Korkbettung - ja oder nein?

  • Werte Kollegen,
    nach langer Zeit entsteht endlich das geplante Switching Layout.


    Bezüglich der Gleisbettung bin ich mir noch gar nicht sicher: Korkbettung ja oder nein?
    (Nur für das Protokoll: Der Strang "Korkbettung" ist 2242 Tage alt und es wurde die Neuerstellung des Themas angewiesen.
    Im alten Strang wurde das WIE, aber nicht das OB behandelt)


    Meine Ausgangslage ist diese:
    Zwei Module mit je 2 m und 1,50 m Länge, Deckplatte 9 mm Sperrholz.
    Aufgebaut ist das Ganze in einem Kellerraum, die relative Luftfeuchte beträgt um die 50%.


    Was empfehlen die Experten? Sollen die Gleise auf einer Korkunterlage gebettet werden oder reicht das Befestigen auf dem Sperrholz?


    Danke schön!

  • Zitat

    Bezüglich der Gleisbettung bin ich mir noch gar nicht sicher: Korkbettung ja oder nein?


    Von meiner Seite ein eindeutiges Nein!
    Geräuschdämmende Materialien sind wichtig auf Anlagen, bei denen auf relativ geringem Raum mehrere Züge unterwegs sind. Aber auf eingleisigen Modulen, bzw Switching Anlagen finde ich so was als Schwachsinn. Die Züge in der "freien Wildbahn" haben auch ihr Abrollgeräusch, warum soll man dann einen Zug im Modell nicht auch rollen hören?
    Am Wochenende beim FREMO-Treffen in Braunlage hatten wir Leo's Coyote dabei, zwar noch im Rohbau, aber ein toller Bahnhof. Die Gleise liegen direkt auf dem Sperrholz. Jetzt stell Dir mal ein 20 Wagenzug vor, der hier über die Diamond rollt. Diesen Sound habe ich genossen, immer und immer wieder, da kam richtiges Eisenbahnfeeling auf.

  • Meine Module haben teilweise Gleise auf Kork liegen. Das sind die Haupt- und Duchgangsgleise, die Neben- und Anschlussgleise liegen dagegen direkt auf der Platte auf.
    Die Korkunterlage dient hauptsächlich zur Herstellung von Niveauunterschieden und nicht zur Geräuschdämmung.
    Lärm entsteht hauptsächlich bei überhöhten spielzeughaften Geschwindigkeiten. Das ist bei US Anlagen fast nie der Fall und ganz besonders nicht bei Rangieranlagen.

  • Die Züge in der "freien Wildbahn" haben auch ihr Abrollgeräusch

    Nur haben die Originale keinen Resonanzkörper wie die Modellbahn mit ihrem Unterbau. Dabei ist der Lärmpegel nicht für alle Unterbauten gleich, sondern hängt von der Ausführung des Unterbaus, seinen Materialien und der Konstruktion ab.


    Ob man eine Schalldämmumg für nötig hält, muss jeder für sich entscheiden oder austesten. Nur wenn man sich für eine Schalldämmung entscheidet, muss man es richtig machen. Das bedeutet, keine Nägel bis in die Holzkonstruktion und die Verwendung von elastisch aushärtenden Klebstoffen. Sonst hat man Schallbrücken und die Wirkung ist nur minimal.
    Kork an sich liefert nur eine geringe Schalldämmung. Von daher ist Kork aus meiner Sicht für Schalldämmungszwecke nicht besonders gut geeignet. Er war eine Möglichkeit, als es keine besseren Materialien gab.


    Heute stehen Materialien wie Trittschalldämmmatten, Zellkautschuke oder Dämmmatten für den Wohnwagenbau zur Verfügung, die eine wesentlich bessere Schalldämmung als Kork bieten. Hier ist die Verwendung von elastisch aushärtenden Klebstoffen besonders wichtig, um die Effekte nicht aufzuheben.
    Gruß, Volker

  • Ich werde weiter Kork benutzen als Bettungsunterlage für meine Gleise. Ist der Kork im Anlagenraum eingelagert und entsprechend an das Klima gewöhnt, schrumpft auch nichts mehr. Pattex mit Lösungsmittel ist nicht teuerer als die Lösungsmittel freien Spezialkleber, welche geschäumte Materialen bedingen.
    Lediglich im nicht sichtbaren Bereich nutze ich selbstklebendes Vorlegeband. Darauf kann ich Gleise mit doppelseitigem Klebeband, Heißkleber oder ebenfalls Pattex dauerhaft befestigen und habe den Vorteil einer Geräuschreduzierung, was den Effekt sichtbar <-> unsichtbar unterstützt.
    Da ich kein eigenes Haus habe, sondern mit Nachbarn umgeben bin, muß ich etwas Rücksicht nehmen.


    Das in den USA Züge nur schleichen würden, ist scheinbar auch nur ein unausrottbares Vorurteil der Unwissenden. Stellt auch mal in freier Wildbahn an eine moderne Hauptstrecke, dort rollen die Güterzüge auch mit 80-100km/h an einem vorbei - das macht Radau, allerdings durch bessere Bremsklötze weniger als in Deutschland!

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Hi Zusammen,


    auch mein Senf noch dazu...
    Wenn man Kork oder andere Dämmmittel verwendet, darf man auch kein Echtsteinschotter verwenden, sonst ist das ganze auch wieder für die Katz! Für eine Rangieranlage nach US Vorbild würde ich noch nicht mal drüber Nachdenken....


    Bei freier Strecke muss man sehen... Da kann ich nicht mitreden.
    Aber das bei einer MODELLBAHN es so laut werden würde, dass die Nachbarn was mitbekommen, halte ich für Utopisch. Oder man hat Wände aus Pappe... :gruebel:

  • Moin, moin


    hab wohl mittlerweile weit über 1000 Modulbausätze verkauft - alle nicht für Dämmung vorgesehen.
    Gab bisher fast keine Kommentare, daß sowas fehlen würde.


    leicht asymetrische Querstreben / T-Streben verhindern das entstehen von Stehwellen bzw Resonanzschwingungen auch


    Tschüß


    Harald Brosch

  • Aus der Erfahrung raus verbaue auch ich keine Bettung mehr.Das Argument ,Abroll- und Fahrgeräusche,welche auch im Orig. vorhanden sind teile ich im vollem Umfang.Wenn es um die Grundform des Bettungskörpers geht kannst Du gern aus Sperrholz die gewünschte Form des Unterbaues herstellen.
    Grüße vom
    chicagoman 64
    schönes Osterfest!

  • Hi Zusammen,


    auch mein Senf noch dazu...
    Wenn man Kork oder andere Dämmmittel verwendet, darf man auch kein Echtsteinschotter verwenden, sonst ist das ganze auch wieder für die Katz! Für eine Rangieranlage nach US Vorbild würde ich noch nicht mal drüber Nachdenken....
    Bei freier Strecke muss man sehen... Da kann ich nicht mitreden.


    Womit willst du dann schottern? Richtige Lärmdämmung ist nicht so einfach. Auf Strecken muß man halt mit 2 Lagen Dämmung arbeiten. Eine die größer ist als das Schotterbett, damit dieses nicht den Untergrund berühern kann und die 2. lage das eigentliche Gleisbett. Im Yard reicht es eine größere Fläche abzukleben.




    Aber das bei einer MODELLBAHN es so laut werden würde, dass die Nachbarn was mitbekommen, halte ich für Utopisch. Oder man hat Wände aus Pappe... :gruebel:


    Spur N mit Plastikrädern in den Wagen ist sehr leise aber stell mal einen identischen Zug mit Metallrädern daneben und laß beide abwechseln rollen. 20 Coalhopper und 2 Dash-8C können auch in N jede Menge Radau machen und nachts um 23:30 bekommen alle Wände Ohren ;)

    Gruß Markus


    H0 & Digital & mit Sound


    Conrail, Norfolk Southern , CSX ... und BNSF ist auch ganz nett

  • Beim FREMO-Treffen in Mannheim 2011 hatten ein paar Teenies spätabends einen Railjet volles Rohr über das EU-Layout (H0) laufen lassen, das Rauschen hat man in der ansonsten weitgehend stillen Halle schon gehört. Wobei das für Mietwohnungen lärmtechnisch aber nicht problematisch sein dürfte (wohne selber in einer Mietwohnung)...Ruhestörungs-Potential sehe ich da allenfalls bei bis zum Anschlag aufgedrehten Sounddecodern.


    Bei meinen Modulen liegen die Gleise ebenfalls direkt auf dem Holz.

    Bis denne
    Frank
    --------------------
    BN, BNSF, Canadian Maritimes --- 1:87


    "If the manufacturers followed the advice of the armchair modellers, they would all be broke."
    (Zitat Michael R., User Yahoo-Group CanModelTrains, Juni 2013)

  • Hallo Martin,


    vielleicht noch ein Tip. Klebe die Gleise mit Wasserverdünntem Weißleim mit Farbe. Das hält auch.
    Nach dem Schottern dann sowieso.

    ...
    Grüße Hardy
    Fremo Member since 2011
    ...
    GULF MOBILE & OHIO sowie FRISCO und ILLINOIS CENTRAL (GULF)


    H0 - damit man's auch ohne Brille sieht

  • Hi,


    also ich habe auch erst an Kork gedacht, bis ich im Baumarkt über die Trittschalldämmung gestolpert bin. Ich habe mal in einem Weekly Work Report einen Beitrag dazu erstellt.


    Weekly Work Report 05.02.2012


    Ich habe von dem Zeug noch nen Menge über, also wenn Du mal ein Stück zum Testen brauchst, kann ich dir mal was zukommen lassen.


    Schottern ging auch problemlos, habe ein Teststück mit Latex-Bindemittel gemacht, hält super. Auch das Teststück mit verdünntem Holzkaltleim ist immer noch 1A.


    Gruß Thomas

  • Liebe Freunde, :)


    ich hab als gestandener HO-3-Leiter-System das Thema:"Korkgleisbettung ja oder nein" ? mit Interesse verfolgt. Meine bescheidene (4,5 m²) große Anlage hab ich mit dem Styrostone-Material der Firma Tillig ausgestattet!


    Meine Fahrzeuge bewegen sich auf diesem Untergrund lüsterleise! Über einen Erfahrungsaustausch zu diesem Thema freue ich mich schon heute!



    Liebe Grüße von Erwin(Nick:Big Boy) :)

  • Für meine Heimanlage benutze ich Korkbettung aber nur wegen der Gleisbettform nicht wegen der Geräuschdammung.
    Züge rattern nun mal.Bei meinem Fremo-NAI Modulen die ich gerade baue wird kein Kork verwendet,dei Norm schreibt das dort auch so vor.


    Gruß Rainer

  • Also ich denke Kork kann nicht schaden! Zum ersten ist da dann gleich ein Unterbau vorhanden und der lässt sich auch gut schottern. Bei Natursteinschotter ist natürlich darauf zu achten das keine Verbindung zum tragenden Sperrholz zustande kommt. Was die Luftfeuchtigkeit angeht weiß ich das nicht genau! Habe bisher immer mit verdünntem Weißleim geschottert und um die Schienen wieder lösen zu können habe ich wasserlöslichen genommen. Aber in dem Fall würde sich vieleicht Wassserfester anraten!


    Grüße Harald

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