Lastregelung beim Esu Lokpilot V4.0

  • Ich programmiere die Decoder per Software. Nur was soll ich bei der Lastregelung machen? Da gehts eben nicht wenn die Anprüche ans Fahrverhalten entsprechend sind. Denn eine alte Regel sagt, immer nur eins ändern, sonst weiß man nicht was dafür verantwortlich war. :welc: Dazu muß die Lok auch noch fahren. Klar, das meiste mache ich auch auf dem Rollenprüfstand (80cm). Aber die Anfahr- und Bremsverzögerung probiere ich dann doch lieber auf der Anlage aus. Da sieht man gleich obs past. ;)

  • Lastregelung ist das erste, was ich ausschalte. Zum einen arbeiten Loks im Consist damit meist gegeneinander, zweitens gibt es das beim Vorbild auch nicht...


    Ich dachte dafür gibt es diese Superprogramme für den Schlepptop um eben das Fahrverhalten einschliesslich Lastregelung genau aufeinander abzustimmen...
    Oh Mann ich bin total rückständig und mache das "zu Fuß", aber warum klappt das dann bei mir mit voller Lastregelung ohne dass Loks gegeneinanderarbeiten :gruebel:

  • Oh Mann ich bin total rückständig und mache das "zu Fuß", aber warum klappt das dann bei mir mit voller Lastregelung ohne dass Loks gegeneinanderarbeiten :gruebel:


    Weil du nur ein Rangierbrett hast eine keine Anlage wo 30 Wagen hinten dran hängen und bergauf und berab rollen.


    Lastreglung ist ein Abfallprodukt, welches bei vollautomatischen Anlagenbetrieb für ein gleichmäßiges Fahrverhalten sorgt, weil man bis dato nicht in der Lage ist eine auch von Laien einbau- und bedienbare Steuerung und Zustandsabfrage zu kreiern, welche einen langsamer oder schneller werdenden Zug registriert und die Fahrstufen entsprechend nachregelt.
    Nur ganz wenige moderne amerikanische und deutsche/europäische Loks können dies bei der echten Bahn, Dampfloks und ältere Loktypen überhaupt nicht.


    Im Modell ziehen selbst 2 identische Loks mit den selben Decodereinstellungen und Abgleichen niemals gleich, das kann man selbst auf ebenen Strecken daran erkennen das die vordere Lok immer etwas tänzelt. Mit ganz schwach eingestellter, also schon fast wirkungsloser Lastreglung lässt sich das händeln. Hat aber den nachteil, daß es kaum eine Wirkung bei Steigungen und Gefällen gibt. Hier braucht es, je nach Dekodertyp und Fahrzeug, oft 100% Lastreglung wenn diese eine Wirkung zeigen soll. Während es in der Steigung bei mehreren Loks kaum Probleme gibt, fängt die Lastreglung bei längerem Gefälle (Gleiswendeln z.B.) und wenn der Zug schiebt irgendwann an gegeneinander zu arbeiten, was bis zur Zugentgleisung führen kann!

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Zitat von »Schraddel«

    Oh Mann ich bin total rückständig und mache das "zu Fuß", aber warum klappt das dann bei mir mit voller Lastregelung ohne dass Loks gegeneinanderarbeiten

    Weil du nur ein Rangierbrett hast eine keine Anlage wo 30 Wagen hinten dran hängen und bergauf und berab rollen.



    Dafür gibt es diese schöne Spielanlage, das GRÖTAZ, wo 30 Wagen hintendran nicht reichen:





    Lastreglung ist ein Abfallprodukt, welches bei vollautomatischen Anlagenbetrieb für ein gleichmäßiges Fahrverhalten sorgt, weil man bis dato nicht in der Lage ist eine auch von Laien einbau- und bedienbare Steuerung und Zustandsabfrage zu kreiern, welche einen langsamer oder schneller werdenden Zug registriert und die Fahrstufen entsprechend nachregelt.
    Nur ganz wenige moderne amerikanische und deutsche/europäische Loks können dies bei der echten Bahn, Dampfloks und ältere Loktypen überhaupt nicht.


    Warum legst Du Dir dann nicht DCS von Mikey zu? Das macht exakt genau das was Du Dir da oben wünscht. Auch Laien sollen es bedienen können.


    Im Modell ziehen selbst 2 identische Loks mit den selben Decodereinstellungen und Abgleichen niemals gleich, das kann man selbst auf ebenen Strecken daran erkennen das die vordere Lok immer etwas tänzelt. Mit ganz schwach eingestellter, also schon fast wirkungsloser Lastreglung lässt sich das händeln. Hat aber den nachteil, daß es kaum eine Wirkung bei Steigungen und Gefällen gibt. Hier braucht es, je nach Dekodertyp und Fahrzeug, oft 100% Lastreglung wenn diese eine Wirkung zeigen soll. Während es in der Steigung bei mehreren Loks kaum Probleme gibt, fängt die Lastreglung bei längerem Gefälle (Gleiswendeln z.B.) und wenn der Zug schiebt irgendwann an gegeneinander zu arbeiten, was bis zur Zugentgleisung führen kann![/url]


    Du sollst ja nicht die Decoderparameter gleich einstellen, sondern die Fahreigenschaften der Loks genau gleich einstellen. Ein kleiner aber entscheidender Unterschied.
    Hier hilft Dir auch kein Bildschirmmenü , hier hilft nur austesten am "lebenden Objekt".
    Die geschilderten Schwingungen des Zugverband kommen auch bei nur teilweise aktiver Lastregelung vor. Hier fangen die Systeme dann an sich aufzuschaukeln. Ausgelöst wird der Vorgang wiederum durch nicht exakt aufeinander abgestimmte Parameter, spricht nicht exakt gleiche Fahreigenschaften der beteiligten Loks. Verstärkt wird das dann noch durch sehr klein eingestellte Beschleunigungswerte (CV 3 und 4) die die einzelnen Regler in den Decodern dann dem jeweils "neuen" Wert hektisch nachjagen lassen. So schaukelt sich der Consist auf. Das Fachwort heisst Resonanzkatastrophe.



    Sind die Fahreigenschaften, die Beschleunigung, die Abbremsrate, die Höchstgeschwindigkeit, die Art der Beschleunigungs und Abbremskurven (exponentiell, linear oder logarithmisch), genau aufeinander eingestellt, dann kann man sich an die Königsklasse wagen und das Nachschieben im Modell realisieren. Sind grössere Werte in CV 3 eingestellt, wirkt das dämpfend auf die Regler, sie haben mehr Zeit sich anzupassen. Die einzelnen Regler reagieren zwar auch hektisch (Sprungantwort) aber durch die hohen Werten der CV 3 reagiert die einzelne Lok nicht so schnell und Störungen im Gesamtverband beruhigen sich wieder von selber.
    Bislang ist es mir noch immer gelungen meine Loks aufeinander abzustimmen, lediglich der Zimo hat sich, Ausnahmen bestätigen die Regel, erfolgreich gegen eine lineare Beschleunigungskurve gesträubt.
    Wahrscheinlich bin auch auch einer der ganz wenigen wo die CV3 grösser als 5 eingestellt ist...





    Auch hier hattest Du Deine Probleme mit mir.
    Kilroy was here

  • Zitat

    Lastreglung ist ein Abfallprodukt...


    Wenn das ein Abfallprodukt ist, warum braucht man mind. ein Studium mit 3 Semestern Regeltechnik und das Abfallprodutk einzustellen? Damit man genau weiß was man tut. Jedenfalls hat das mal einer behauptet. Und andere können sie nicht einstellen. Nur die meisten die ich kenne haben sich beim Studium durch dieses Thema so durchgemogelt.
    Leider habe ich kein Studium und kann die Lastregelung trotzdem einstellen.
    Und auch beim Orginal gibts sowas. Selbst bei Dampfloks. Oder glaubt ihr, der Lokführer fährt immer mit der gleichen Leistung spazieren? Wenn ein Berg kommt gibt er schon etwas mehr Stoff und bergab weniger. Bleibt nur die Frage, ob das mehr ausreichend ist um die Geschwindigkeit zu halten? Könnte aber auch auf der Modellbahn passieren.


    Kurt


  • Oder glaubt ihr, der Lokführer fährt immer mit der gleichen Leistung spazieren? Wenn ein Berg kommt gibt er schon etwas mehr Stoff und bergab weniger.


    Dann greift er aber in den Vorgang ein. Das kann ich auch machen, indem ich den Handregler etwas mehr aufdrehe. Sinn der Lastregelung ist es aber, das zu automatisieren, und genau das gibt es beim Vorbild nicht, darum ging es.

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
    ________________________________________________


  • Sinn der Lastregelung ist es aber, das zu automatisieren, und genau das gibt es beim Vorbild nicht, darum ging es.

    Ob dies erforderlich ist, darüber kann man streiten.
    Die Lastregelung hat aber auch andere positive Effekte. Sie vergleichmäßigt die Geschwindigkeit bei kleinen Verunreinigungen am Gleis, bei erhöhter Reibung z.B. in Weichenstraßen und sehr engen Kurven etc. und verhindert gegebenenfalls das Stehenbleiben. Außerdem erlaubt sie eine langsamere Geschwindigkeit als die Startgeschwindigkeit, die durch das Losbrechmoment des Motors bestimmt ist. Wenn das Losbrechmoment erst einmal überwunden ist, ist der Motorwiderstand erheblich geringer und damit langsamere Geschwindigkeiten möglich.
    Gruß, Volker

  • Servus miteinander!


    Das mit der Lastregelung scheinen einige nicht wirklich verstanden zu haben - vielleicht liegt es aber auch daran, dass so mancher Decoder irendwas macht, nur nicht da regeln, wo man es braucht ...


    Die Lastregelung ist NICHT dafür gedacht am Berg gleichmäßig zu fahren (das ist zwar das am meist gehörte Werbeargument - es wird dadurch aber nicht richtiger) - sondern genau da, wo es wirklich nötig ist - im Langsamfahrbereich!
    Bei Fahrstufen bis 10 (bei 128 FS) ist es ohne Regelung so gut wie nicht möglich, einen E-Motor ruckfrei zu bewegen (der Losbrechmoment wurde ja schon erwähnt) - na ok, vielleicht einen Faulhaber o.ä. Motore.
    Gute Decoder können die Lastregelung ab einer bestimmten Fahrstufe auch abschalten - dann ist genau das erreicht, was sich einige wünschen: Am Berg muss man manuell "nachregeln", aber im Krichgang fährt die Lok seidenweich.
    Voraussetzung dafür sind möglichst umfangreiche Motorparameter, um den Decoder auch wirklich jeden Motor anpassen zu können (und trotzdem gibt es einige Kombinationen, die beim besten Willen nicht tun) - von SW-Fehleren, die einem manchmal verzweifel lassen, rede ich gar nicht.


    Wenn ich eine Lok konfiguriere, stelle ich zuerst die VMAX ein. Bei ZIMO Sounddecoder mache ich das über die CV57 und die Feinjustage mit CV5. Dann stelle ich die VMIN über CV2 bei FS1 ein. Dabei beobachte ich den Motoranker, oder die Schwungmasse. Diese muss sich absolut ruckfrei drehen. Dazu ist einmal die Motorregleung in CV58=255 nötig, dann müssen die Motoransteuerungsfrequenz, die EMK-Abtastrate und die PID Regelung angepasst werden (CV112, 9 und 56) und erst wenn das passt, stelle ich eine Beschleunigungs-/Verzögerungskurve mit CV3,4,6, 121,122 und 123 ein. Die Lastregelung bei höheren Geschwindigkeiten kann man mit CV10 und 113 konfigurieren.
    Wenn die Lok mit anderen im Verbund fahren soll, wird die Konfiguration allerdings zum Geduldsspiel - denn dann muss neben der Geschwindigkeit in allen Bereichen, auch die Verzögerung zusammen passen.
    Erst, wenn die Loks auf einer längeren Strecke möglichst gleichmäßig fahren, passt alles - das funktioniert übrigens durchaus auch ohne Absenkung der Lastregelung - vorausgesetzt, die Schienenspannung ist stabil und es gibt möglichst keine Kontaktprobleme.


    Mir war es bisher jedenfalls noch nie möglich einen "Fremddecoder" an einen ZIMO-Decoder anzupassen - umgekehrt hat das noch immer geklappt (auch wenn es manchmal selbst für mich ein Geduldsspiel war und so manch eingelernte Konfigurationsarbeit durch einen SW-Fehler absurd wurde und das Wunschverhalten erst durch ein Up- oder gar Downgrade erreicht werden konnte).


    Ich will damit sagen, dass das Konfigurieren der Fahreigenschaften bei JEDER Lok, selbst bei gleichen Decoder nur eines Herstellers - dessen Eigenheiten man schon sehr gut kennt, immer eine ziemliche Herausforderung ist - selten, dass sich Loks unterschiedlicher Hersteller gleich verhalten.
    BLI hat es bei der Centipede sogar geschafft, dass die beiden A-Units der gleichen Charge unterschiedliche Parameter brauchen!

  • Die Lastregelung ist NICHT dafür gedacht am Berg gleichmäßig zu fahren (das ist zwar das am meist gehörte Werbeargument - es wird dadurch aber nicht richtiger) - sondern genau da, wo es wirklich nötig ist - im Langsamfahrbereich!


    Dann fahr eine Fleischmann Lok mit Rundmotor, oder das entsprechende Märklin Pendant, mit einem Decoder ohne Lastreglung per PC-Steuerung im Fahrstraßen-Automatik Modus über eine Steigung oder ein Gefälle - mal schauen was du dann schreibst.


    Übrigends kann ich meine Loks ruckfrei so langsam fahren lassen, daß Kupplungsklaue bzw. Bügel im Zeitlupentempo bewegt werden zum einkuppeln - OHNE Lastreglung! Ging vor 18 Jahren schon als Lastreglung noch ein feuchter Gedanke der Software-Entwickler bei Lenz war.

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Übrigends kann ich meine Loks ruckfrei so langsam fahren lassen, daß Kupplungsklaue bzw. Bügel im Zeitlupentempo bewegt werden zum einkuppeln - OHNE Lastreglung! Ging vor 18 Jahren schon als Lastreglung noch ein feuchter Gedanke der Software-Entwickler bei Lenz war.

    Das ist analog gar kein Problem und nichts besonderes. Du fährst mit minimaler Geschwindigkeit an und kannst dann die Geschwindigkeit wegen des geringeren inneren Widerstandes und der geringeren Rollreibung herunter regeln. Gehst man dabei ein Stück zu weit, bleibt die Lok in
    einer Weichenstraße oder an einer Stelle mit schlechterem Kontakt
    stehen. Hier greift die Lastregelung ein und erhöht die Spannung, so
    dass die Lok weiterfährt.

    Dann fahr eine Fleischmann Lok mit Rundmotor, oder das entsprechende Märklin Pendant, mit einem Decoder ohne Lastreglung per PC-Steuerung im Fahrstraßen-Automatik Modus über eine Steigung oder ein Gefälle - mal schauen was du dann schreibst.

    Ich kenne mich mit PC-Steuerungen nicht besonders aus, aber man kann doch Steigungs- und Gefällestrecken definieren oder?
    Gruß, Volker

  • Jetzt mal langsam. Ich habe einen Tempomat im LKW. Was macht der? Das gleiche wie die Lastregelung im Decoder. Er hält die Geschwindigkeit konstant. Nun kommt ein Berg. Je nach Steilheit des Berges und Ladezustand des LKWs ist es da manchmal nichts mehr mit Geschwindigkeit konstant halten. :idee: Was macht also ein guter Decoderbauer? Er stellt genau das Szenario nach indem er es eben gestattet den Einfluß der Regelung zu beschneiden. Was allerdings der Anwender dann daraus macht? ?(


    Zitat

    Dann fahr eine Fleischmann Lok mit Rundmotor, oder das entsprechende Märklin Pendant, mit einem Decoder ohne Lastreglung per PC-Steuerung im Fahrstraßen-Automatik Modus über eine Steigung oder ein Gefälle - mal schauen was du dann schreibst.


    Vermutlich nichts. Ich weiß nämlich nicht ob der Oliver eine Fleischmann- oder Märklinlok hat oder eine PC-Steuerung im Fahrstraßen-Automatik Modus betreibt. ?( Jedenfalls passt eine Deutschbahn oder Pickellok eh nicht in dieses Forum. :D


    Zitat

    .....einer Weichenstraße oder an einer Stelle mit schlechterem Kontakt stehen.


    Das kann auch mit Lastregelung passieren. Da hilft eben nur Anschieben oder ein Pufferkondensator mit einer möglichst großen Kapazität. Eine Schwungmasse wirkt da auch nicht besonders.


    Kurt

  • Das kann auch mit Lastregelung passieren. Da hilft eben nur Anschieben oder ein Pufferkondensator mit einer möglichst großen Kapazität. Eine Schwungmasse wirkt da auch nicht besonders.

    Wenn die Lok gar keine Spannung mehr erhält, dann hilft natürlich auch keine Lastregelung. Solange es sich nur um verminderten Kontakt oder erhöhte mechanische Widerstände handelt, hilft sie schon. Der Pufferkondensator ist sicher die beste Lösung, um kontaktlose Stellen zu überbrücken. Schwungmasse bei einem DCC Decoder mit Lastregelung und einstellbarer Bremsbeschleunigung scheint mir eher für kontraproduktiv.
    Gruß, Volker

  • Hi!
    Der Vergleich der Lastregelung mit einem Tempomat, ist nicht grundsätzlich falsch, nur ist das nicht der Sinn der Sache (was DU WB offenbar erkannt hast)!
    Leider wurde dieser Vergleich von so gut wie allen Herstellern immer wieder propagiert- offenbar weil sich der Modelbahner sonst nichts darunter vorstellen kann - Fakt ist, der SINN einer Lastregelung wird dabei völlig unter den Tisch gekehrt. Und die Aussagen, dass man sie deshalb nicht braucht, wird dadurch nicht richtiger!


    Wenn jemand meint, er könne/wolle ohne leben und damit glücklich ist, soll es so sein. Nur zu behaupten *man* (generelle Aussage) "braucht" sie nicht, ist falsch!
    Dazu muss man erst die Funktion und den SInn dahinter erkannt haben ... und das scheint nicht wriklich der Fall zu sein. Zumindest nicht bei den üblichen 3-/5pol Anker E-Motoren.
    Nur ein Beispiel:
    OHNE Lastregelung - x beliebiger 5pol E-Motor:
    FS1, CV2 muss so lange erhöt werden (Wert um 10 sind keine Seltenheit), bis sich Motor auch wirklich ruckfrei dreht. VMIN ist dabei ziemlich hoch.
    Man könnte nun erst mit FS3 Anfahren - also CV2 bei FS3 konfigurieren und dann halt wieder auf FS1 "runter regeln" - DAS will wirklich jemand?!


    MIT Lastregelung:
    FS1, CV2=1, Lastregelung, Motoransteuerungsfrequenz, EMK-Abtastrate PID Regelung so lange verstellen, bis sich der Motor *in Zeitlupe* dreht - und zwar egal, ob nun leer, oder mit Last!
    Dann wird meine Lok IMMER bei FS1 konstant, langsamst und ruckfrei fahren. Es gibt kein "Losbrechen", o.ä.


    DAFÜR ist die Lastregelung auch gedacht!


    Das sie halt auch am Berg die Geschwindigkeit relativ in Grenzen konstant hält, ist ein (unerwünschter) Nebeneffekt.
    Gute Decoder können konfiguriert werden, ab wann (ab welcher Fahrstufe) diese Regelung langsam aussetzen soll. Das macht natürlich nur dann wirklich Sinn und ist sauber zu justieren, wenn man mit 128 FS fährt. Erst dann ist dieses "Ausregeln" wirklich weich und nicht bemerkbar.
    In der Regel wird man ca. bis zum 1. Drittel die volle Regelung einstellen und dann soll sie langsam abnehmen. Ab z.b. der Hälfte soll gar nicht mehr geregelt werden.


    Es ist dabei völlig egal, um welches Modell, Bahnverwaltung, Spurweite, Hersteller etc. es sich handelt. Ein herkömmlicher 3/5poliger E-Motor mit Schneckengetreibe verhält sich annähernd gleich.
    Je nachdem wie stark das Magnetfeld ist, hat er ein entsprechend hohes "Rastmoment". Je stärker, desto schwieriger, dieses im Langsmafahrbereich auszugleichen.
    Schwungmassen sind in Grenzen hilfreich, um einen besseren Gleichlauf zu erhalten. Zu groß, sind sie bei der Regelung (Verzögerungskurven) hinderlich.
    Für den "Auslauf" zur Überbrückung von Kontaktproblemen sind Pufferelkos besser, weil kontrollierbarer.
    Optimal ist also beides: eine kleine Schwungmasse für den Gleichlauf und einen großen Elko zum Puffern.


    Computersteuerungen, wie ganz speziell der TrainComamnder können mit so einem "Firlefanz" (Massesimualtion) nichts anfangen. Hier soll der Decoder möglichst direkt gesteuert werden. Einzig die Lastregelung ist hilfreich und auch erwünscht, weil bei programmierten Betriebsabläufen das Modell "vorhersehbar" fahren muss. Die Geschwindigkeit muss also immer eingehalten werden - der PC weis ja nicht, dass es nun bergauf/bergab geht und wie schnell das Modell nun wirklich fährt (gibt ja noch keine KMH Auswertung via RailCom, was mit US Decoder auch nicht geht, weil die kein RailCom haben) und kann somit nicht "nachreglen".


    Soll eine Lok manuell gefahren werden, ist die Lastregelung über den gesamten Bereich unerwünscht, weil zu automatisiert.


    Nur, LEUTE - habt Ihr erkannt, dass es sich hier um völlig andere Betriebskonzepte handelt?!
    Die kann man nicht mit der gleichen Decoderkonfiguration "erschlagen"!


    Nur, um auf die Ausgangsaussage zur Lastregelung zurück zukommen:
    Eine Lastregelung im UNTEREN Geschwindigkeitsbereich ist in jedem Fall wünschenswert. Ab wann und ob diese Aussetzen soll, muss jeder für sich selbst entscheiden. Da gibt es kein besser oder schlechter!

  • Das ist analog gar kein Problem und nichts besonderes. Du fährst mit minimaler Geschwindigkeit an und kannst dann die Geschwindigkeit wegen des geringeren inneren Widerstandes und der geringeren Rollreibung herunter regeln. Gehst man dabei ein Stück zu weit, bleibt die Lok in einer Weichenstraße oder an einer Stelle mit schlechterem Kontakt stehen. Hier greift die Lastregelung ein und erhöht die Spannung, so dass die Lok weiterfährt.


    Ich fahre nicht analog, sondern digital (seit 1994 um mal wieder drauf hinzuweisen) und wenn es eine Stelle mit schlechtem Kontakt gibt, dann gehört dort eine Einspeisung hin. Bleiben Loks in Weichenstraßen stecken, dann helfen keine Decoder oder elektronische Krücken, sondern eine Spurlehre, Werkzeug, Lötkolben und Litze 8)





    Ich kenne mich mit PC-Steuerungen nicht besonders aus, aber man kann doch Steigungs- und Gefällestrecken definieren oder?
    Gruß, Volker


    Die üblichen PC-Steuerungen arbeiten soweit ich weiß dem Original entsprechend mit Fahrstraßen, in welcher lediglich allgemeine Fahr- und Zusatzinformationen für alle vorhandenen Lokdecoder können eingetragen werden. Heißt es wird entweder ein interner Wert oder eine Fahrstufe eingetragen, welche für alle Loks dieser Fahrstraße gilt.



    DAFÜR ist die Lastregelung auch gedacht!


    DAS ist DEINE Meinung dazu.

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Servus!

    Zitat

    Ich fahre nicht analog, sondern digital (seit 1994 um mal wieder drauf hinzuweisen) und wenn es eine Stelle mit schlechtem Kontakt gibt, dann gehört dort eine Einspeisung hin. Bleiben Loks in Weichenstraßen stecken, dann helfen keine Decoder oder elektronische Krücken, sondern eine Spurlehre, Werkzeug, Lötkolben und Litze


    In der Theorie ja - in der Praxis ist es leider vielfälltiger ...


    Zitat

    Die üblichen PC-Steuerungen arbeiten soweit ich weiß dem Original entsprechend mit Fahrstraßen, in welcher lediglich allgemeine Fahr- und Zusatzinformationen für alle vorhandenen Lokdecoder können eingetragen werden. Heißt es wird entweder ein interner Wert oder eine Fahrstufe eingetragen, welche für alle Loks dieser Fahrstraße gilt.


    Dass ist nur Einstellungssache. Natürlich kann man nur auf einen allgemeinen Wert festlegen. Oder eben einen Wert für einen bestimmten Zug. Es gibt also auch hier, mehr als nur eine Möglichkeit ...


    Zitat

    DAS ist DEINE Meinung dazu.


    Stimmt, es ist meine Meinung - die aber auf Fakten beruht ;) Denn genau dafür wurde seinerzeit die Lastregelung geschaffen. NICHT, um am Berg die Geschwindigkeit zu halten. DAS war lediglich das gängige Erklärungsargument diverser Händler, "wozu man das braucht" ... So, wie sie auch heute noch erklären, dass man bei Digital alle Lampen austauschen MÜSSE, weil man da ja mit 18 Volt fährt ...
    Mag ja sein, dass dies in einigen Fälle sogar zutrifft - nur allgemeinn gültig ist es ebenso wenig, wie es ein Dogma ist.


    Ich will Dich, oder sonst jemanden auch nicht bekehren, was die Lastregelung betrifft. Wenn Du(Ihr ohne glücklich bist/seit, schön für Dich/Euch.
    Ich kann es halt nicht ganz verstehen (schon gar nicht unter dem Argument der "Bergfahrt"). Denn entweder hast Du/ habt Ihr keine großen Ansprüche im Langsamfahrbereich/Anfahren, oder Du/Ihr hast/habt Modelle mit derart perfekten Motoren / Getriebe und Decoder, die auf einer perfekten Anlage fahren, dass Du/Ihr es tatsächlich nicht brauchst - ehrlich, ich zweifel etwas daran, denn niemand und nichts ist wirklich perfekt ;)


    Ich kenne keinen 5pol DC Motor mit entsprechendem Drehmoment, der keinen "Rasteffekt" hätte. Auch kenne ich keinen Decoder, der dies im Langsamsfahrbereich 100% perfekt ausgleichen könnte (nur nahe dran, ist nicht perfekt). Ebenso kenne ich kein Industriegetriebe, dass keinen Leergang hätte - womit also bei einem Richtungwechsel der Motor einige Umdrehungen im unbelasteten Leerlauf zurücklegt, bevor das Getriebe "greift" und dann auf einmal Last vorhanden ist, bis der "Losbrechmoment" überwunden wird. Das muss der Decoder ausgleichen, damit es keinen Bocksprung gibt...
    Das kann er aber nur mit aktiver Lastregelung - mit "Meinung" hat das nichts mehr zu tun - es ist einfach so ;)
    Wie sich das bei Glockenankermotore verhält, kann ich mangels derartiger Motore nicht sagen. Soweit ich weis, sollte man diese ja auch mit einer möglichst hochfrequenten PWM, oder noch besser geglätteten Gleichspannung ansteuern (bei Letzterem wird eine EMK Messung auch kaum möglich sein, womit auch keine Lastregelung nach diesem Prinzip machbar ist).

  • Zitat

    Der Vergleich der Lastregelung mit einem Tempomat, ist nicht grundsätzlich falsch, nur ist das nicht der Sinn der Sache (was DU WB offenbar erkannt hast)!


    Klar ist das Sinn der Sache. Denn der Tempomat bekommt seine Impulse aus dem Tacho. Man will also die Geschwindigkeit konstant halten. :idee: Dazu braucht man eben auch die Lastregelung. Bei einem Schaltgetriebe ist die konstant Drehzahl des Motors ja klar. Aber bei einem Automatikgetriebe?
    Eine "echte" Lastregelung ist bspw. die Pumpe in einem Tankwagen. Da wird nämlich die Drehzahl konstant gehalten. Oder ein Notstromaggregat und ähnliches. Da wo es eben auf eine konstante Drehzahl ankommt.


    Kurt

  • Servus Kurt!
    Klar ist es Sinn einer Lastregelung (Tempomat) die Drehzahl/Geschwindigkeit konstant zu halten - nur das war nicht der Sinn der Lastregelung bei den Decodern (das wollte ich sagen)!
    Da ging es weniger darum, dass die Geschwindigkeit am Berg gleich bleibt, sondern vor allem im Langsamfahrbereich und beim Anfahren. Dort, wo es ohne Lastregelung wirklich Probleme gibt (wie "Bocksprung", ruckeln u.ä.)
    Denn schon der Umstand, dass viele Decoder keine aktive Motorbremse haben, womit bei Bergabfahrten eine Regelung (bei Stirnradgetrieben z.b.) nicht wirklich möglich ist, zeigt, dass die Lastregelung für diesen Bereich nicht wirklich funktionieren kann und auch gar nicht gedacht war.


    Meine Decoder haben zb.per Default die Regelung so eingestellt, dass sie bis etwa 2/3 Regeln und diese dann weich abnimmt - um eben den Wunsch vieler Modellbahner gerecht zu werden, im oberen Bereich selbst nachreglen zu können/müssen. Natürlich kann man diese Regelungskruve nach belieben verändern. Auch eine aktive Motorbremse (einstellbar) ist hier möglich. Ebenso die Erkennung des Getriebeleergangs. Alles Dinge, die man aber erst selbst ativieren und konfigurieren muss (und dies sich teilweise gegenseitig beeinflussen). Wenn ich also die Regelung über den gesamten Geschwindigkeitsbereich auf voll stelle, ebenso die aktive Motorbremse auf voll stelle, habe ich genau das, was der "Sinn eines Tempomaten (Lastregelung)" sein sollte und offenbar gar nicht gewünscht wird: Das Modell fährt bei Fahrstufe x immer konstant schnell - WENN ich die Motorreferenzspannung bei Last entsprechend einstelle (noch ein Parameter mehr, der EInfluss darauf nimmt).
    Einige wollen das, andere nicht - deshalb ist eben die Defaulteinstellung nur bis max. 2/3 - was auch bei vielen anderen Decoder so ist (nur kann man es da oft nicht umstellen). Eben, weil das Hauptaugenmerk im Langsamfahrbereich liegt - dort, wo man das halt wirklich braucht.


    Halt auch das, was der Modellbahner will "ich will keine Lastregelung am Berg, weil das beim Vorbild ja auch nicht der Fall ist - da gibt der Lokführer selbst mehr oder weniger "Gas" - aber beim Anfahren und Langsamfahren, darf das Modell nicht ruckeln und soll langsamst seidenweich fahren" (sprich. Ich will keinen Tempomat, aber unten rum, solls super langsam fahren)
    Ja, und WIE soll Letzteres nun komplett ohne Lastregelung möglich sein? In JEDEM Modell mit handeslüblichen Industriemotore 3/5pol Anker DC?
    Geht nur, wie ich geschrieben habe und wie es seitens Decoderhersteller auch gedacht ist (mit Defaulteinstellungen), um dem Kundenwunsch gerecht zu werden.


  • In der Theorie ja - in der Praxis ist es leider vielfälltiger ...


    Hier muss ich leider Markus recht geben, denn eine einfacher Problembehebung wäre auch mein Wunsch. Nach über 20 Jahren Ausstellungserfahrung mit Spur N ist's bei Analog wie Digital total gleich: Zonen mit schlechter Stromaufnahme machen keinen Spass! Genaus wie nicht fluchtende Modulübergänge oder "Berg- und Talfahrt" über Weichenkombinationen.


    Egal ob's nun ein schlechter Kontakt in der Weichenzunge (Peco) ist oder aber ein abgefallener Speisungsdraht, ein mechanischer oder elektrischer Transportschaden und eine notfallmässig Einspeisung via Nachbargleise und Verbindungslaschen, diese Stelle WIRD zum Nadelöhr der Gleisunterhaltstruppe (Best Case) oder gar zum Anlass für böse Diskussionen während der Ausstellung (Worst Case). NUR eine definitive Lösung ist hier eine Lösung und meistens braucht's dafür Werkzeug. Alles Andere sind bestenfalls Krücken um über die Besucherdichteste Ausstellungszeit hinwegzukommen (Oliver, das HABEN wir schon gemacht, auf den Eiertanz verzichte ich aber gerne!), das Modul sollte aber für die nächste Ausstellung bitte nachgebessert sein....



    Ich kenne keinen 5pol DC Motor mit entsprechendem Drehmoment, der keinen "Rasteffekt" hätte.
    .......
    Wie sich das bei Glockenankermotore verhält, kann ich mangels derartiger Motore nicht sagen. Soweit ich weis, sollte man diese ja auch mit einer möglichst hochfrequenten PWW, oder noch besser geglätteten Gleichspannung ansteuern (bei Letzterem wird eine EMK Messung auch kaum möglich sein, womit auch keine Lastregelung nach diesem Prinzip machbar ist).


    Da ich mich beruflich mit derartigen Problemen beschäftige (besser gesagt, eine Reihe unserer Kunden mit denen wir eng zusammen arbeiten machen das), möchte ich hier ein paar Punkte aufwerfen. Eine gute Motorregelung hängt von diesen Parametern ab:
    1) Qualität des Positions- und Geschwindikeitsmessignals
    2) Rechenkapazität des Mikrocontrollers oder FPGA
    3) Dynamik der Leistungselektronik


    Auf die Modellbahn angewendet lässt sich dazu folgengendes sagen:
    1) wird fast NIE direkt gemacht, es wird lediglich der B-EMF Strom gemessen (es wird also während kurzer Zeit der Motor als Generator laufen gelassen und dabei Spannung gemessen). Dies ist natürlich eine nur zu diskreten Zeiten verfügbare Information und zudem aufgrund des verwendeten Messverfahrens eine sehr ungenaue Messung. Gerade im untersten Messbereich (wo's besonders wichtig wäre......) ist eine gute Regelung nur begrenzt realisierbar, ein guter Modellbahnmotor lässt sich gut regeln, ein schlechter halt oft nicht mehr!
    2) Im Preisbereich der Modellbahnkomponenten sind sowohl Zykluszeit des PWM Signals wie auch der Komplexität der verwendeten Algorithmen enge Grenzen gesetzt. Dies scheint mir auch einer der Hauptgründe zu sein, warum PMSM Motoren noch keinen Fuss in der Modellbahnwelt fassen konnten. Dabei gibt's da Sooooooo gute neue Produkte, zum Beispiel die 4mm Serie von Maxon, heisst die Motoren haben gerade mal 4mm Durchmesser!
    3) Siehe 2. Was uns hier zu gute kommt ist die Tatsache, dass heutige Motoren lange nicht mehr solche Stromfresser sind wie in der Vergangenheit. Wobei zu bedenken ist, dass auch heutige MOSFET's immer ncoh mit dem Betriebssystem "Black Smoke" arbeiten. Wenn "Black Smoke" erstmal ausgetreten ist, tut die Komponente in der Regel nicht mehr....

    Simon


    Modelling the Big Borg and CalTrain in Normal size ....

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