinen Abweichungen voneinander - es da gab. Wenn man dann noch berücksichtigt daß ständig Wagen umgebaut wurden, wird es komplett unübersichtlich. Leider sind auch vermutlich viele Typen gar nicht dokumentiert, oder zumindest die Informationen für das gemeine Volk nicht zugänglich.


    Dann bleibt hier nur übrig diesen Rohbauwagen (alle Konstanten sind variabel ;) ) zu einem glaubwürdigen kompletten Modell zu gestalten. Insbesondere bei der Inneneinrichtung kann ich noch Hilfe brauchen.

  • Und es ist auch manchmal schön bei gekauften Modellen nur kleine Änderungen vornehmen zu müssen:



    Eine Walthers Coach mit Santa Fe Beschriftung war günstig zu haben.
    Hier bin ich ähnlich wie bei den Spectrum Heavyweights vorgegangen, habe jedoch ein MS-"L"-Profil als Sillnachbildung verwendet.




    Einige relevante Aggregate, wie beispielsweise Batteriekästen, habe ich mittels Podesten tiefer gesetzt.




    Die originalen Faltenbälge von Walthers habe ich beibehalten. In Verbindung mit der Kadee #158 funktionieren sie bestens und geben ein geschlossenes Bild im Zugverband ab. Auch wenn der Gegenpart ein Faltenbalg von American Limited ist.




    Die Sills habe ich (provisorisch?) mit dem guten alten RAL6020 Chromoxidgrün aus Deutschbahnzeiten gestrichen. In Mutschelbach ist das gar nicht aufgefallen, jedenfalls hat keiner gemeckert. Also beste Voraussetzugen für ein Dauerprovosorium :rolleyes:
    :ponyhof:

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