Wie steht ihr zu Brass (Messing) Modellen

  • Zitat

    Original von VAPEURCHAPELON
    Da auch hier schon wieder über die hohen Preise von Messing-Modellen geklagt wurde, möchte ich mein teilweises Unverständnis darüber kund tun. Letzte Nacht habe ich wieder zwei Dampfloks gewonnen, eine davon für nur 175 Dollar! Beide sind als neuwertig beschrieben und die Fotos machen das auch glaubhaft. Wenn man weiß, wo und wie man sucht und es nicht immer ein Modell der allerletzten Generation sein muß, ist Messing bei weitem nicht immer teuer!


    Ohne es zu wissen bin ich doch sicher, das die 175 Dollar Lok schon etwas älter ist und keine traumhaften Fahreigenschaften hat.


    Dahingehend hinkt der Vergleich. Wenn ich sage, Autos von Mercedes sind teuer, sagst Du doch auch nicht, "stimmt gar nicht", weil Du einen 20 Jahre alten E190 für 500 Euro bekommen hast.


    Im Vergleich zu einer modernen Soundlok, die mich 200 Dollar kostet, sind Deine 175 Dollar billig, klar, aber rechne mal den Neupreis einer Messinglok gegen, schon ist sie nämlich wieder teuer.


    Klar kann ich bei ebay Schnäppchen machen. Dort kann ich aber auch eine aktuelle "Plastelok" mit viel Glück für unter 30 Euro ergattern. Aktuelles Beispiel, Atlas HO Dash 8-40B UP für 26 Euro, fragt mal "The Big Jake". Relativ dazu sind Deine 175 Dollar schon wieder viel. Gerade ältere Messingloks gehen meist für wenig Geld raus. In vielen Fällen kann man dort aber Abstriche bei den Fahreigenschaften machen (siehe Beitrag von 1900), oder das Messing ist schon angaufen bzw. beginnt zu gammeln.


    Dazu kommen dann auch noch eventuelle Kosten für die Lackierung, wenns gut werden soll, kannste Du da schon etwas tiefer in die Tasche greifen

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
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  • Zitat

    Original von bigboy4015


    Dann würde ich die Finger von allen modernen Diesel Modellen in Messing lassen. Bei keinem einzigen H0 Modell sind die modernen Drehzapfenlosen Drehgestelle (bolsterless trucks) nachgebildet.


    Auch bei Messing-Modellen gibt es Kompromisse, da sei dir sicher!


    Wie schon einmal gesagt, kenne ich mich bei Diesel fast gar nicht aus, und lasse sowieso die Finger davon. Hier bin ich mir bloß ziemlich sicher, daß man den Unterschied zwischen Drehgestellen mit Zapfen und ohne wohl kaum sieht - drehen müssen sie sich ja wohl beide. Bei einer Gelenk-Dampflok sieht man aber auch bei großzügigeren Kurven sofort, wenn sich die hintere Zylindergruppe irgendwie bewegt. Natürlich weiß ich - gerade als Detailfanatiker (nicht "Nietenzähler") - daß auch Messingmodelle kompromißbeladen sind, voll davon sogar. Aber so GRUNDLEGENDE Dinge kann ich einfach nicht mehr akzeptieren.
    Ãœbrigens: die 2Meter Radius verwende ich nicht, weil die Modelle nichts darunter vertragen können, sondern weil ich einfach keine Lust mehr habe, generell - was das betrifft - Abstriche zu machen. Auch Messingmodelle sind dafür ausgelegt, WESENTLICH kleinere Radien zu meistern - da sind wir schon wieder bei Kompromissen. So ein Messing-Challenger oder Big Boy verträgt ohne Probleme 700mm Radius, diejenigen billigeren von Sunset sogar noch kleinere. Selbst meine VGN 2-10-10-2 habe ich bei einem Freund um solche Kurven rum gekriegt. Solche Radien sind ja auch von anderen sowieso als Mindestradius empfohlen worden.

  • Zitat

    Original von Acela
    Ohne es zu wissen bin ich doch sicher, das die 175 Dollar Lok schon etwas älter ist und keine traumhaften Fahreigenschaften hat.


    Natürlich haste da Recht. Es ist wirklich ein älteres Modell. Ich habe sowas nur erwähnt, weil erstens auch die älteren Messingmodelle sich detailmäßig überhaupt nicht schämen müssen, und weil viele Modellisten zweitens Messing RUNDHERAUS wegen der Preise ablehnen.
    Die Fahreigenschaften sind aber bis auf den Heidenlärm - den ich als behebbar betrachte, wenn man einen neuen Motor einbaut - wunderbar. Sehr gut regelbar, sehr langsames Fahren, sehr gleichmäßig, gibt's nix auszusetzen. Japan eben.

  • Zitat

    Original von VAPEURCHAPELON
    ....
    Natürlich weiß ich - gerade als Detailfanatiker (nicht "Nietenzähler") - daß auch Messingmodelle kompromißbeladen sind, voll davon sogar. Aber so GRUNDLEGENDE Dinge kann ich einfach nicht mehr akzeptieren.
    ....


    Klar ist das die Konstrukteure bei Genesis sich was denken wenn sie einem Modell aufwändig die hinteren Radsätze beweglichmachen, ein einzelner Rahmen wäre viel einfacher.


    Ich wollte es eben wissen, in 30 Minuten könnte ich einem Genesis Bigboy die hinteren Treibradsätze festlegen.
    Es ginge sogar ganz einfach mit etwas Draht und etwas Plastiklrohr über die Einströmrohre der hinteren Zylinder... (Challenger ditto ;) )


    Und wenn es um grundlegendes geht darfst du dann aber auch kein Höhenspiel der vorderen Treibradsatzgruppe eines Challenger akzeptieren.
    Ich weiß, der ist nicht in deinem Bestand.
    Otto Jabelmann, Konstrukteur von Bigboy und Challenger machte bei den letzten Challengers eine wichtige Änderung: Die vordere Treibsatzgruppe verlor jegliches Höhenspiel, es war vorher schon nur ein Minimalwert der in H0 im Micrometerbereich liegt :D !


    Diesel: Genau betrachtet drehen die heutigen Dieseltrucks nicht um einen Drehpunkt, es ist eine andere Bewegung über die Lenkerstangen, bei EMD´s HTCR Trucks z.b. noch verstärkt durch Lenkachsen, die in H0 auch kein Modellhersteller nachbaut...


    Also irgendwo sollte die Kirche im Dorf bleiben....

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  • Das hintere Triebwerk fest machen ist ja nur das Eine. Wenn man das täte - und sonst nix - wäre die Kurvengängigkeit aber fast vernichtet! Man müßte dann - und da wird's erst interessant - den Drehpunkt des vorderen Triebwerks zurück verlegen - nämlich in Höhe der hinteren Zylindergruppe. Sonst würde mindestens die letzte Achse des vorderen Triebwerks bei Kurvenfahrt genau in die falsche Richtung ausscheren - und sofort entgleisen.
    Die Geschichte mit dem Höhenspiel ist mir bekannt, und bei meinen Gelenkloks ist das irrelevant, da ich keine Steigungen habe. Ich vermute jedoch, daß es nur schwer sichtbar wäre, wenn ich Steigungen hätte, und dann wäre das z. B. einer von den Kompromissen, die ich bereit wäre, einzugehen. Obwohl es zu ändern ist sicher nicht schwer - meine GN R-2 hat ein dickes Kessel-Auflager gleich hinter der Rauchkammer, und dessen Federspiel ist sehr gering und die Feder ziemlich kräftig, d. h. bei knickloser (vorbildlicher) Steigungseinfahrt sieht man nix.

  • Zitat

    Original von bigboy4015
    ..
    Ich wollte es eben wissen, in 30 Minuten könnte ich einem Genesis Bigboy die hinteren Treibradsätze festlegen.
    Es ginge sogar ganz einfach mit etwas Draht und etwas Plastiklrohr über die Einströmrohre der hinteren Zylinder... (Challenger ditto ;) )


    Hups, würde die Lok wirklich neben das Gleis hauen, da passt das vordere nicht mehr.... :lach)

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  • Ich habe wieder mal mal den Eindruck, dass die ewige Prinzipienreiterei wieder mal die Oberhand gewonnen hat, auch wenn so von Fall zu Fall ein paar Fakten dazwischen gestreut werden, die die Prinzipien natürlich unterstützen sollen.


    Klar ist wohl, dass bei Messingloks mit festem hinterem Triebwerk die Kurvengängigkeit allein durch das fordere Antriebsgestell übernommen werden muss und ab einem gewissen Radius hat die Mechanik eben Ihre Grenzen. In jedem Fall sollten dann eben nur schlanke Weichen ab #8 wenn nicht gar #10 eingesetzt werden und das eben auch im Schattenbahnhof. Und wer dann noch auf die Esthetik schaut und das tun wohl nicht wenige, dann muss man sogar auf kurze Weichen ganz und gar verzichten.
    Allerdings habe ich auch den Challenger auf 'nem Video gesehen, wie er sich gar mächtig mit Schrittgeschwindigkeit durch die Weichen gequält hat und es war dabei deutlich zu hören, wie die Spurkränze an den Schieneköpfen geknirscht haben. Vom seitlichen Kesselüberhang ganz zu schweigen!


    In jedem Fall wird es aber und eben anders als beim Vorbild notwendig sein, dem vorderen Drehgestell wohl etwas Bewegungsspiel in alle Richtungen zu geben, denn es gibt wohl kaum eine Anlage, bei der es nicht wenigstens im Laufe der Zeit zu Verwerfungen kommt oder ein Herzstück auch mal etwas über den Flankenschienen steht.


    Ich will damit sagen, dass wohl stets ein paar Kompromisse für einen sicheren Modellberieb notwendig sind, auch wenn man ansonsten sehr nahe am Vorbild sein möchte. Es geht ja schließlich schon beim Radprofil los! Und da sind wir ja mit RP25 noch gut dran, wenn man im Gegensatz dazu NEM sieht. (Jetzt könnte dazu eine Diskussion zu PROTO-87 einsetzen. Ersparen wir uns das - wurde denn je einen Big Boy oder Challenger mit diesen Rädern im Handel angeboten?)


    Wer eben die Kompromisse etwas weiter setzt und große Artikulateds auf #6 Weichen fahren lassen möchte, warum nicht? Er wird tunlichst auf Messing verzichten und eines der ja nun wirklich nicht schlechten Modelle benutzen, bei dem eben beide Triebwerksgruppen beweglich sind und da sollten größerer Gleisunebenheiten nun wirklich ohne Probleme bewältigt werden können. Also lassen wir Komromisse und unterschiedliche Auffassungen zu! Es sollte jeder auf seine Weise glücklich werden können ohne dass er sich dafür rechtfertigen muss! Es sind leider die Deutschen Foren, wo eine solche Verbissenheit und Haarspalterei betrieben wird. Ich kenne nichts Vergleichbares von den amerikanischen Foren!


    Und noch etwas. So sehr wie ich die Genialität der amerikanischen Lokkonstrukteure schätze, eben auch die Idee zur Einschränkung der Beweglichkeit des vorderen Drehgestells beim späteren Challenger und beim Big Boy ausschließlich in die seitliche Richtung, so dass alle Gleisunebenheiten allein durch die Achsen ausgeglichen werden mussten und dann mit dem Ergebnis, dass diese Giganten damit sogar bis zu 80 mph unterwegs sein konnten - ich würde es als einen erheblichen Mangel betrachten, wenn ein solches teures Messingmodell an jeder zweiten Weiche aussteigen würde. Und die Abwesenheit von Steigungen als Prinzip zu betrachten halte ich nun auch nicht für gut. Damit bleibt man dann wohl ausschließlich auf die Heinanlage beschränkt - und muss sich damit am Ende gar noch jede Änderung im Layout-Konzept verkneifen. Gebt Euren eigenen Ideen und der Meinung anderer genügend Spieraum!


    Damit gebe ich den Puristen wieder das Wort.


    Bernd S.


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


    [size=10]Der Name ist Programm: 1900 - und das in H0!
    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif']We always learn far more from our own mistakes, than we will ever learn from another's advice.

  • Zitat

    Original von 1900
    Ich habe wieder mal mal den Eindruck, dass die ewige Prinzipienreiterei wieder mal die Oberhand gewonnen hat, auch wenn so von Fall zu Fall ein paar Fakten dazwischen gestreut werden, die die Prinzipien natürlich unterstützen sollen.


    ...


    Warum bist Du so sauer?


    Erstens habe ich doch wohl klar angedeutet, kompromißbereit zu sein. Vielleicht für mein Geld an anderen - vielleicht auch weniger - Stellen, als andere. Weiß ich nicht. Eine Sache ist offensichtlich nun mal die Triebwerksfrage bei Gelenkloks.
    Zweitens habe ich nirgendwo versucht, MEINUNGEN den Spielraum zu begrenzen, sondern nur klar gemacht, worauf es MIR PERSÖNLICH ankommt.
    Drittens habe ich die Steigungs-Inexistenz nirgendwo zum Prinzip erhoben. Ich habe bisher nur keine Anlage - und deshalb keine Steigungen (und habe auch geschrieben, daß ich bei Steigungen, sofern sie realistisch sind, keinerlei Probleme erwarte). Und ich bin eben - wie bei der echten Bahn - der Ansicht, Steigungen vermeiden zu müssen, wo es geht.
    Nirgendwo habe ich beabsichtigt, über die Ansichten anderer irgendwie zu urteilen - sollte ich aber genau diesen Eindruck hinterlassen haben, tut's mir Leid - war keine Absicht.
    Viertens habe ich auch geschrieben, daß Messing-Gelenkloks - zumindest die meinen - durchaus wesentlich kleinere Radien und Weichen vertragen, als umgerechtnet realistisch wäre.
    Fünftens versuche ich nicht, die Großserien-Modelle schlecht zu machen, sondern lediglich - da das nun mal die Messing-Diskussion, worin auch auf die Großserien-Modelle Erwähnung fanden, ist - eine halbwegs faire Gegenüberstellung zu erreichen.


    Ist es im Bereich des Möglichen, bisher nichts Anderes als MEINE MEINUNG kund getan zu haben? Ist es möglich, daß das, was mir wichtig ist, vielleicht nur ANDERS ist als das, was andere tun? Ich interessiere mich z. B. nicht für Fahrpläne im Modell, habe Loks nebeneinander, die sich in Realität nie begegnet sind, etc. Dafür würden mich andere sicher rädern! Das nur wieder zu Kompromissen...


    Ich glaube nicht intolerant zu sein und auch nicht, daß ich Haare spalte.

  • Ich schlage vor, wir beruhigen uns wieder etwas. Bernd ist keineswegs sauer. Warum auch? Niemand hat hier behauptet, Du wärst intolerant oder ein Haarspalter. Du hast Deinen Standpunkt klar gemacht, und das ist auch in Ordnung so. Bernd hat das selbe getan. Manchmal sollte man nicht versuchen zwischen den Zeilen was zu entdecken, was dort gar nicht steht...


    Ich weiss nicht wieso Du meinst, Dich hier so ausführlich rechtfertigen zu müssen, verlangt hat das niemand, und es ist auch nix gesagt worden, weswegen Du das tun müsstest...


    Also, Ball flach halten, sonst müssen wir diese interessante Diskussion beenden...


    Eine Frage hätte ich aber:


    Zitat

    Ich habe bisher nur keine Anlage


    Das Wiederspricht m.E. Deiner Aussage von den 2 Meter Radien und 100 Wagen Zügen. Wie ist Deine Definition von klein? ;)

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
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  • Zitat

    Original von Acela
    Das Wiederspricht m.E. Deiner Aussage von den 2 Meter Radien und 100 Wagen Zügen. Wie ist Deine Definition von klein? ;)


    Ein paar Regalbretter an den Außenwänden der Waschküche ermöglichen keinerlei Steigungen, durchaus 2m Radien und 100 Wagen Züge und ist nicht wirklich groß ... :evil::evil::evil:

  • Ich hätte es nicht erwartet, dass ich zu meinem Versuch, etwas Ruhe in die Diskussion zu bringen, nun auch noch 'ne Erklärung nachschieben muss.


    Es war absolut nicht meine Absicht, jemanden anzugreifen, sondern eben gemäß Acela, in den Diskussionen wieder Sachlichkeit einziehen zu lassen und nebenbei so auch noch eine Meinung zu äußern, wie ich den Umgang mit teuren und großen Modellen sehe, die sich mit Deiner Auffassung sicher weitestgehend deckt.


    Vorschlag an Dich, VAPEURCHAPELON, wir reden wie bisher miteinander und eine Meinung ist eine Meinung, die eben auch mal nicht mit der das anderen übereinstimmen muss. Wir sollten doch nicht dazu übergehen müssen, jedesmal eine Entschuldigung voranzusetzen, wenn man seine Meinung äußert und die möglicherweise im Widerspruch zum anderen steht. Und wenn eine andere Meinung auf Annahme falscher Voraussetzung geäußert wurde, dann sollten mögliche Mißverständnis durch Vermittlung der Faktenlage aufgeklärt werden. Damit löst sich dann doch wohl manches. Und Angegriffen habe ich Dich doch wohl auch nicht?


    Wenn solches die allgemeine Auffassung meiner Diskussionen wäre, dann hätte ich mich beispielsweise auch nicht soeben in einem amerikanischen Forum zu einem Modell äußern dürfen, wo es bei einem selbst gebauten Modell ganz offensichtliche Diskrepanzen bei der Größe einzelner Bauelemente gab. Ganz im Gegenteil, der Erbauer hat sich gefreut und bedankt und nach Liefermöglichkeiten für die passenden Teile gefragt.


    In diesem Sinne - wir sehen uns doch am Freitag beim Dresdner Stammtisch so wie abgesprochen?


    Bernd S.


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


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  • Ich will es einmal so sagen, veilleicht reite ich da auch zusehr auf etwas, aber mir persönlich ging eine Aussage von
    VAPEURCHAPELON (der echte Name wäre auch nett zu wissen) etwas in die Magengrube:


    Zitat

    Original von VAPEURCHAPELON


    Ich will ja auch gar nicht bestreiten, daß solche Modelle schön aussehen, doch ICH PERSÖNLICH sehe keinen Sinn in hoher Detailtreue, wenn der ernsthafte Modellist damit nur geradeaus fahren kann...
    Deshalb stimme ich nach wie vor nicht zu, wenn Großserie-Produkte mit "Messing-Qualität" beschrieben werden, denn SOLCHE Kompromisse findet man (zum Glück) bei Messing-Modellen nicht!


    Die Aussage ist somit Messing = ernsthafter Modellist (was für ein Wort)...
    Und der Rest? Spielbahner?
    :M( :no) :no)


    Mir ging es in der Urfrage egentlich darum ob ihr Brassmodelle im Bestand habt und wenn ja warum.
    Es sollte nicht darum gehen was die besseren Modelle sind, auf den Tanz kann ich nach Erfahrungen in anderen Foren wegen einem schwäbischen Hersteller verzichten. Und die Ergebnisse hier sind ja auch geteilt.

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  • Hätte ich geahnt, was für einen Wellengang ich hier verursache, wäre ich vorsichtiger gewesen. Ich gebe zu kein fähiger Diplomat zu sein. Ich habe nicht einmal gemerkt, daß in die Diskussion Unruhe und Unsachlichkeit Einzug gehalten haben soll. Man bescheinigt mir immer wieder – ganz sicher nicht ohne Berechtigung – bezüglich der Deutschen Sprache und eben des Modellbaus Pedanterie.


    ICH HABE MICH NICHT ANGEGRIFFEN GEFÃœHLT! UND WOLLTE (UND WILL) AUCH NIEMANDEN ANGREIFEN! Ich empfand diese Diskussion lediglich – endlich mal! – als jenes, das man als ANGEREGT bezeichnet! Ähnlich wie bei Politikern, die sich vor der Kamera halb tot diskutieren und hinterher die Hände schütteln und sich für das „Gespräch“ bedanken. Zugegebenermaßen ist das fachlich nicht das beste Beispiel, da die Politik selten sachlich ist, doch sicherlich für alle anschaulich. Bitte verzeiht mir eventuelle harsche Worte! Ich habe nirgends beabsichtigt – siehe letztes Posting – URTEILE – über Ansichten oder gar Personen zu geben. Das kann ich mir gar nicht anmaßen, da auch ich – wie sicherlich jeder Andere auch – mehr oder weniger – jedoch ganz gewiß â€“ Rückschläge in dem, was er tut, zu verzeichnen hat. Von daher ist jeder Anspruch auf Absolutheit selbstredend unangebracht. Genau dort ist der Grund zu suchen, weshalb ich nichts von der Unterscheidung von „Modellbahner“ und „Spielbahner“ halte. Genauso wenig wie ein perfektes Modell wird es den „perfekten Modellbau“ je geben – das ist sicher jedem klar. Jawohl, daher war meine Wortwahl des „ernsthaften Modellisten“ unklug – weil falsch verstanden. Nie würde ich sagen, daß Messing-Modelle „besser“ sind. MIR PERSÖNLICH geben sie nur das Gefühl – das hatten wir schon – das ich suche und schätze.


    Nun wieder zur Sache: Meine Definition von klein ist bezüglich Kurven sehr einfach: -klein sind für mich alle Kurven, die (umgerechnet) auf allen Strecken und Bahnhöfen, wo die „großen Dinger“ rum fahren – nie vorkommen (können).
    Ich bin noch (für eine ganze Weile) einfacher „Parkett-Bahner“, d. h. ich habe einen relativ großen Raum (und wenn ich es darauf anlegen würde, zeitweise auch einen ganze Etage) im Haus zur Verfügung, der anderweitig kaum genutzt wird und bis auf meine Dampflok-Bibliothek ziemlich leer ist. Dort kann ich ausprobieren, was mir im Hirn rum schwebt. Dort konnte ich erstmals die 2m-Radien bauen und mit den „entwichteten“ 100-Wagen-Zügen fahren – und beweisen, wie toll das geht, nachdem ich mich Jahre vorher im Wagenbau auf Basis der bloßen Annahme, daß es gehen wird, darauf festgelegt habe. Der Antrieb dafür war eben zum einen meine Liebe zu Messing-Lok-Modellen und zum anderen die Entdeckung der Eleganz von vorbildlichen Kurvengrößen.


    Ein in Serie angebotenes Messing-Modell mit P87-Rädern ist mir nicht bekannt. Und ich vermute auch, daß es mir bekannt wäre, da ich mich bis vor kurzem für die P87-Szene interessiert habe. Vor Jahren habe ich mit Fulgurex darüber gesprochen; dort hatte man nicht einmal Interesse an einer Diskussion. Der Grund konnte allerdings nicht sein, daß sie vorher schon viel drüber diskutiert haben, denn damals war diese Szene gerade erst im Kommen. Mit Lemaco habe ich gesprochen; dort hatte man weit mehr Interesse und versichert, die Entwicklung genau zu beobachten, doch klar gemacht, daß es wohl solange auch keine Messing-Modelle mit diesen Rädern in Serie gibt, solange nicht ein Fertig-Gleissystem nach dieser Norm angeboten würde. Da genau dies bis heute nicht geschehen ist, erübrigen sich alle weiteren Worte. Und da ich mehrfach zu P87-Treffen gewesen bin, dort aber alles „Nicht-P87-mäßige“ unterirdisch als Spielbahnerei belacht wird, und Gäste – also „Nicht-Fach-Personal“ – fast allgemein eher widerwillig geduldet werden, da diese ja so viel kaputt machen könnten und nicht qualifiziert mitreden können, kam bei mir dann die Gleichgültigkeit wie: „dann macht doch euern Sch… alleene!“ Und RP25 sieht nicht übel aus, da das Profil an sich zwar zu groß, in sich aber stimmig ist.


    (Bitte schließt diese Diskussion noch nicht! Ich versuche mein Bestes, um mich zu benehmen! Bitte nochne Chance!)

  • Guten Morgen zusammen,


    ich wollte hier schon mal was zu Messing-Loks schreiben, eben halt meine "Erfahrung" oder mein Erlebnis mit Messing-Modellen, aber der Thread lief dann in eine Richtung, in der ich keinen sinnvollen Platz für meine Zeilen sah.


    Nun möchte ich, in Anbetracht des "Ärgers",der hier entstanden sein mag, eine ganz andere Form des Ärgers (?) in Verbindung mit Messing-Modellen äussern, und zwar rein persönlich.


    1996 war ich in San Anselmo in einem kleinen Modellbahnladen, der so einiges an Messingmodellen im Angebot hatte. Der Urlaubsetat war schon reichlich angeknabbert. Es war Urlaubs-Halbzeit und die meiste Zeit in der Natur lag noch vor uns, also die Modellbahnläden in San Francisco und LA hatten wir schon besucht und die Koffer waren schon gut gefüllt.


    Ein lackierter UP-Caboose mit einen riesen Kratzer auf einer Seite (Stand in der Vitrine, Kratzer nach hinten und "You only need to touch up a little color") sollte immerhin $80 kosten und der Kratzer ging ins MEssing und über die Beschriftung. War also nix und hat die Stimmung etwas nach unten gezogen. Dann standen einige wirklich schöne Teile dort, aber alle jenseits der $1500 und somit weit über dem noch zulässigen selbst gesetzten Limit, dessen Rest nun auf $500 geschrumpft war. Dann zeigte uns der Verkäufer eine 2-10-10-2 und hat nach ein bischen Verhandeln $800 (ca. 550 DM) als Preis genannt. 300 über den Limit, kritische Grösse bezogen auf die Transportsituation (Preis nur bei sofortigem Mitnehmen), und obendrein noch eine reservierte Gasturbine für $250 im Whistle Stop in Pasadena.


    Also - Spaziergang durch den Ort gemacht, nachgedacht und gerechnet und, weil damals noch auf K-Gleis gefahren werden sollte und der Etat deutlich überschritten worden wäre (wehret den Anfängen) ... doch nicht gekauft.


    Das war schade, aber mehr auch nicht. Der Urlaub war riesig, über das mitgebrachte Material freue ich mich heute noch.


    Aber:
    Vor einiger Zeit hab ich die 2-10-10-2 auf e-bay gesehen, da stand der Zeiger auf 1800 und es waren noch ein paar Tage bis zum Termin.


    Das hat mich dann doch ziemlich gewurmt. Sooo schlimm wäre das Ãœberziehen der Urlaubskasse dann doch nicht gewesen (jetzt, nach 10 Jahren eh nicht mehr).



    Vielleicht lenken diese Zeilen die Gedanken etwas von der hoch gekochten Diskussion ab und richten das Augenmerk auf andere Aspekte im Bezug zu Messingmodellen. Zu meinen anderen Messingloks äussere ich mich später mal, oder in einem eigenen Thread.



    Edit: Warum sieht man eigentlich die Tippfehler erst nach "Veröffentlichung" ???

  • Ich verstehe den Griff zu einem Messingfahrzeug, wenn es ein für das gewälte Thema notwendiges Modell ist und man keinerlei Alternativen hat bzw. zu erwarten sind.
    Aber Messingloks nur weil es Buntmetall ist oder gar als "Wertanlage"?
    Da darf es nicht wundern, wenn man mit doitschen Märklinisten zumindest im selben Satz genannt wird. :evil:


    Wenn die US-Messingloks wenigstens überdurchschnittliche Fahreigenschaften im Gegensatz zu Qualitäts-Großserienfahrzeugen hätten - so wie man es vielleicht von einigen Weinert-Loks kennt - aber wenn man das Rollmaterial noch speziell dafür herrichten muß ... :=( :=( :=( :=(

  • Eben on einem Bekannten bei Ebay entdeckt:
    TENSHODO BIG BOY
    Ein Big Boy von Tenshodo, von 1982. Wenn ich die Details sehe und das Modell mit Genesis oder Trix vergleiche bin ich nicht unglücklich darüber keinen dieser Tenshodos zu besitzen.
    Im Grundsatz ist die Detailierung ja okay und hat seinerzeit den Rivarossi überboten, nur kommt diese heute gegen die Großserie nicht mehr an. Besonders schlimm, neben Glühbirnenbeleuchtung, komplett nackten Numberboards, leerem Wappenschild und der völlig fehlenden Verglasung ist der Lok-Tenderabstand.


    Es ist sicher auch ein Beweis dafür das auch Messingmodelle sich weiterentwickelt haben - ich kenne ähnliches von der Superturbine wo eine aus den 80ern gegen eine Overland von heute wie Spielzeug wirkt.


    Das Interesse zeigt aber auch das es einen Liebhabermarkt für Messingmodelle gibt, was dieses Angebot eines US Verkäufers belegt.
    PFM / Tenshodo Big Boy von 1962
    Für dieses Modell würde ich keine 200 Euro, geschweige denn 1.200 Dollar bezahlen.


    Ich stimme für mich Markus zu: Ich kaufe Messing wenn es keine Alternative gibt, in der Detailierung lege ich aber als Minimum das an was im Kunststoffbereich möglich ist. Die oben gezeigten Modelle würde ich schon aus Detailgründen ablehnen.
    Aber ich habe es auch geschrieben: Die Superturbine ist bis dato nur am Preis von rd. 2.000 Dollar gescheitert, den ich nicht einsehe, auch weil ich dafür 15 und mehr topdetailerte und hervorragend laufende Kunststoffmodelle (nicht Plastik :2) ) bekomme.
    Ältere Brass-Superturbines gibt es gelegentlich für kleines Geld, nur entsprechen die nicht meinen Ansprüchen an die Optik, deshalb: Nein!
    Ich fange an nicht mehr unbedingt nein zu sagen bei einer Overland etwa ab Baujahr 1998...


    Und deshalb bin auch ich mit VAPEURCHAPELON angeeckt: Ich sehe das als Betriebsbahner der den Westen der USA mit ATSF / BN und UP / SP als Vorblild hat und dafür eine Superturbine braucht.
    VAPEURCHAPELONs Interessengebiet ist im Modell viel breiter gestreut und doch spezialisiert, er hat Spass an Messingdampflokmodellen.


    PS: Bisher gibt es nach meiner Meinung nichts wofür sich jemand entschuldigen müsste, hier werden doch nur Standpunkte vehement :D dargestellt

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  • Zitat

    Original von Markus
    Wenn die US-Messingloks wenigstens überdurchschnittliche Fahreigenschaften im Gegensatz zu Qualitäts-Großserienfahrzeugen hätten



    Seit ca. 10 Jahren haben sie die. Sämtliche meiner Modelle von vielleicht nach 1995 laufen TRAUMHAFT! Vom Antrieb selbst ist nichts zu hören, nur die Laufgeräusche von Gestänge und Rädern, insgesamt sehr leise und butterweich.

  • 1982 is ja auch schon ein paar Jährchen her. Vergleich doch den von Overland 1998 oder den von Key von 1992 mal mit dem von Trix. Beide sind vermutlich sogar wesentlich billiger als der 1982er Tenshodo. Qualitativ kommen die Overland und Key eben bloß nicht gegen die Japaner an! Das ist der hauptsächliche Reiz der Tenshodo-Modelle. Bin gespannt, was der bei ebay bringen wird. ebay ist ja manchmal seltsam. Der Verkäufer hätte auf jeden Fall noch das Jahr 1982 in die Angebotszeile schreiben sollen, denn dieser - letzte - Tenshodo Big Boy ist wesentlich wertvoller als alle vorherigen.


    Daß viele ältere Messing-Modelle nicht ganz so gut detailliert sind wie heutige ist der Grund, daß ich sie mir meist billig unlackiert kaufe und selbst supere.
    Allerdings wäre auch diesem lackierten Tenshodo Big Boy mit wenig Aufwand deutlich mehr Modell-Schönheit anzueignen. Verglasungen und neue Deichseln zwecks korrekten Lok-Tender-Abstands gehören zu den Dingen, die ich regelmäßig an meinen eigenen Modellen ausführe, und diese Arbeiten sind sehr einfach. Bei manchen Deichseln ist es sogar ausreichend, ganz simpel ein neues Loch zu bohren. Natürlich würde ich selbst noch weiter gehen und z. B. Bremsgestänge als Anbaugruppe zufügen, ein paar Sandrohre hinter den Hängeeisen, ein zurecht geschnittenes Einlegeblech als Lok-Tender-Ãœbergang, ein paar Nummern in die Nummernschilder, einen Längsträger am Tender-Boden, einen Aschkasten, etc. Für all das wären nur wenige Stündchen Arbeit notwendig, und dann hätte man schon wieder ein schmuckes Einzelstück. Sicherlich würde man noch das eine oder andere finden, doch – ich erwähnte es schon – gehört ein Big Boy mitnichten zu meinen Favoriten, daher habe ich mich nicht weiter mit dessen Modellen befaßt. Abgesehen davon würde man jedoch möglicherweise dann den Wert dieses Modells herabsetzen, denn die Käufer der späten und damit sehr seltenen Tenshodo-Modelle legen normalerweise Wert auf Original-Zustand. Ich selbst fühle mich zu derjenigen noch sehr kleinen Fraktion zugehörig, die sich kaum um den Erhalt des Original-Zustandes kümmert, sondern für die das Endergebnis zählt. Allerdings kommt es sogar vor, daß gerade solche gesuperten Modelle astronomische Preise erzielen – abgesehen von eben diesen seltenen CROWN-Modellen.

  • Zitat

    Original von VAPEURCHAPELON



    Um welche 2-10-10-2 handelte es sich denn, die Santa Fe oder die Virginian?


    Santa Fe, die mit dem angerundeten Tender.

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