Da ich gerade wieder am Schreiben bin (es geht um US-Modellbahn für Einsteiger), ist mir in einem deutschen Forum (ek) aufgefallen, dass der anscheinend von John Allen (Schöpfer der "Gorre & Daphetid RR") stammende Slogan "Model Railroading is fun" gerade von Leuten aus dem Hut gezogen wird, die sich nun wirklich nicht mit dem Meister aus früheren Zeiten auf eine Stufe stellen können. Im Gegenteil, man tut so, als rechtfertige dieser Satz alles, was auf zwei Schienen, egal welcher Baugröße läuft, und in welcher Form auch immer. Der größte Schrott wird mit "es macht halt Spaß" zurechtgeredet, und der alte John Allen zitiert. KEINER von denen, die da so auf die Pauke hauen, hat den geringsten Schimmer von den Ursprüngen des Schaffens von John Allen oder amerikanischem Modelbahnbau -bzw. Betrieb. Die Philosophie der AMis mit ihren open houses im November oder den Swap Meets, wo echt gebrauchtes Zeug für vertretbares Geld den Besitzer wechselt, die Art und Weise des Betriebs mit Zugmannschaften, in die auch Neuzugänge und Besucher integriert werden - all die Dinge, die "model Railroading is fun" für mich erlebbar machten, hat sich nicht herumgesprochen. Gerade die schlimmsten Pharisäer und intoleranten Scheuklappenträger schreiben sich diesen Slogan auf die Fahnen. Wir, die wir anscheinend zum Lachen in den Keller gehen, sind nicht in der Lage, einen Lichstrahl in die Finsternis zu schicken, welche diese bedauernswerten Gestalten umgibt.
Lästermodus ein: Aber ist das nicht gut so? :keule( Lästermodus aus.
Frage in die Runde: Ist die Existenz Lernresistenter bedauerlich? Oder ist es nicht besser, diejenigen an der Hand zu nehmen, die sich hier hereintrauen und es wagen Fragen zu stellen?
Ihr Neuen: Lasst Euch von unserem oft etwas befremdlichen Ton nicht vergraulen! Entweder Ihr werdet auch irgendwann so, oder Ihr werdet lernen, das unerklärbare zu tolerieren...
Schließlich: "Fun" ist nicht was man kaufen kann. "Fun" ist, was man mit dem macht, was vorhanden ist. Sei es nun Material, handwerlklich/künstlerischen Fähigkeiten oder Recherche, und das möglichst optimal für die knappe Zeit, die einem zur Verfügung steht. "Fun" hat man nur mit einem funktionsfähigen, otpisch und technisch befriedigenden Endergebnis. Alles andere heißt, sich selbst in die Tasche zu lügen. Hier im Forum gibt es im weekly work report genug Anregung durch jene, die ihre "Werke" präsentieren und der Kritik stellen. Hat je einer gesagt das sei langweilig? Das ist der beste Beweis, das wir hier richtig beieinander sind.
So. Der Bourbon wird schon wieder warm. Schluß mit dem Gesülze - aber denkt mal drüber nach...
Ciao
M.