Viele wollen Klimaschutz, aber nur nach dem Motto: wasch mich aber, mach mich nicht nass. Entweder die Leute wollen keine Windräder oder die anderen keine Stromtrasse. Wir alle werden lernen müssen, dass es Klimaschutz nicht mehr zum Nulltarif gibt. Hätten wir vor 25 Jahren angefangen, sähe es evt. anders aus.
Da stimme ich voll zu. Und auch jetzt noch wollen wir weltweit (mehrheitlich) den Nulltarif, ignorieren aber oder erkennen nicht, dass das in Zukunft die Kosten massiv steigert.
Ich halte auch E-Batterie-Autos auch nicht für das non-plus-ultra. Laut einem Bericht der Wirtschaftswoche vom August 2017 ist die benötigte Strommenge weniger das Problem, eher die Netze. Vorausgesetzt, wir erreichen 100% der heutigen Stromproduktion mit erneuerbaren Energien. Das Problem liegt für mich in der Lüge der CO2-Freiheit des Batterieautos. Es ist lokal CO2-frei, aber je nach Strommix bei der Batterieproduktion kann das Batterieauto eine schlechtere CO2-Bilanz als ein Verbrenner haben.
Wie diverse Kollegen schon geschrieben haben : Hauptproblem beim Batterie-Slug: die Batterie . Solange keiner Akkus erfindet , die ohne Seltenerdmetalle wie Lithium auskommen , ist die Umweltbilanz (nicht nur die CO2-Bilanz !) solcher Antriebe einfach nur Katastrophe.
Der CO2-Vergleich wird immer wieder wiederholt, stimmt aber nur für sehr extreme Szenarien (Tesla S 90D mit Kohlestrom verglichen mit VW up! bei 5000km/Jahr und nach sechs Jahren kaputt, so in der Größenordnung): https://edison.handelsblatt.co…-tonnen-co2/23828936.html
Und nicht nur die Umweltbilanz von Lithium (wovon in einer 90kWh-Batterie ungefähr 10kg verbaut sind) ist katastrophal, sondern Magnesium, Aluminium und was alles in modernen Verbrennungsmotoren verbaut ist, ist auch nicht besser. Erdöl läuft auch immer seltener einfach so aus der Erde, wie umweltfreundlich die Gewinnung aus kanadischen Teersänden ist, brauchen wir sicher nicht zu diskutieren.
Die Diskussion um Umweltbilanz von Lithium-Akkus ist wie die Diskussion um Windenergieanlagen als Vogelschredder - 100.000 Vögel pro Jahr sterben in Deutschland daran. Komischerweise sind nur Windenergieanlagen böse, aber Hauskatzen, die rund 18 Millionen Vögel pro Jahr auf dem Gewissen haben, nicht.
Wasserstoff ist nicht gefählicher als LPG. Beide sind in Tiefgaragen zugelassen. Der Vorteil des Wasserstoffs liegt darin, dass es mit überschüssiger erneuerbarer Energie erzeugt werden kann. Die Energiespeichung wird das große Problem der Energiewende bleiben.
Und es muss nicht die Brennstoffzelle sein. Wasserstoff lässt sich auch im Verbrennungsmotor einsetzen. BMW hatte mal ein Fahrzeug mit Wasserstoff betriebenem Verbrennungsmotor getestet. Die Leistung ist mit Wasserstoff zwar niedriger als mit Benzin, aber die meisten Fahrzeuge sind eh übermotorisert.
Wasserstoff dürfte in vielen Anwendungen sogar ungefährlicher sein als LPG oder Benzin - denn im Gegensatz zu beiden steigt es bei einem Leck auf und ist "weg", im Gegensatz zu Benzin bleibt auch keine Pfütze auf dem Boden, die immer neue explosive Gase nachliefert. Und krebserregend ist es auch nicht Bin mir ziemlich sicher, dass wir mit dem heutigen Gefahrstoffmanagement kaum eine Chance hätten, benzinbetriebene Autos so in den Markt zu bringen, wie sie es schon sind.
Ist - sobald das wirtschaftlich funktioniert - eine gute Energiespeicher-Lösung, zwar im Wirkungsgrad deutlich schlechter als Akkus (30% statt 90% Strom-zu-Strom, wenn im Verbrennungsmotor verbrannt, wahrscheinlich eher 10%) aber wahrscheinlich besser hochskalierbar. Großtechnisch natürlich erst, wenn wir nennenswert Überschuss im Netz haben, noch werden ja 98% der theoretisch erzeugten erneuerbaren Elektrizität auch tatsächlich erzeugt und eingespeist.
Die durch Bremsenergie aufgeladene Batterielok ist sicher eine Lösung, um die bisher in Wärme umgewandelte Bremsenergie sinnvoll zu nutzen. Diese Energie kostet nichts. Und man muss es vor der kalifornischen Situation sehen, bei der es ja weniger um CO2-Einsparung als vielmehr Verminderung der Schadstoffe NOx, PM, etc. geht.
Eben, die Energie kostet nichts bzw. sie musste bisher sogar in Bremswiderständen "entsorgt" werden. Und natürlich spart das nicht nur Schadstoffe ein, sondern auch CO2. Es gibt eine ganze Menge solcher Anwendungen für Elektromobilität, die "nur" an den Investitionskosten scheitern, aber jetzt nach und nach umgesetzt werden - war das nicht auch hier, wo der Minen-LKW diskutiert wurde, der bergab den Abraum runter bringt und dabei den Akku lädt, um anschließend bergauf leer den Strom aus dem Akku zu verwenden?
Wir schweifen zwar etwas vom Thema ab, das Verbot von Öl Heizungen klingt zwar politisch schön und korrekt. Tatsache ist aber auch das es im ländlichen Raum vielfach keine echte Alternative gibt. Erdgas ist eben nicht flächendeckend verfügbar. Flüssiggas muss mit LKW geliefert werden was die Ökobilanz nicht verbessert.
Heizöl doch auch? Flüssiggas spart immerhin bei der Verbrennung rund 15% CO2 bei gleicher Heizenergie und verbrennt sauberer, braucht also weniger Abgasnachbereitung gegen Ruß etc. - ist sicher kein großer Schritt, aber ein relativ einfacher Anfang.
Ohne dieses Verbot wäre die Nachrüstförderung zu reiner Handwerkerförderung geworden - am besten alle fünf Jahre die böse alte Ölheizung gegen eine schicke neue Ölheizung tauschen, das Handwerk hätte es (in einer Krise, aktuell kommen die ja nicht nach) gefreut, die Heizungshersteller auch, für die Umwelt hätte es genau nichts gebracht. Selbst mit dem Verbot sind diese Fördermaßnahmen stellenweise grenzwertig.
Und die Wärmepumpe braucht wieder eines was die Ölheizung so nicht braucht, Strom.
Die Möglichkeit über Solarzellen Wasserstoff zu erzeugen, diesen zu speichern und diesen dann via Brennstoffzelle zu Strom auch zum heizen zu machen ist momentan mein Favorit, hat aber noch nicht 100% Serienreife.
Dann besser entweder direkt elektrisch heizen - spart die ~70% Verluste Strom-Wasserstoff-Strom - oder noch besser eine Wärmepumpe damit antreiben. Wärme ist erstaunlich gut speicherbar, Wasserstoff langfristig nicht viel besser, und bei einer gut ausgelegten Wärmepumpe bekommt man aus 1kWh elektrisch 3-4kWh thermisch.
MfG, Heiko