Milwaukee Oberleitung

  • In einer amerikanischen Newsgroup kam jetzt mal die Frage auf, wie die Milwaukee Road ihre Oberleitung gespannt hat - auf Bildern sind niemals Abspannmasten zu sehen. Ich habe natürlich sogleich meine Bücher gewälzt und musste fest stellen, stimmt...


    Die Antwort war ganz "simpel", die Holzmasten hätten eh nicht viel Spannung vetragen, also gab es nicht nur Track Gangs für den Unterhalt der Gleise, sondern auch "Wire Gangs", deren Job es war, die Oberleitung unter korrekter Spannung zu halten. Soll heissen, im Sommer wurden die Fahrdrähte nachgespannt und im Winter gelöst, um immer eine einigermaßen gleichmäßige Spannung zu haben. Für europäische Verhältnisse schwer vorstellbar wie ich finde, aber hat offenbar funktioniert...

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
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  • Was für ein Aufwand...

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    Bigboy4015 - Ulrich Wolf - Cajon Pass / Nebraska / Wyoming - DB / SBB / ÖBB - DVB Straßenbahn Dresden - H0

    The situation is hopeless but not serious !

  • Sehr spannende und für mich neue Info


    Und das alles auf ca. 1000km Streckenlänge;(
    Da mussten sich die Crews aber beeilen bei einem Wetterumsturz :whistling:


    Vollbahnbetrieb mit Strassenbahninfrastruktur :D


    Wobei wenn ich richtig informiert bin die PRR Ihre Fahrleitung auch nicht nachgespannt hat.

    Liebe Grüsse


    Michael


    The man who never made a compromise never build a model railroad

  • Zitat

    sicherlich mit ein Grund warum der E-Betrieb wieder eingestellt wurde.


    NEIN!


    Die Oberleitungsanlage mag zwar primitiv gewesen sein, aber sie war zuverlässig und billig im Unterhalt. Die Holzmasten waren günstig und schnell zu ersetzen.


    Generell hatte die Milwaukee Road seit jeher den Nachteil, zwar die Landschaftlich reizvollste Strecke durch die Rockys zu haben, aber eben auch die längste und anspruchsvollste. Dazu kam, dass ihre Transkontinentalverbindung Jahre nach denen der Konkurrenten, also GN und NP, in betrieb ging und dadurch nie den Verkehr generierte den man erwartete. Die Vorbedingungen waren also von Anfang an nicht die besten.


    Die Entscheidung, den E-Betrieb einzustellen war sehr kurzsichtig und basierte auf der Tatsache, dass man, mal wieder, klamm war und sich vom Verkauf der Kupferkabel einen Kapitalschub erhoffte. Blöderweise kam kurz nach Einstellung des E-Betriebes die Ölkrise, die jeglichen Gewinn aus den Kupfergeschäfften auf frass. Einige Jahre später gab es eine Studie von General Electric die zu dem Schluss kam, das die Milwaukee, hätte sie den elektrischen Betrieb fort geführt, Millionen Dollar eingespart hätte, an Schmierstoffen, Kraftstoffen usw. Leider kam es anders....

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
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  • Generell hatte die Milwaukee Road seit jeher den Nachteil, zwar die Landschaftlich reizvollste Strecke durch die Rockys zu haben, aber eben auch die längste und anspruchsvollste. Dazu kam, dass ihre Transkontinentalverbindung Jahre nach denen der Konkurrenten, also GN und NP, in betrieb ging und dadurch nie den Verkehr generierte den man erwartete. Die Vorbedingungen waren also von Anfang an nicht die besten.

    Das ist das prinzielle Problem der Milwaukee mit der Pacific Extension , hat nur bedingt mit dem Für und Wieder der Elektrifikation zu tun. Natürlich ist beides untrennbar verbunden, aber die Gründe für das jeweilge Scheitern sind unterschiedliche.

    Die Entscheidung, den E-Betrieb einzustellen war sehr kurzsichtig und basierte auf der Tatsache, dass man, mal wieder, klamm war und sich vom Verkauf der Kupferkabel einen Kapitalschub erhoffte. Blöderweise kam kurz nach Einstellung des E-Betriebes die Ölkrise, die jeglichen Gewinn aus den Kupfergeschäfften auf frass. Einige Jahre später gab es eine Studie von General Electric die zu dem Schluss kam, das die Milwaukee, hätte sie den elektrischen Betrieb fort geführt, Millionen Dollar eingespart hätte, an Schmierstoffen, Kraftstoffen usw. Leider kam es anders....

    Es gab ja damals die Annahme, die Milwaukee hätte eine Chance gehabt weiterzuwursteln, unter den geänderten Vorraussetzungen. Ich denke, dafür war der Niedergang schon zu weit fortgeschritten; Überaltertes Material, jahrzehntelang vernachlässigte Instandhaltung, interne Grabenkämpfe , Mismanagement.... man hätte vermutlich bei Null anfangen müssen, mit einer AC Elektrification, komplett neuem Fuhrpark, den Oberbau einschliesslich Oberleitung neu... wär hätte das machen sollen, wo es wie du richtig sagst ja eh die Linie war , die zu spät kam und die schlechtesten Vorraussetzungen hatte?

  • Generell hatte die Milwaukee Road seit jeher den Nachteil, zwar die Landschaftlich reizvollste Strecke durch die Rockys zu haben, aber eben auch die längste und anspruchsvollste. Dazu kam, dass ihre Transkontinentalverbindung Jahre nach denen der Konkurrenten, also GN und NP, in betrieb ging und dadurch nie den Verkehr generierte den man erwartete. Die Vorbedingungen waren also von Anfang an nicht die besten.


    Zudem generierte die Linie abgelegen in den wildesten Rockies ohne grössere Städte auch kein nennenswertes On-Line Business.
    Und ausserdem hatte die Gesellschaft wie bei der Entscheidung zur Deelektrifikation schon damal Pech.
    Kaum war die Linie quer durch das Land ferig, brach der Boom im Pazifik zusammen und der Panamakanal wurde eröffnet

    Liebe Grüsse


    Michael


    The man who never made a compromise never build a model railroad

  • Kleiner Nachtrag


    Hier:


    http://milwaukeeroadarchives.com/IndexPage.htm


    Findet man eine riesige Menge Details über die Milwaukee und ihre elekrisch betriebenen Linien
    Vom Original Vertrag zwischem GE und MILW zur Elektrifizierung bis zu den Memos zur Stilllegung
    ist wirklich alles dabei.


    Aber vorsicht, die Seite kann süchtig machen :whistling:

    Liebe Grüsse


    Michael


    The man who never made a compromise never build a model railroad

  • Zitat

    Zudem generierte die Linie abgelegen in den wildesten Rockies ohne grössere Städte auch kein nennenswertes On-Line Business.


    Das zeigt sich gut an dem Fakt das es außer dem Olympian/Olympian Hiawatha und dem Columbian auf der Pacific Extension nur einen lokalen Personenzug gab, Train #7/8 zwischen Spokane und Butte. Ein Coach, ein Sleeper, ein Baggage. Sehr Modellbahnfreundlich

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
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