Messinglok stoppt am Übergang von Boosterabschnitten

  • Hallo liebe Digitalgemeinde,
    trozt ausgiebigem Suchens habe ich zu dem Thema nichts finden können... Vielleicht ist es ja auch eine zu dumme Frage... :D
    Am Übergang von einem Boosterabschnitt zum nächsten bleiben Loks, bei denen die Stromaufnahme für je eine Gleisseite auf Lok und Tender unterteilt ist stehen. Das geschieht genau dann, wenn sich die Lok im nächsten Boosterabschnitt und der Tender noch im vorherigen befindet. Es handelt sich um zwei Abschnitte, die über Lenz LZV100 und LV102 versorgt werden.
    Was ist die Ursache und wie geht Ihr damit um?
    Vielen Dank für Eure Hilfe!
    Gruß
    Michael

  • Das machen alle Loks, Messing, Plastik, Dampf, Diesel oder was auch immer mit dieser Anordnung der Stromaufnahme. Ursache: Galvanische Trennung der Abschnitte... Strom von einem Versorger kann nur bis zur Lok fließen aber hat keinen Weg retour, ganz extrem vereinfacht ausgedrückt.


    Einzige Abhilfe: zumindest ein paar Achsen müssen links und rechts Strom aufnehmen. Am einfachsten zu bewerkstelligen mittels zusätzlicher Schleifer bei den Tenderdrehgestellen; allerdings weniger effektiv als bei Antriebsachsen. Optimal ist es natürlich ALLE Räder zur Stromaufnahme heranzuziehen; mein Kompromiss ist üblicherweise, die Antriebsachsen mit Schleifern auszustatten - dann kann die Lok notfalls ( zu Testzwecken oder zum Reinigen etc.) auch ohne Tender fahren.


    Kann Bilder hier reinstellen, falls Du eine Anregung brauchst wie man das macht.

  • Hallo Gerold,
    vielen Dank für die schnelle Antwort. So etwas in der Art hatte ich mir gedacht...
    Ideen für den Einbau weiterer Stromaufnahmen habe ich. Ich hatte gehofft es vermeiden zu können....
    Gruß
    Michael

  • So als spezieller Tipp da hier das Thema Rivarossi und digitalisieren gefragt wurde: Das mit der galvanischen Trennung trifft auch auf Rivarossis Bigboy, Challenger, Cabforward, Y6 und die anderen US Loks von denen zu (Ausgenommen die Allegheny die eine moderne Konstruktion ist) zu wo die Lok an der einen Schiene den Strom abnimmt, der Tender an der anderen.


    Ob Hornby daran was geändert hat kann ich nicht sagen, beim Bigboy, der jetzt einen Sounddecoder drin hat müsste es eigentlich sein denn ein Decoder und die Stromabnahme beisst sich.

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    The situation is hopeless but not serious !

  • grosse Schwungmasse mit Decoder .... was haltet ihr davon? In der Anfangszeit von DCC hats mal geheissen das verträgt sich nicht... und bringt nix, weil ja der Decoder eh die Beschleunigung/ Verzögerung regelt. Halt diese Ansicht für etwas überspitzt, weil ja die möglichkeit besteht die Beschleunigungskurve der Lok mit S. and die der ohne anzugleichen.


    Schraddel: ist es nicht ein Overkill, beide Seiten mit Schleifern zu versehen?

  • Servus Gerold!


    Das, das mit der großen Schwungmasse und Decoder eher kontraproduktiv ist, kann ich leidvoll bestätigen.
    Begründung:
    Es ist zwar korrekt, dass man mit Beschleunigungs- / Verzögerungskurven arbeiten kann - nur bräuchte man einen Decoder, der den Motor bei Bedarf auch AKTIV abbremst und bei jeder Fahrstufe vergleicht, ob das Modell nun wie ausgemssen auch die richtige Geschwindigkeit hat. DAS gibt es leider nicht. ZIMO Decoder kennen zwar eine Motorbremse, aber die ist für diesen Zweck auch noch ungeeignet.
    Das Problem ist, zwei Loks - eine mit und eine ohne Schwungmasse - für eine Traktion anzugleichen. Die Beschleunigungskurve ist noch relativ einfach. Aber das Angleichen der Verzögerungskurve ist (mit den derzeitigen Regelmechanismen EMK) zumindest mir nicht möglich gewesen. Die Decoder-SW scheint dafür auch gar nicht ausgelegt zu sein. Ein kleine Schwungmasse hingegen, bringt was in Sachen Gleichlauf.


    Für mich heist das also:
    Wenn analog, kann die Schwungmasse gar nicht groß genug sein!
    Wenn digital, dann entweder keine, oder nur eine kleine Schwungmasse, die eventuelle Gleichlaufschwankungen ausgleicht. Stromunterbrechungen u.ä. werden hier am Besten von Pufferelkos egalisiert.
    Wenn 2, oder mehr Motore, dann am Besten diese mechanisch koppeln. Einfach, weil kein Decoder dieser Welt, wenn 2, oder mehrere Motore parallel an einem Motorausgang des Decoder angeschlossen sind, erkennen kann, *welcher* Motor nun (schneller/langsamer) läuft, oder welcher nicht läuft und *gezielt* jeden einzelnen Motor entsprechend ansteuern. Natürlich kann man jeden Motor einen eigenen Decoder verpassen ... mit all den bekannten Vor-/Nachteilen und entsprechenden Aufwand beim Abgleichen.
    Macht also kaum wer (einige Ausnahmen sind sicher bekannt - sind aber nicht die Regel).
    Dieses "Problem" ist jetzt zwar nicht so gravierend, weil sich zwei baugleiche Motoren mit identen Getrieben in einer Lok auch über das Gleis "synchronisieren", aber im Extremfall kann soetwas zu starken Gleichlaufschwankungen (ruckeln) bei Langsamfahrt führen -und dagen ist man ziemlich machtlos.


    Was die Stromaufnahme betrifft, bin ich mit raillion einer Meinung. Eventuelle Kontaktprobleme gehören dann der Vergangenheit an und Pufferelkos können auch kleiner gehalten werden (ganz verzichte ich nie darauf).

  • Wenn ich 6 Achsen habe will ich 12 Stromabnahmepunkte haben. Wie doch jeder denke ich.


    Ich werde den Eindruck nicht los das Gerold das irgendwie anders gemeint hat.


    Nur weiß ich auch nicht wie... :gruebel:

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  • hallo


    Wenn ich 6 Achsen habe will ich 12 Stromabnahmepunkte haben. Wie doch jeder denke ich.


    Ich werde den Eindruck nicht los das Gerold das irgendwie anders gemeint hat.


    Nur weiß ich auch nicht wie... :gruebel:



    ich denke, er meint, dass eine ursprünglich, nicht umgebaute messing lok normalerweise eine seite mittels radschleifer den strom abnimmt, im orginal ist die andere seite das chassis, das gehäuse, wo direkt der motor drin sitzt.
    Üblicherweise ( auch beim digitalisieren) trennt man den motor von allem, somit sind die beiden radschleifer seiten dann gerechtfertigt, was das gehäuse dann wo noch abnimmt, es aber nicht mehr weiterführen kann zum motor ist völlig wurscht....
    Somit passiert auch bei schraddels umbau gar nichts....


    Nur...der fragesteller wollte so einen komplettumbau mit schleifern und der gleichen umgehen.....

  • Ich kann ja den Rahmen weiterhin zur Stromaufnahme verwenden; denke daß Schleifer nicht so zuverlässig sind wie die Aufnahme über Achsen/ Radlager/ Rahmen. Daher ist mir lieber wenn ich die nur auf der Seite der isolierten Räder habe.

  • Wobei eben, wie schon der Ausgangspost zeigt, es schon Modelle gibt die eben nur einseitig Strom abnehmen, in Messing und Kunststoff.


    In der Richtung hat Gerold nicht Unrecht und nicht Recht. Meiner Meinung nach taugt die Stromabnahme über die Achslager durch den Ölfilm der Schmierung nicht so Recht. :S

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  • Meiner Meinung nach taugt die Stromabnahme über die Achslager durch den Ölfilm der Schmierung nicht so Recht. :S


    Dann müssten ja locker 95% aller Großserienmodelle Probleme haben, weil die über Achsbuchsen (egal ob innen oder aussen) Strom aufnehmen...

    Micha



    Americas Resourceful Railroad
    ________________________________________________


  • Die wechselseitige Stromabnahme durch die Radlager von Lok und Tender ist bei Brass Modellen die Regel.
    Wer z.B. diesen Apparat kennt:



    Weiß auch um dessen katastophalen Fahreigenschaften oder treffender ausgedrückt Stehenbleiben Eigenschaften.
    Ein Modell aus den 1960er Jahren, im wahrsten Sinn des Wortes nur für die Vitrine gedacht.


    Heute:

    Heute fahre ich mit diesem Brass Modell wie mit einem modernen Modell eines Großserien Dieselswitchers.


    Bis es jedoch so weit ist muss man einiges daran tun:



    Dazu gehört u. a. auch eine vernünftige Stromabnahmebasis. Gerade für einen Switcher das A und O.
    Und die doppelseitigen Schleifer kommen auch nicht von ungefähr. Sie sind bei der Lok vollkommen gerechtfertigt weil Stromabnahme durch die Achslager nicht zuverlässig ist. Hier sollte man sich die Lagerung der gefederten Radsätze vor Augen halten. Lagersteine aus ölgetränkter Sinterbronze gleiten in ihren Achslagerführungen auf und ab. Elektrotechnisch gesehen nichts anderes als eine weitere zusätzliche Übertragungsstelle bei der die stromführenden Komponenten sich nur lose berühren. Hat etwas mit dem Zufallsprinzip zu tun.
    Schiene -> Rad -> Achslager -> Rahmen, ab hier erst ein zuverlässiges el. leitendes Kabel zum Motor
    Es ist aber der Summe dieser Zufälle geschuldet die eine Stromabnahme so unsicher macht.


    Beim Tender kann man sich helfen indem man die Achslager mit Graphit schmiert und damit die el. Leitfähigkeit verbessert. Bei der Lok mit den Sinterlagersteinen scheidet das aus. Hier wird ein ganz anderes Schmierprinzip angewendet das einer el. Übertragung kontraproduktiv gegenüber steht.


    Und dann frage ich mich wo das Problem sein soll, eine Lok:

    Mit 4 Achsen, gekuppelt mit einem Tender mit ebenfalls 4 Achsen, macht zusammen 8 Achsen mit je 2 Rädern, ergibt insgesamt 16 Stromabnahmepunkte.
    Damit ist Murphy's Modellbahn Axiom #23 weitgehend ausgehebelt.
    Stützkondensatoren und Schwungmassen kann man zusätzlich noch je nach seinem persönlichen Geschmack einbringen.
    Es ist dabei aber zu beachten, daß die Lok gemäß den Murphy's Laws bei Vorführungen immer mit leeren Kondensatoren genau auf der Stelle stehen bleibt wo die größte Schmutzansammlung vorhanden ist.
    Da passiert besonders wenn man die Lok vor Publikum gewollt und planmässig anhält und nicht wieder Anfahren kann weil einfach kein Saft zur Lok durchkommt. Hier hilft jetzt nur noch jeder zusätzliche Stromabnahmepunkt.


    Gib Stromabnahmeproblemen keine Chnace.


    Ich hoffe ich konnte einige Fragen beantworten.

  • Meiner Meinung nach taugt die Stromabnahme über die Achslager durch den Ölfilm der Schmierung nicht so Recht. :S


    Das Öl die Stromabnahme behindert ist ein Märchen. In N haben viele Loks Schleifer und Federbleche zur Stromübertragung und dort läuft bei mir ohne feinen Ölfilm überhaupt nichts. Trockene Kontaktflächen korrodieren und leichte Abrißfunken brennen sich ins Material wodurch die Stromabnahme immer schlechter wird.
    Bei Minitrix hatte ich schon Fahrzeuge mit schwarzen Neusilberkontakten, welche natürlich nicht mehr liefen. Mit Roco-Rubber abgezogen, mit Waschbenzin sauber gemacht und dann etwas normales Motorenöl von der Tankstelle mit Pinsel auf die Kontaktfläche gerieben.
    So eine Lok hab ich letzte Woche nach über 10 Jahren in der Schachtel rausgeholt und aufs Gleis gestellt. Schnurrt wie ein Kätzchen.
    Die Achsplättchen in den Drehgestellen von Atlas und Kato laufen bei mir niemals trocken, das macht mehr Probleme!


    Was den Kontakt hemmt ist Fett. Davon was auf einen Radschleifer und du hast einen toten Kontakt! Grad erst bei einer nagelneuen aber überfetteten Minitrix V60 gehabt :(

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Nur zur Info. Dieser Satz, "Was den Kontakt hemmt ist Fett", stimmt so nicht ganz. Es kommt aufs Fett an. Es gibt durchaus elektrisch leitendes Fett und auch Öl. 8) Es gibt genügend Anwendungen die das erfordern.


    Kurt

  • Nur zur Info. Dieser Satz, "Was den Kontakt hemmt ist Fett", stimmt so nicht ganz. Es kommt aufs Fett an. Es gibt durchaus elektrisch leitendes Fett und auch Öl. 8) Es gibt genügend Anwendungen die das erfordern.


    Richtig, wobei es für den Nicht-Fachmann nicht immer ganz einfach ist, die Angabe über Leitfähigkeit zu erhalten ohne selber tests machen zu müssen.


    Am Besten sind nach wie vor die "Kraftschluss" Verbindungen, wie sie der Lutz in Vollendung gezeigt hat. Auch die Messingkappe für die Spitzenlager gehören zu dieser Kategorie.


    Denn auch "leitendes" Öl oder Fett hat meist einen wesentlich höheren Widerstandwert als Metall. Ergo je weniger von dem Zeugs durchlaufen werden muss, desto niedriger der Gesamtwiderstand der Strecke Gleisoberfläche - Motorkontakt/Decodereingang. Und nur DER ist entscheidend wie gut die Lok am Ende läuft....


    Ergo kann auch "nur" putzen durchaus Wunder wirken....

    Simon


    Modelling the Big Borg and CalTrain in Normal size ....

  • Wir haben aber am Lager eben Reibung und deswegen sollte geschmiert werden. Auf der andern Seite haben wir Strom und der sollte fließen und zwar durchs gleiche Lager. ?(
    Da ist ein leitendes Öl oder Fett besser wie ein nichtleitendes.
    Welchen Sinn macht es Schleifringkontakte zu schmieren? Oder Schalter zu fetten?


    Kurt

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