Wer wie ich das Hobby modern lebt, d.h. ab 2010, der muss in vielen Details darauf achten, dass heute eben auch im Vorbild vieles anders ist, wie uns die US-Modellbahnschule über Jahre gelehrt hat.
Eins davon sind z.B. moderne Maschinen, die es heute erlauben weitaus flexibler und effizienter zu arbeiten wie in der Vergangenheit.
Mit dem Einzug der Frontlader kam eine Maschine, die weitaus stärker wie ein gewöhnlicher Gabelstapler war und großflächig einsetzbar ist.
Das trifft auch im Bereich der Eisenbahn zu, da mit einem Frontlader vor allem Flachwagen und Centerbeams schnell und komfortabel be- und entladen werden können.
Für den modernen Modellbahner stellt daher der Frontlader ein wahrer Joker dar. Denn damit kann (fast) jedes Gleis, was zugänglich ist, zum Team Track bestimmt werden.
Ich habe vor knapp einem Jahr in Freudenstadt auf der jährlichen Ausstellung ein Schnäppchen ergattert, was auf den ersten Blick etwas grob erschien.
Aber nach etwas Vorbildrecherche war klar dass der Umbau durchführbar war und das Resultat meinen Anforderungen entsprechen sollte.
Das entstandene Modell kann so perfekt für jedes Team Track eingesetzt werden, oder auch sonst im industriellen Bereich zum entladen eines Flatbed Trucks o.Ä.
Eine bebilderte Anleitung wie's zu diesem Modell kam habe ich (leider) nicht, werde aber kurz erläutern was zu tun war.
Zuerst muss erwähnt werden das es sich um ein NOREV Modell handelt, was offiziell als 1/64 Modell angeboten wird.
Wenn man jedoch die Maße Modell vs. Vorbild vergleicht stellt man fest, dass NOREV hier zu fast 100% in der Toleranz liegt. Das Modell findet man hin und wieder für deutlich unter 10€.
Alternativen gibt es natürlich auch, in einem anderen Forum wo man sich dem Thema 1/87 aus anderer Perspektive nähert, gibt es eine kleine Übersicht: http://www.scalemodelteam.de/forum/viewtopic.php?f=4&t=1545
Mein Ausgangsmodell von NOREV ist das Erste im Beitrag, beim Vergleich zum Resultat ein deutlicher Unterschied.
Was war zu tun?
1.) Der Zylinder zum Ausfahren des Arms benötigt noch eine Kolbenstange, die entstand aus einer Messingstange, farblich angepasst.
2.) Der Zylinder zum Heben des Arms fehlte komplett und wurde so gebaut, dass der Arm leicht gehoben ist. Etwas Polysterol Rundprofil für das Zylinderrohr und wieder Messing als Kolbenstange.
3.) Ausrichtung der Gabel an den leicht gehobenen Arm anpassen. Vorsichtig abtrennen und in neuer Position ankleben.
4.) Stützen vorn wurden mit einer feinen Diamanttrennscheibe gelöst und in Fahrtmodus platziert, inkl. Attrappen der Zylinder zum Ausfahren.
5.) Eingeschlagene Räder war etwas aufwändig, da die Schutzbleche aus Guss sind und mit dem Rahmen fest verbunden waren. Abtrennen und mit einem Drahtgestell tat den Trick.
6.) Lichter vorn mit Halterung und hinten entstanden aus Polysterolprofil und Messingdrähten.
7.) Nicht vergessen: Der Auspuff! Auch hier ein Polysterol Rundprofil mit einem Messingdraht der in Form abgewinkelt wurde.
8.) Da die Farbgebung auf Grund der unterschiedlichen Materialien nicht brauchbar war, wurde alles neu lackiert. Die Decals waren relativ einfach selbst zu machen mit einem Tintenstrahldrucker.
9.) Führerhaus wurde z.T. abgeklebt, und nur das Gestänge dann schwarz lackiert. Fahrer mit neuem filigranem Lenkrad lockern das Ganze etwas auf.
10.) Ein dezentes Weathering nach meiner Standardmethode (Wash + leichter Dry Brush) rundet das Ganze entsprechend ab.
Und wem es aufgefallen ist: ich habe die Rückspiegel vergessen!
Mal sehen ob ich irgendwann so viel Langeweile haben werde, dass ich mir den LM1745 noch Mal vornehmen werde und die Letzten Details voll ergänze.
UNd so sieht das Ganze dann in seinem natürlichen Lebensraum aus: