Denial Of Service...

  • Hallo zusammen,
    muss mal meinen Kummer loswerden.
    Also, das Elend begann vor ein paar Wochen, bei ebay gab es eine schöne BLI Paragon 1 T1 der C&O. Preis passte,
    321, meins.
    Leider hatte der Verkäufer vergessen zu erwähnen, das "irgendjemand" die Spurkränze der 2. Treibachse unbemerkt "weggedrechselt" hat.


    Das hat eine gute und schlechte Seite : schlecht: die Lok ist quasi nur noch für Geradeausfahrt zu gebrauchen, gut: dadurch ist sie quasi noch im Neuzustand.


    Nach Verhandlung mit dem Verkäufer, und auch wegen bisher guter Erfahrung mit dem BLI Service - hab ich mich entschieden, Preisnachlass zu akzeptieren, und
    die Lok selber wieder zu komplettieren.


    Erste Mail an BLI Support, mit Bestellung Treibachse.
    Ergebnis: Paragon 1, da haben wir nix mehr da. OK. Das kann passieren. Aber soooo alt ist Paragon1 doch eigentllich gar nicht ?


    Also 2. Mail an BLI, ich möchte dann eben eine Achse von einer T1 (oder auch P.R.R. J1), aus einem späteren Run, oder aus der Blueline Serie - es können doch nicht sämtliche Teile verbraucht sein, zumal die T1 jetzt ja gerade als Paragon 3 in Auslieferung ist.
    Ergebnis : Alles Alle, nix mehr da. Und, weil man den Fertiger gewechselt hat - passen (angeblich) die Teile von Paragon 3 nicht für Paragon 1. Da ich mir nicht vorstellen kann, das die Achsen jetzt eine Neukonstruktion sind, und zumindest die Radscheiben ja identisch sein sollten -


    3. Mail an Kundendienst, das ich trotzdem, und auch in Kenntnis der Bedenken so eine Achse bestellen möchte (sicherheitshalber, und wenn möglich, mit den Schrauben für das Gestänge). Jetzt droht der Kunde mit einem Auftrag !!!
    Ergebnis (und das hat mich jetzt doch niedergeschmettert):
    Zitat der Mail vom BLI Support:

    ... was ja schlußendlich bedeutet, das man eigentlich noch nicht einmal genügend Ersatzteile für die aktuell verkauften Modelle hat, geschweige denn für etwas in die Jahre gekommene Modelle - die eigentlich Ersatzteile eher nötig haben, als es neue Modelle haben sollten.
    Und das man auch keinen Plan und Willen für den Fall hat, das bestimmte Teile zu knapp sind.
    Die Krönung ist der vorletzte Satz. Ein bischen wie zu DDR-Zeiten, wo auch alles vorn und hinten (angeblich) nicht reichte.


    Bin ich hier einfach nur an den/die MitarbeiterIn des Monats geraten - oder ist das die neue Zeit ?


    Wie geht ihr mit so etwas um ? Kaufen, fahren, wegschmeißen ? Oder einen Dummen (wie mich) suchen, und verkaufen ?
    Oder gibt es irgendwo einen "Ersatzteil-Pool" in dem man (auch wie zu DDR-Zeiten...) die eigentlich nicht vorhandenen Ersatzteile doch beschaffen kann ?


    Hat vielleicht gar jemand so eine Achse herumliegen - und möchte sie mir verkaufen ?


    Viele Grüße
    Jürgen.

  • Jürgen,


    sowas wundert mich heute nicht im geringsten. Zumindest hast du eine höfliche, wenn auch wertlose Antwort bekommen, woanders ( Con-Cor, Walthers, Rapido) ist es mir noch schlimmer ergangen.


    - was ist eigentlich das Problem mit der 2.Achse? Das ist ja ein Fünfkuppler, wieviele Achsen haben original Spurkränze?

  • Ich kauf keine Dampfloks mehr von BLI.

    Gruß
    Jürgen
    US-Modellbahner seit 1975 in (N). Wechsel zu H0 und DCC 1998
    Vorbild war die Penn Central und Ihre Vorgänger (PRR,NYC,NH) in H0
    Jetzt Nebenbahn/Privatbahn und DB ex Heimatort ca. 1950 - 1960

  • Guten Tag,
    ich hatte mit dem Service von BLI kein Problem. Habe einmal ein T-1 Blueline-Serie bei Ebay gekauft, und da war auf der Antriebsachse das Zahnrad defekt. Bei Anfrage bei BLI wurde mir die Möglichkeit gestellt, die Lok einzuschicken oder eine kostenlose Antriebsachse zu schicken. Habe dann mir die Achse schicken lassen und diese ausgetauscht. Lok läuft noch heute.
    Das Problem ist heute die Ersatzteilhaltung ist in allen Firmen heute sehr teuer und wird daher auf ein Minimum runter gefahren. Wenn ich heute Ersatzteile für Brenner bestelle, ist es bei weitem günstiger, ich kaufe einen neuen Brenner und schlachte den aus.

  • Guten Abend zusammen.


    DL109 ... also komplett wertfreie (wenn auch höfliche) Antworten kannte ich bisher nur von Bachmann.
    Bei der Lok ist normalerweise nur die 3. Kuppelachse ohne Spurkranz. Dafür ist diese nur eingeschränkt beweglich, was insofern Sinn macht,
    da sie auch das Antriebszahnrad trägt. Die anderen Achsen sind relativ beweglich, gefedert und verschiebbar - und das ist das Problem -
    in Bögen oder Weichen fällt die abgedrehte 2. Achse auf einer Seite ins Gleisbett, und kommt dort auch nicht mehr raus. Wenn es dann wieder geradeaus geht "keilt" sich die Lok fest.

    Ich kauf keine Dampfloks mehr von BLI.

    - das ist zwar keine Lösung, aber es bleibt wohl nichts weiter übrig. Wenn die nicht mal genug Ersatzteile für aktuelle Runs haben, und die Qualität nicht besser ist, aber der Preis relativ hoch - dann bin ich raus.
    Und gebraucht kaufen ist nun gar keine Option mehr. Bis der Preis soweit unten ist, das man wegen einer Ersatzachse eine andere Lok ohne Bedenken schlachten kann.


    Texaschief - genau so war es bei mir auch. Eigentlich war keine meiner BLI-Dampfer aus der Box richtig OK (außer meiner aller ersten - eine NYCJ1e 4-6-4). Das letzte Problemkind war die Y6b - aber es hat immer eine Lösung mit dem BLI Service gegeben.
    Das jetzt, und die haarsträubende Begründung ist ein ganz neuer und unerwarteter Tiefpunkt.

    Das Problem ist heute die Ersatzteilhaltung ist in allen Firmen heute sehr teuer und wird daher auf ein Minimum runter gefahren

    Ich glaube nicht, das die Ersatzteilhaltung selbst teurer geworden ist, aber auf der Jagd nach dem letzten Cent rechnen die BWL-Cracks das so zurecht. Die interessiert nicht das Morgen, und wenn eine Firma kaputt ist "sanieren" sie die nächste.
    Nachhaltigkeit, Verantwortung, Umwelt, alles nur bla bla.


    Grüße, Jürgen

  • Bei Arnold/Hornby klingt es so:
    Hi Peter,
    Thank you for the inquiry. Unfortunately, all the wheelsets without the traction tires are sold out and no longer available. My apologies that I am unable to offer assistance.
    Kind regards,

    Ich muss wohl anfangen, mir Räder selbst zu drehen...
    Grüsse, Peter



    Gesendet von iPhone mit Tapatalk

  • Ev wäre es möglich die 2.Achse so zu distanzieren - d.h. ihr die Möglichkeit zum Seitenverschub zu nehmen - , dass sie in Linie mit der 3.bleiben muss, dann sollte sie ja auf dem Schienenkopf bleiben?


    - Das mit der Ersatzteilhaltung ist ein Problem in der gesamten Wirtschaft. Andere Branchen lösen das z.T. durch Nachproduktion nach Bedarf, (und rasche Nachlieferung von einem zentralen Ort an die jeweiligen Händler. ist allerdings nur bei Produkten realistisch, die über einen längeren Zeitraum verkauft werden - bei dem heutigen System in der Modellbahnbranche . dass es einmalige "Runs" gibt, schwer machbar.

  • Moin Jürgen, im Fremo gibt es einen Fachmann Namens Holger Grähler der sich mit Radsatzbearbeitung sehr gut auskennt (Namen mal bei Google eingeben für Kontaktdaten) vielleicht kann er dir einen neuen Radreifen mit Spurkranz aus Neusilber drehen und auf die Radscheibe aufpressen. Einfach unverbindlich anfragen.

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Guten Abend,
    zuerst mal vielen Dank für eure Info. Das sieht aus wie die richtige Schmiede, ich hab zwar wenig Hoffnung, das er sich meines popligen Problems annimmt - aber Versuch macht kluch.


    Und dann bleibt ja noch die Möglichkeit, die Gerold beschrieb. Aus der Kippelachse eine (relativ) Starre machen. Das ist bei BLI offenbar öfter nötig (s.a. meine Y6b ) .
    Bei der P.R.R. J1 aus der Blueline-Serie war es ein Gussfehler, der eine Achse abkippen ließ. Bis (waren bessere Zeiten offenbar vor 3 Jahren...) ich von BLI ein passendes Ersatzteil bekam,
    hatte ich die Achse auch im Rahmen festgelegt.


    Trotzdem traurig, wohin diese schöne neue Welt sich dreht.


    Viele Grüße
    Jürgen

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