Weekly Work Report 17.1.2014

  • Bei einer Lok, die eben frisch aus der Wasche kommt, oder aus den Shops nach einer Neulackierung, könnte ich mich mit Satin anfreunden.
    Für alles andere bin ich klar dagegen wenn es Modellbahn ist.
    Der Mattlack hilft dabei das Modell in die Landschaft zu integrieren und den "Spielzeug Faktor" weg zu nehmen.
    Zusätzlich hilft er einen "Maßstabseffekt" zu erzeugen, wodurch das Modell realistischer wirkt.
    Aber im Endeffekt muss das wirklich jeder selbst für sich entscheiden, je nach dem auf was man Wert legt.


    Grüße

  • @Peter:Wie hast du denn jetzt den Wagenkasten verbeult?
    Mit dem Lötkolben erwärmt und dann nach außen gedrückt?

    Hallo Marc,
    genauso habe ich es gemacht. Aber Atlas scheint einen etwas anderen Kunststoff als Roundhouse verwendet zu haben. Während sich bei Roundhouse der erwärmte Kunststoff sehr kontrolliert drücken ließ, hat der von Atlas sehr plötzlich sehr stark nachgegeben. Das mag aber auch an dünnerer Materialstärke der Wagenwand liegen. Jedenfalls ist das echt schwierig und etwas unberechenbar. In jedem Fall gab es bei beiden Testwagen am Ende relativ große Beulen und nicht, wie ich wollte, viele kleine spitze Dellen, wie sie vom Beladen großer Steine entstehen. Wichtig in jedem Fall: Der Lötkolben darf das Materail nicht direkt berühren.
    Was das andere Thema Mattlack angeht: Ich verwende Testor's Dullcote aus der selbstimportierten Sprühdose, was wirklich ganz stumpf matt auftrocknet und sich total leicht verarbeiten läßt. Selbst wenn mal zuviel auf eine Stelle gerät, sieht man nach dem Trocknen nichts mehr. Für Güterwagen würde ich nur noch - wie für Gebäude auch - die ganz matte Farbe wählen, wobei ich es manchmal nur vorher aufgetragen habe und die Pulverfarben gar nicht mehr versiegelt habe, denn durch sie wird der Wagen ja nicht wieder glänzend. Oder ich habe zuerst Rostspuren mit Ölfarbe gemalt, dann Mattlack, dann Pulver, oder wie bei der Gondola hier weiter unten zuerst Öl für Rost, dann Pulver, dann Mattlack, dann nochmal Pulver. Ich will aber nicht so starke Effekte, denn zu "meiner" Anlagenzeit, also 1969, fuhren nicht so viele verrostete Wagen rum. Die meisten covered hopper z.B. waren da erst wenige Jahre im Dienst und höchstens etwas beschmutzt. Lediglich Gondolas sind auf Vorbildfotos der Zeit um 1969 so extrem runtergekommen.
    Gruss, Peter

  • Interessantes Teil, wenn auch vieles für mich unverständlich ist, z.B.: "sehr gute Eignung zum Reparieren von QFP, SOP, PLCC und SOJ Bauteilen". Aha. Null Schimmer auf meiner Seite. :D


    Ist ja auch Quatsch, die Bauteile will sicher niemand reparieren, allenfalls austauschen ;)


    QFP: https://en.wikipedia.org/wiki/Quad_Flat_Package
    SOP: https://en.wikipedia.org/wiki/…ne_integrated_circuit#SOP
    PLCC: https://en.wikipedia.org/wiki/…astic_leaded_chip_carrier
    SOJ: https://en.wikipedia.org/wiki/…utline_integrated_circuit


    Alles Dinge, für die man eigentlich eine sehr gut einstellbare Temperatur auf einer sehr definierten Fläche braucht, also eigentlich genau das Richtige für den Zweck, um den es hier geht :)


    MfG, Heiko

  • Mit Heißluft zu arbeiten halte ich generell für den richtigen Weg.
    Dann stellt sich noch die Frage, wie ich die Verformung umsetze?
    Man müsste eigenltich dicke Alufolie zerknüllen, und damit versuchen die Verformung durchzuführen.
    Denn im Vorbild sind es ja auch die Kanten und Ecken der Objekte, die die Dellen hereinschlagen. Und über die Zeit kommen so viele Dellen zusammen, dass sich das gesamte Blech eben verformt.


    mag das mal jemand ausprobieren? :evil2:

  • Dann stellt sich noch die Frage, wie ich die Verformung umsetze?
    Man müsste eigenltich dicke Alufolie zerknüllen, und damit versuchen die Verformung durchzuführen.
    Denn im Vorbild sind es ja auch die Kanten und Ecken der Objekte, die die Dellen hereinschlagen

    Das ist genau das Hauptproblem, eine Scharfkantigkeit der Verformungen hinzubekommen. Ich habe mal eine Skizze von dem Ergebnis meiner Versuche gemacht: bei einem abgerundeten Objekt zum Drücken ergibt sich logisch eine entsprechend abgerundete Form aussen, die nicht wirklich realistisch aussieht. Verwende ich aber etwas spitzes, etwa einen kleinen Schraubenzieher, so reißt die Verformung auf der Aussenseite mittig auf. (Dazu hatte ich schon ein Foto reingestellt) Dass außen eine spitze Delle erscheint, habe ich noch nicht geschafft. Die Materialstärke der Außenwand des Modells ist meines Erachtens wahrscheinlich zu dick für das gewünschte Verformungsbild.
    Peter

  • Den irrelevanten Aufwand gegenübergestellt zum wirklichen authentischen Erfolg, stellt sich eigentlich die Frage ob es einen Anbieter gibt, der den jeweiligen gewünschten Wagen nicht auch in einer Metal Kit Version anbietet. Denn Metall zu "verbeulen" ist ja das was gewollt ist.
    Gibt es sowas? Wenn ja ist es doch sinnvoller als an Plastic sich zu versuchen was nachher scheisse aussieht.
    Habe bei mir mal einen abgestürzten Stock Car nachgebildet. Einen neuen gekauft, rein in die Tüte und zertreten und anschließend entsprechend zusammen gebaut. Auch da ist die Realität von zerbrochenen Holz nicht mit Plastic zu machen. Daher der Gedanke.
    Gruß Thomas

  • Wenn die wand außen reißt, dann muss man von außen erhitzen und von innen drücken. Sonst ist der Kunststoff außen zu kalt bzw. Zu porös.

    Das leuchtet mir ein. Da man zum Drücken den Wagen auf einen Untergrund legen muß, sollte ich den vielleicht auch anwärmen, damit nicht zuviel Wärme abfließt. Hm.

    Den irrelevanten Aufwand gegenübergestellt zum wirklichen authentischen Erfolg, stellt sich eigentlich die Frage ob es einen Anbieter gibt, der den jeweiligen gewünschten Wagen nicht auch in einer Metal Kit Version anbietet. Denn Metall zu "verbeulen" ist ja das was gewollt ist.
    Gibt es sowas? Wenn ja ist es doch sinnvoller als an Plastic sich zu versuchen was nachher scheisse aussieht.

    Ich finde jetzt zwar nicht direkt, dass meine bisherigen Ergebnisse Scheisse aussehen. Ich finde die immer noch besser als out of the box. Echtes Metall hingegen ist recht aufwendig. Hier hat das jemand mit schönem Ergebnis gemacht:


    http://www.yardoffice.com/RR/Modeling/howto/tangons.html


    Für N-scale wäre mir persönlich das aber doch zu fummelig.


    Eine neue Idee von mir ist, von außen auf der groben Beule noch kleine spitze Objekte, z.B. Sandkörner in eine Schicht Farbe einzubetten, um so zusätzliche, spitze und kleine Effekte zu bekommen. Gruss, Peter

  • Sorry sorry. Um Himmelswillen nicht das deins scheisse aussieht :sorry:
    Nur so gemeint, dass man ws durch probieren zigmal alles versaut und man zum Schluss alles wechhaut.
    Die Idee mit Sandkörner einarbeiten ist garnichtal schlecht. Also verzeih bitte :nunu:


    Gruß Thomas

  • Hi,


    mich interessiert das auch, nur mal so als Idee. Denis hat schon mal Alufolie genannt. Eventuell nur ein Stück Alufolie von außen aufkleben und die spitzen Kanten durch mit eingelegte Sandkörner oder so nachbilden. Oder gleich eine etwas "dickere" Blechplatte verwenden. So ein ganz dünnes Blech sollte dann nicht zu schwer sein.
    Ich glaube auch, dass das Problem nur an der Dicke des Materials hängt.

    ...
    Grüße Hardy
    Fremo Member since 2011
    ...
    GULF MOBILE & OHIO sowie FRISCO und ILLINOIS CENTRAL (GULF)


    H0 - damit man's auch ohne Brille sieht

  • Eventuell nur ein Stück Alufolie von außen aufkleben und die spitzen Kanten durch mit eingelegte Sandkörner oder so nachbilden.


    Modell Rauhfasertapete...

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    The situation is hopeless but not serious !

  • Ja gut, alufolie aufkleben ist auch Ne Idee. Vor allem wenn der Wagen eine Ladung bekommt, fällt nicht wirklich auf, dass es eine sehr dicke wand ist. Das Beispiel im Link oben ist schon mega. Aber die Arbeit lohnt sich nur für einen midellbauer, der die sammelt. Wer so versucht seine Anlage auszustatten, der wird nicht weit im Leben kommen... 100 Wagen und dann war er 80... :D

  • Die Idee mit Sandkörner einarbeiten ist garnichtal schlecht. Also verzeih bitte

    Ne, Thomas, ich war nicht sauer, bin nicht so empfindlich. Aber danke für die netten Worte.


    Zurück zum Thema. Ich habe das mit dem Sand jetzt ausprobiert. Ich habe diesen ganz feinen Sand zum Fugenfüllen beim Pflastern genommen, keinen Bausand. Diesen habe ich in ganz winzigen Mengen auf feuchte Farbtröpfchen geträufelt, die ich einmal rostrot und einmal braun angelegt habe. Dann wie beim Einschottern mit flüssiger, "entspannter" Farbe drüber, dass die Körner eingehüllt sind. Am Schluß Deckschicht mit Pulverfarbe. Die drei unterschiedlichen Muster zeigen einmal die Standardlösung, einmal den teilweise durch Abpinseln wieder freigelegten "Rostuntergrund", einmal eine Stelle, bei der ich ganz am Ende Sandkörner wieder abgekratzt habe, weil es zuviele waren (sieht man am leichten Glanz).


    Peter

  • Hi Peter,
    ich finde bei zwei das Ergebnis schon interessant. Vielleicht ein bisschen 2much, aber gute Wirkung.
    Beim dritten Bild ist die Idee gut, aber bei der Tiefe der Löcher wäre der Wagen ja schon extrem angeschlagen oder?
    Vielleicht noch feineres Material, um noch ein besseres Ergebnis zu bekommen?
    Der Wagen macht so bearbeitet auf jeden Fall auch schon ordentlich was her.

  • Hallo Marc,
    danke für das Feedback. Ich muß sagen, in Wirklichkeit - also nicht auf dem Foto - erkennt man die Effekte wegen der Kleinheit ohnehin viel weniger. (Zumindest ich mit meiner altersbedingten Weitsichtigkeit.)
    Wichtig ist jedenfalls, dass die Farbdeckschicht die Körner gut einhüllt, was auf dem 2. Bild z.B. nicht so gut gelungen ist. Das sieht da eher organisch als technisch aus, fast als würde der Wagen bluten ;( , auf jeden Fall erkennt man aber in unerwünschter Weise die Körnigkeit.
    Im 3. Bild ist der Effekt sehr stark, auch deswegen absichtlich geschehen, weil die darunterliegende Ausbeulung vorher schon so heftig geworden war.
    Lehre aus dem Versuch: Lieber ganz wenige Körner einzeln mit der Pinzette auftragen, dabei darauf achten, dass die Korngrössen unter 0,2 mm bleiben. Am besten vorher aussieben. Gleichzeitig den ganz feinen Staub auch irgendwie aussortieren, weil der von Natur aus klebrig und kaum zu kontrollieren ist und weitere Pickel an unerwünschten Stellen verursacht. (Motto: "M***lin im Eigenbau". Ich war eigentlich froh, diese gekrümmten und pickligen Kindheitsüberbleibsel irgendwann los geworden zu sein... )
    Als nächsten Versuch werde ich mir fürs Wochenende vornehmen, den Wagen als ganzes etwas zu verkrümmen (aber anders rum, nämlich in der Mitte nach unten und dabei besonders die Seitenwände auch nach außen biegen.
    Peter

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