USRA-Mikado bei der UP - Tenderfrage

  • Guten Tach,


    da ich mich gerade mit dem Umbau einer Trix-Mikado H6 befasse, eine Frage zum Vorbild: Laut Steamlocomotive.com hatte die UP 40 USRA-Mikados im Bestand. Hatten die alle die "normalen" Serientender? Meine bekommt jetzt einen Vanderbilt-Tender. Sieht prima aus. Ich fand nur nirgendwo ein Bild einer UP-USRA-Mikado. Gabs die vielleicht mit den typischen Vanderbilt-Tendern? Falls ja, wäre das sogar ein vorbildgerechter Umbau, falls nicht, mach ich das trotzdem, weil mir das sehr gefällt.
    Kann jemand dazu eine sichere Aussage treffen? Danke vielmals!


    Beste Grüße,

  • Hallo,


    ich habe zwar nicht viel Ahnung von Dampf, aber schau mal hier bei Railpictures:


    http://www.railpictures.net/viewphoto.php?id=177655&nseq=0


    Ob das nun eine USRA Mikado ist, keine Ahnung? Aber sie hat einen Vanderbilt Tender.


    Gruß,
    Sven

    Gruß,
    Sven


    Heimanlage "NS Webber Yard" Norfolk Southern 2010 - 2023
    Module nach Fremo Norm "Salinas" Union Pacific in the West 1980+
    Module nach Fremo Norm "Black Creek Coal Mine" C&O, N&W 1950+


    Member of http://www.amreg.de

  • Daniel,


    gemäß Guide to North American Steam locomotives wurden an die UP 20 USRA-Mikes geliefert, bezeichnet als MK-Special, da sie nicht zur UP-Kategorisierung MK-1, MK-2 etc. passten. Ab 1920 hatten diese USRA-Maschinen die No. 2480 - 2499. Ob da welche mit Vanderbilt-Tendern ausgestattet wurden ist nicht verzeichnet.
    Viel Spassssss beim Suchen!


    Frag mal VAPEURCHAPELON, der könnte das wissen.


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


    [size=10]Der Name ist Programm: 1900 - und das in H0!
    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif']We always learn far more from our own mistakes, than we will ever learn from another's advice.

    Einmal editiert, zuletzt von 1900 ()

  • Muss eigentlich noch ergänzen, dass ich aus der Literatur nicht entnehmen konnte, ob die UP leichte oder schwere USRA-Mikados beschafft hat (beschaffen musste). Die Mä/Trix Mikado ist meines Wissens eine leichte. Allein daran könnten sich die vorbildgerechte Umsetzung schon entscheiden.


    Ich hoffe trotzdem, dass Du zum Ziel kommst.


    Grüße
    Bernd S. - member of AMREG.de


    [size=10]Der Name ist Programm: 1900 - und das in H0!
    [font='Verdana, Helvetica, sans-serif']We always learn far more from our own mistakes, than we will ever learn from another's advice.

  • Hallo Bernd,


    richtig, die Trix ist eine leichte Mikado, laut Internet hatte die UP diese Loks. Das sollte also passen. Na ja, mal sehen, was sich noch so findet....


    Danke Dir!


    Viele Grüße,

  • Hallo Big Jake,
    ich habe folgendes in dem Buch Dampflokomotiven der USA von Heinrich Buchmann gefunden:
    Folgende Lokomotiven wurden an die UP geliefert:
    Betriebsnummer 2295 - 2314 in 2480 - 2499 umgenummert Baujahr 1918 von Alco mit den Herstellernummern 59518 - 59537
    und 2535 - 2554 Baujahr 1918 von Alco mit den Herstellernummern 60325 - 60344


    Die erste USRA Standardlok verliess die Baldwin Werke am 2.7.1918
    Die Hauptdaten der leichten USRA Mikado 282A waren:
    Kesseldruck 14,06 atü
    Treibrad 1600,2 mmm
    Zylinder 660,4 mal 762 mm
    Rostfläche 6,2 m2
    Heizfläche 350 m2
    Ãœberhitzer 88,5 m2
    Zugkraft 24 t
    Maschinengewicht 132 t


    Das ist alles was ich gefunden habe.


    Gruss Kalle

  • Hallo Big Jake,
    habe gerade im Buch Sherman Hill ein paar Fotos von UP Mikados gefunden.Es scheint gesichert das die USRA Loks nicht mit Vanderbilt Tender ausgerüstet waren.Sondern nur mit normalen. Reihe 2280 - 2294 von Baldwin 1918 waren mit den Tendern ausgerüstet.Diese waren aber keine USRA.


    Gruss Kalle

  • Da UP kaum mein Thema ist, hatte ich sowas nich im Kopp. Das Wenige, das ich durch kurzes Nachschlagen finden konnte, besagt eindeutig, dass es sich um leichte USRA Mikados handelte, das steht auch in Drury’s “Guideâ€? so drin.
    Nach Kratville waren es zwei Serien, je 20 Stück. Zitat: “All of these series retained their original tenders until scrapping after World War II. The 2551 series retained their unusually small stracks, while the 2400’s assumed extra large UP type stacks that dominated their slender lines.â€? Und dieser Kamin war in der Tat gewaltig! (Obwohl ich selbst einem großen Kamin optisch mehr zugetan bin, als einem kleinen, sehe ich es in diesem Fall als absolut übertrieben an, denn er war dick und hoch.)


    Ich habe hier noch ein kleines Heft mit “Diagramsâ€? aller UP Dampfloks, und da steht, daß alle diese USRA Mikados bis spätestens 1941 einen Boxpok-Treibradsatz erhielten, gleichfalls eine “train control box“ rechts unter dem Umlauf, weshalb derselbe noch eine Stufe bekam und höher gesetzt wurde. Zwei oder drei Fotos habe ich auch gefunden, wo diese Dinge zu sehen sind. Was sonst noch Wesentliches an diesen Loks getan wurde, weiß ich nicht ohne genauere Recherche, fest steht aber, dass UP wirklich viel dran getan hat, und alle bald relativ weit vom originalen “USRA-Lookâ€? entfernt waren. Was sofort auffällt, ist die Stirnlampe. Etliche erhielten Delta - Guß - Schleppgestelle, und etliche erhielten neue Umläufe, welche nicht mehr die für USRA charakteristischen tieferen Absätze neben der Rauchkammer zeigten, sondern ununterbrochen bis ganz nach vorn durch liefen.


    Also wenn Du so einer Lok einen Vandy-Tender spendierst, schaffst Du ein Phantasie-Produkt. Wenn Du sie so läßt, aber sie für UP beschriftest, gilt Gleiches. Das ist nicht weiter schlimm, weil das Resultat unbestritten ein schönes Modell sein würde, doch wissen sollte man es eben. Wenn Du aber etwas Arbeit reinstecktest und eine glaubwürdige “UP-USRA-Mikadoâ€? daraus machtest, hättest Du einen echten Hingucker.

  • Für den Kamin empfehle ich einen in Spur S für die H0 Lok. :D
    Der sieht wirklich aus wie wenn der im falschen Maßstab ist.


    Die Lok ist in der Tat so wie sie ist nichts richtiges und mit dem Vanderbilt erst recht nicht...

    HeaderForum.jpg
    *********************************************
    Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Cajon Pass / Nebraska / Wyoming - DB / SBB / ÖBB - DVB Straßenbahn Dresden - H0

    The situation is hopeless but not serious !

  • Klasse! :appl: Johannes, kannste mir denn mal die Fotos irgendwie zukommen lassen? Du kommst doch zum nächsten Stammtisch, kannste die Literatur dazu mal mitbringen?
    Was für mich immernoch offen bleibt: wo steht, daß eine der Loks definitiv nicht mal mit einem Vanderbilt-Tender gekuppelt war? Wenn die UP sogar soviele Umbauten und Anpassungen durchführte, dann liegt es doch sogar nahe, dass solche Tender, eventuell von abgestellten Loks, mit den Mikados gekuppelt worden. Egal, das ist auch nicht das entscheidende, offenbar gibts an der TRIX-Mikado viel zu ändern, damit ein einigermaßen stimmiges Modell rauskommt. Bei mir mit Vanderbilt-Tender. Kann ich sagen: so hätten sie ausgesehen, wenn.... ;)


    Beste Grüße,

  • Zitat

    Original von Big Jake
    Klasse! :appl: Johannes, kannste mir denn mal die Fotos irgendwie zukommen lassen? Du kommst doch zum nächsten Stammtisch, kannste die Literatur dazu mal mitbringen?


    Die Fotos kann ich Dir bei Gelegenheit scannen und schicken, aber die ganze Literatur würde ich ungern mitbringen, da es echt viel ist, was da infrage kommt. Textmäßig ist das unten zitierte das Umfangreichste, was ich gefunden habe.

    Zitat

    Original von Big Jake
    Was für mich immernoch offen bleibt: wo steht, daß eine der Loks definitiv nicht mal mit einem Vanderbilt-Tender gekuppelt war? Wenn die UP sogar soviele Umbauten und Anpassungen durchführte, dann liegt es doch sogar nahe, dass solche Tender, eventuell von abgestellten Loks, mit den Mikados gekuppelt worden.


    Dann hätte Kratville das aber auch rausgefunden und geschrieben! Natürlich wird es wohl kein Aussage geben, daß diese Loks nie einen Vandy-Tender hatten, aber das Zitat unten ist doch eigentlich deutlich genug.
    Die Anpassungen und Umbauten bezogen sich auf "Peripherie", wie eben Saugzug, Zugsicherung, Speiseeinrichtungen, z. T. Stoker, etc. Die USRA-Typen verfügten aber - wenn ich jetzt nix verrühre - über andere Lok-Tender-Kupplungen als der Rest der UP, das ganze Rahmenende war anders gestaltet. Wenn also so ein Vandy-Tender da dran sollte, wäre vermutlich ein nicht unbeträchtlicher Aufwand vonnöten gewesen, den es natürlich zu rechtfertigen gegolten hätte. Tender wurden getauscht, wenn es
    a) -technisch problemlos oder/ und
    b) -betrieblich notwendig war wegen veränderter Fassungsvermögen.
    Weder a noch b war bei diesen Loks gegeben. So ein Vandy-Tender war vom Fassungsvermögen kaum anders als der USRA-Tender.
    UP hatte etliche hundert Mikados mit unterschiedlichen Tendern, welche natürlich skrupellos getauscht wurden, aber mit den wenigen USRA-Loks? Sehr unwahrscheinlich.

  • Das klingt soweit plausibel. Ok, damit sind wir schon ziemlich in die Geschichte eingedrungen, ich danke allen Informanten 8)
    Johannes: Das wäre sehr nett mit dem scannen und so... :welcome)


    Beste Grüße,

  • Die Recherche um dieses Thema hat eine überraschende Wende erfahren, welche es aus meiner Sicht erforderlich erscheinen läßt, hier vorgestellt zu werden.


    In einem UP-Buch von Ehrenberger fand ich ein Foto der USRA-Mike #2483 tatsächlich mit Vanderbuilt-Tender. Entgegen der zahlreichen Angaben innerhalb der übrigen Literatur - inklusive Kratville - ist es demzufolge keine Phantasterei, ein Modell derartig auszustatten.
    Die #2550 und #2552 bekamen sogar die 6-achsigen Semi-Vanderbuilt-Tender von verschrotteten 3500er Gelenkloks.


    Einmal mehr stützt diese Episode den lapidaren Spruch: -es gibt fast nichts, was es nicht gibt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!