Brücke stürzt nach Dominoprinzip ein

  • Zitat von »DL109«
    Vermutlich wird GAR NICHTS mehr dorthinkommen, und die Betriebe werden auf LKW umsteigen.




    So wie das Umfeld der Strecke aussieht, ist das schon vor dem Brand geschehen.


    Ich glaube nicht, dass die Strecke schon außer Betrieb war. Folgt man der Strecke Richtung Westen, kommt eine Stadt; San Saba??, wo die Strecke endet. Dort findet sich ein kleiner Bahnhof, in dem offensichtlich rangiert und auf einem Streckenast Richtung Süden einige Fabriken/Anschließer. Bei einer Fabrik scheint sogar ein EMD SW... oder ähnlich beschäftigt zu sein.

  • Ich glaube nicht, dass die Strecke schon außer Betrieb war

    da deutet auch nichts darauf hin!
    Zudem, wenn ich es richtig verstanden habe, hatte die Feuerwehr viele Stunden vergeblich versucht die Brücke zu retten, was sie wohl bei einer stillgelegten Strecke bestimmt nicht gemacht hätte.
    MichaelB

  • Habe grad bei Google-Maps San Saba, Texas, USA eingegeben und nichts von dem gefunden was du beschreibst.
    Am östlichen Stadtrand kommt zu erste eine weiße Fläche mit Brecher, scheint ein Baustoffhändler zu sein. Dann folgt erstmal nichts Richtung Westen. Nach einer leichten Rechtskurve und einigen kleinen Brücken später kommt das was wohl mal der "Bahnhof" war. Auf dem nördlichen Seitengleis steht ein alter covered Hopper, die südlichen 2 Anschlußgleise verschwinden im Grün. Das Gleis geht weiter nach Westen bis Brady, dort war Anschluß an eine nördliche Strecke aus Brownwood und es gingen einst noch 2 Nebenstrecken in westliche Richtung bis Eden und Menard (ex ATSF) heute wird bis Brady von der GCSR betrieben. Strecke zweigt in Lometa (wenige Meilen östlich der abgebrannten Brücke) von der BNSF ab.
    Bin erstaunt, daß noch gefahren wurde, weil das Gleis sieht auf den Luftbildern an vielen Stellen überwuchert aus. Scheint so eine less than 10mph-Strecke zu sein.
    In Brady selber ist zuviel los, als das alles auf LKW umgestellt werden könnte. War mein Fehler, bin die Strecke nur bis Brady gefolgt und nahm an, daß es dort eine weitere Strecke gibt. Behaupte jetzt das Gegenteil und denke die Brücke wird neu aufgebaut, wobei zu beachten ist, das Google Earth den 31. März 2012 als Aufnahmedatum anzeigt.


    GCSR = Gulf Colorado & San Saba Railway


    Die GSCR ist seit 2012 Geschichte: http://en.wikipedia.org/wiki/G…rado_and_San_Saba_Railway

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Hier mal was Aktuelles zu der Strecke aus der Trains News Wire:
    "
    Heart of Texas severed by trestle fire



    Published:
    May 24, 2013LOMETA,
    Texas – The new Heart of Texas Railroad suffered a major setback this
    week when a fire burned the approach to its Colorado River bridge about
    14 miles west of Lometa. The railroad purchased the assets of the
    bankrupt Gulf, Colorado & San Saba railroad earlier this year. The
    fire, which destroyed about 700 feet of trestle, serves the railroad's
    customers from its interchange with BNSF Railway in Lometa. The railroad
    operates 67 miles of track between Lometa and Brady.


    Railroad
    Vice President and General Council Bruce James tells Trains News Wire
    there is no known cause for the May 19 fire. County and state fire
    officials have been at the scene all week, he adds. The fire caused only
    minimal damage to the steel truss river bridge and the railroad is
    already looking at a replacement for the damaged portion. Bruce says the
    railroad may opt to fill in the approach or replace the trestle with
    steel pilings and a concrete deck. He declined to speculate when a
    replacement structure would be complete.


    "We're working
    diligently to come up with a solution and are devastated by the loss,"
    James says. "We're hopeful we can work with BNSF to continue service to
    our customers while we work on a permanent solution."


    The
    railroad is already studying a number of possible transload site
    locations around Lometa to continue serving its customers while the
    bridge is out of service. It is working with BNSF to determine which of
    three sites would best fit the needs of its customers, which are tied to
    the energy and agriculture industries.


    Traffic on the line is up
    steadily since Heart of Texas took over in February. James says that
    the week before the fire, the railroad handled a record 132 cars and
    that the railroad expected to set another record the following week
    before the fire severed the line."
    "


    Zusammenfassend kann man sagen:
    Die GCSR ist Geschichte, es gibt aber einen gut laufenden Nachfolger und die Brücke soll wieder aufgebaut oder durch einen Damm ersetzt werden.
    Mit San Saba lag ich tatsächlich falsch, ist Brady. Hatte den Stadtnamen nicht gefunden in G..Maps und bin irrtümlich von San Saba ausgegangen. Tschuldigung.

  • Scheint so eine less than 10mph-Strecke zu sein


    Kann es sein, dass sowas "excepted track" oder ähnlich genannt wird. Meine es mal gelesen zu haben. So werden Strecken genannt, die nicht mal "Class 1"- Standard erfüllen.
    Hier mal ein Bild von der Strecke:
    http://www.railpictures.net/viewphoto.php?id=422103&nseq=2


    Sieht ähnlich schlimm aus wie bei der ex Maumee&Western, jetzt Napoleon, Defiance & Western:
    http://www.railpictures.net/viewphoto.php?id=393745&nseq=47

  • Ich habe es so verstanden, dass man die Brücke wieder aufbauen will, da täglich bis zu 80 LKWs zusätzlich durch die Ortschaften rollen.


    Hab mal kurz geschaut und siehe da, sie scheint fertig zu sein, die Neue, eine Stahltressle mit Betondeckteilen?


    http://jcf-bridge.com/wp-conte…4/07/IMG_1594-800x150.jpg
    http://jcf-bridge.com/portfolio/heart-texas-railroad/
    http://journal.frontiersin.org/Journal/10.3389/fmats.2014.00012/full


    MichaelB

  • Gibt es da auch eine Vorstellung, wie tief in der Regel, wenn es gewachsener Boden ist?

    In diesem Fall mögen es 45 ft gewesen sein, aber eine generelle Regel gibt es nicht. Gewachsener Boden muss nicht immer auch tragfähig sein. Das heißt Böden wie Moor müssen erst durchrammt werden und dann zählt die Einbindetiefe in den tragfähigen Boden. Aber auch die Qualität der tragfähigen Böden kann sehr unterschiedlich sein. Nimm z.B. lockeren Sand, dann trägt der Pfahl überwiegend über Mantelreibung, bis hin zum Fels, wo der Pfahl ausschließlich über Spitzendruck trägt. Dazwischen liegen alle denkbaren Verteilungen zwischen Mantelreibung und Spitzendruck je nach Bodenqualität.


    Die Einbindelänge wird rechnerisch anhand der Bodenverhältnisse errechnet. Liegen nicht schon Erfahrungen mit Pfählen in diesem Boden vor, wird eine Probebelastung zur Absicherung der Berechnung durchgeführt.


    Es gibt zwar Tafeln für die Tragfähigkeit von Stahlrammpfählen in ausreichend dicht gelagerten nichtbindigen Böden (Sand, Kies etc.), aber die sind mit Vorsicht zu genießen.
    Nur um einen Wert zu nennen: mit 8 m Einbindetiefe kann man ca 80 t Last abtragen.


    Ist der Boden schlechter, kann auch leicht die doppelte Einbindelänge erforderlich werden.
    Gruß, Volker

  • Da stehen Maße auf den Stahlträgern. die sind ziemlich genau bei 45 drin

    danke Claus, diese waren mir bisher gar nicht aufgefallen. 45ft, dürften ca.13,5m sein. Dies ist schon beachtlich!

    Die Einbindelänge wird rechnerisch anhand der Bodenverhältnisse errechnet. Liegen nicht schon Erfahrungen mit Pfählen in diesem Boden vor, wird eine Probebelastung zur Absicherung der Berechnung durchgeführt.

    danke Volker, Du hast mir diese Thematik gut nachvollziehbar gemacht. Hast Du eventuell auch eine Vorstellung, wie man es sicherstellt, dass man die Träger fluchtend zueinander in Gleisrichtung in den Boden rammt, vor allem die Schrägen?


    MichaelB

  • Hast Du eventuell auch eine Vorstellung, wie man es sicherstellt, dass man die Träger fluchtend zueinander in Gleisrichtung in den Boden rammt, vor allem die Schrägen?

    Die Fußpunkte der Pfähle werden eingemessen und sind damit an der Stelle, wo der Pfahl stehen soll. Der Mäkler (Führung) der Ramme wird entsprechend schräg gestellt und so eingerichtet, das der Pfahlfuß am eingemessenen Punkt steht. Dann wird gerammt oder gerüttelt. Die zulässigen Abweichungen am Ansatzpunkt betragen in Deutschland bis zu 5 cm und in der Neigung bis zu 2%. Werden größere Genauigkeiten gefordert, erhöhen sich die Kosten spürbar. Um die Flucht zu erzielen, könnte ein Rammgerät auf Schienen gesetzt werden.


    Allerdings ist die Trestle eine Konstruktion, die nicht übermäßig große Genauigkeiten erfordert.
    Gruß, Volker

  • Naja, so beachtlich auch nicht, Immerhin hat ein Stahlträger keine Auflagefläche... Also muss er über die Reibwerte halten... Bei einem Betonfundament hast du ja eine große Auflagefläche durch die du schon Stabilität bekommst...
    Schau dir mal an wie Venedig aufgebaut ist, das steht auf unzähligen Eichenpfählen die in den Boden gerammt wurden... Aber bei einem Holzpfahl hast du auch Auflagefläche... Und die Stecken auch über 10m im Boden. (Übrigens auch ganz Berlin und viele Städte in ehemaligen Sumpfgebieten in Deutschland)


    danke Claus, diese waren mir bisher gar nicht aufgefallen. 45ft, dürften ca.13,5m sein. Dies ist schon beachtlich!

    danke Volker, Du hast mir diese Thematik gut nachvollziehbar gemacht. Hast Du eventuell auch eine Vorstellung, wie man es sicherstellt, dass man die Träger fluchtend zueinander in Gleisrichtung in den Boden rammt, vor allem die Schrägen?


    MichaelB

  • Naja, so beachtlich auch nicht, Immerhin hat ein Stahlträger keine Auflagefläche.

    Das stimmt so nicht ganz. Beim Rammen verspannt sich der Boden im offenen Profil und zum Teil mit dem Boden drumherum, so dass der Effekt einer Bodenplatte entsteht. Ein HEB 340 mit 34 x 34 cm Außenabmessungen kann bei Einbindung von mehr als 5 m in den tragenden nichtbindigen Boden bis zu 500 kN (50 t) über die Spitze abtragen.
    Außerdem gibt es so viele verschiedene Pfahltypen, dass das hier zu weit führen würden. Es gibt jedenfalls auch Stahlprofile, die mit Fußplatte gerammt werden und beim Rammen mit Mörtel verpresst werden.
    Gruß, Volker

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